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Jeder Zweite geht früher in den Ruhestand

Arbeiten bis zum regulären Renteneintrittsalter können oder wollen viele Arbeitnehmer nicht. Das zeigt eine aktuelle Studie einer gesetzlichen Krankenkasse.

(verpd) Viele Arbeitnehmer gehen vor dem vom Gesetzesgeber vorgesehen Renteneintrittsalter in den Ruhestand, obwohl sie dadurch Einkommenseinbußen in Kauf nehmen. Einige Erwerbstätige – besonders Beschäftigte, die körperlich hart arbeiten – scheiden auch aus gesundheitlichen Gründen vor dem offiziellen Rententermin aus dem Arbeitsleben aus. So die Ergebnisse einer Datenanalyse einer gesetzlichen Krankenkasse.

Jeder zweite Arbeitnehmer scheidet vor dem offiziellen Rententermin aus dem Arbeitsleben aus. Dies ist ein Ergebnis des „Gesundheitsreports 2018“ der Techniker Krankenkasse (TK), eines Trägers der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Für den Bericht wertete diese Krankenkasse die Krankschreibungen und Arzneimittel-Verordnungen seiner rund fünf Millionen bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus.

Vor allem Beschäftigte, die körperlich hart arbeiten, halten oft nicht bis zur sogenannten Regelaltersgrenze, also dem Alter, ab dem sie eine normale gesetzliche Altersrente erhalten würden, durch. Unter anderem geht jeder siebte Arbeitnehmer aufgrund von Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit oder Schwerbehinderung früher in Rente.

Wer körperlich hart arbeitet, geht früher in Rente

Der Gesundheitsreport zeigt einen klaren Trend auf: Ein langes Arbeitsleben scheint für viele Arbeitnehmer nicht mehr sinnvoll oder körperlich nicht möglich. „Ein Drittel der Berufstätigen, die früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden, hat zwar genug Berufsjahre zusammen. Sie nehmen aber deutliche finanzielle Einbußen in Kauf, um früher in Rente zu gehen", so Dr. Thomas Grobe vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH (Aqua). Das Unternehmen wertete die TK-Daten für den aktuellen Gesundheitsreport aus.

Besonders häufig seien von einer Frühverrentung Beschäftigte mit körperlich belastenden Berufen betroffen, führt Grobe weiter aus.

So ist das Risiko, berufs- oder erwerbsunfähig zu werden, im Bau- und Holzgewerbe 1,8-mal höher als in der Vergleichsgruppe. Das gilt auch für Verkehrs- und Lagerarbeiter (1,6-mal höheres Risiko) sowie für die Beschäftigten aus der Metallbranche (fast 1,6-mal höheres Risiko).

Wichtig: Eine sinnvolle Planung

Wer plant, dass er weder bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze arbeiten möchte noch im Rentenalter erwerbstätig sein will, sollte vorzeitig privat vorsorgen, da zum einen die gesetzliche Rente nicht dem bisherigen Einkommen entspricht und zudem eine Kürzung der Rente durch Abschläge für die gesamte Rentenbezugsdauer gilt.

Wie hoch die voraussichtliche gesetzliche Rente unter Berücksichtigung der Abschläge tatsächlich sein wird und welche individuellen, teils staatlich geförderten Altersvorsorgeformen für den Einzelnen infrage kommen, können bei einem Versicherungsexperten erfragt werden. Um auch im Rentenalter seinen Lebensstandard halten zu können, ist es wichtig, dass sowohl die Höhe der garantierten Rente einer privaten Rentenvorsorge als auch der Rentenbeginn auf die Rentenkürzung und das gewünschte Renteneintrittsdatum abgestimmt werden.

Doch selbst wer vorhat, bis zur normalen Altersrente ohne Abschläge zu arbeiten, sollte sich durch eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeits-Versicherung absichern. Denn wie der Bericht zeigt, können viele aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum eigentlichen Rentenalter arbeiten. Da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente sogar noch niedriger ist als die gesetzliche Altersrente, sollte man hier entsprechend vorsorgen, um drastische Einkommenseinbußen zu verhindern, und somit den Lebensstandard für den Ernstfall zu sichern.



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