ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Kürzere, aber dafür mehr Krankenhausaufenthalte

Aus einem aktuellen Krankenhausreport einer Krankenkasse geht hervor, dass zwar die Dauer eines Krankenhausaufenthaltes je Patient im Durchschnitt sinkt, jedoch nicht bei allen Leiden. Zudem hat die Zahl der Krankenhausaufenthalte in Relation zur Versichertenzahl zugenommen.

(verpd) Laut einem aktuellen Krankenhausreport einer gesetzlichen Krankenkasse steigt seit 2006 die Anzahl der Krankenhausfälle im Vergleich zur Anzahl der Krankenversicherten an. Ein weiteres Ergebnis ist, dass die durchschnittliche Dauer eines stationären Aufenthaltes bei körperlich Erkrankten zurückgeht, während sie bei psychisch Erkrankten zunimmt.

Die gesetzliche Krankenkasse Barmer GEK, ein Träger der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), legte jüngst zum 14. Mal seinen jährlichen Krankenhausreport vor, der unter anderem die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus je Patient beleuchtet. Grundlage für die Auswertung stellen die Daten von rund 8,4 Millionen Barmer-Versicherten dar. Das entspricht etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Datenerhebung umfasst den Zeitraum von 2006 bis 2017.

Von 2006 bis 2017 stieg laut Report die Zahl der Krankenhausfälle von 188 auf 214 je 1.000 Personen, die mindestens ein Jahr krankenversichert waren, an. In den Bereichen Somatik – also bei körperlich bedingten Krankheiten – sowie bei psychischen Erkrankungen zeigen sich ähnliche Steigerungen. In der Somatik erhöhten sich entsprechend die Fallzahlen von 175 auf 200 je 1.000 Versicherte und bei den psychischen Erkrankungen von 13 auf 15.

Krankenhaustage steigen für psychisch Erkrankte

Die Anzahl der Tage, die 1.000 Krankenversicherte im Durchschnitt in einem Krankenhaus vollstationär untergebracht waren, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent auf 1.607 (je 1.000 Versicherten) erhöht. Die Entwicklung unterscheidet sich aber in den Bereichen. In der Somatik ging die Zahl gegenüber dem Jahr 2006 um 4,4 Prozent auf 1.255 Krankenhaustage im Jahr 2017 je 1.000 Versicherte zurück, bei den psychischen Erkrankungen stieg sie im gleichen Zeitraum jedoch um 24 Prozent auf 353 Krankenhaustage.

Bei der durchschnittlichen Dauer eines Krankenhausaufenthaltes je Krankenhauspatient zeigt sich ein ähnlicher Trend wie bei der Auswertung der Krankenhaustage in Relation zur Anzahl der Versicherten. Seit 2006 hat sich die Verweildauer im Krankenhaus je Krankenhauspatient um insgesamt rund zwölf Prozent kontinuierlich verringert, und zwar von durchschnittlich 8,5 Tage in 2006 auf 7,5 Tage in 2017.

Nach Bereichen getrennt, ergibt sich ein anderes Bild. Bei den somatischen Fällen hat sich die Verweildauer im gleichen Zeitraum um 16 Prozent von 7,5 Tage auf 6,3 Tage reduziert. Demgegenüber stieg die Verweildauer bei psychischen Erkrankungen um 9,2 Prozent von 22,2 Tage in 2006 auf 24,2 Krankenhaustage in 2017 an.

Kostenschutz für den Krankenhauspatienten

Wer als gesetzlich Krankenversicherter im Krankenhaus stationär behandelt wird, muss übrigens einen Eigenanteil von zehn Euro pro Tag Krankenhausaufenthalt für maximal 28 Tage aus der eigenen Tasche zahlen. Diese und weitere Kosten lassen sich durch eine private Krankenhaustagegeld-Versicherung abdecken. Der Versicherte erhält bei einer solchen Police für jeden Tag, den er als Patient stationär in der Klinik verbringt, einen vorher vereinbarten Geldbetrag zur freien Verfügung ausbezahlt.

Möchte man mehr Leistungen als Krankenhauspatient in Anspruch nehmen, als die gesetzliche Krankenversicherung im Rahmen ihrer festgelegten Leistungsgrenzen übernimmt, bietet eine private Krankenhaus-Zusatzversicherung den entsprechenden Kostenschutz. So werden zum Beispiel die von vielen Kliniken angebotenen Wahlleistungen wie Einzel- statt Mehrbettzimmer und/oder die Behandlung durch den Chefarzt von der GKV in der Regel nicht übernommen.

Gesetzlich Krankenversicherte können solche Leistungen jedoch gegen einen Aufpreis nutzen. Mit einer privaten Krankenhaus-Zusatzversicherung lassen sich je nach vereinbartem Versicherungsumfang diese und andere Kosten mit absichern.



Zurück zu Versicherung + Vorsorge

© 2024 by ARNOLD & PARTNER

Diese Website verwendet Cookies zur Steigerung von Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Schließen