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Längeres Leben mit weniger Rente

Frauen haben eine statistische Lebenserwartung von aktuell 82 Jahren und neun Monaten, Männer fünf Jahre weniger. Allerdings haben Frauen deutlich weniger Rentenansprüche als Männer.
Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) erhielten Männer in Westdeutschland Ende 2011 eine durchschnittliche Altersrente von monatlich 987 Euro und in Ostdeutschland von 1.058 Euro. Frauen dagegen bekamen in den alten Bundesländern nur 495 Euro und in den neuen Bundesländern 711 Euro. Alle, die erstmalig in 2011 eine Altersrente bezogen haben, mussten sich sogar mit einer noch niedrigeren Monatsrente im Durchschnitt begnügen. Frauen erhielten in Westdeutschland nur durchschnittlich 487 Euro (Männer 868 Euro) und in Ostdeutschland 691 Euro (Männer 867 Euro). Grundsätzlich gelten für Frauen und Männer jedoch die gleiche Rentenformel und Rentenwerte und die gleiche Regelaltersgrenze. Gründe für das unterschiedliche Rentenniveau Die Ursachen für die unterschiedliche Rentenhöhe zwischen Frauen und Männer werden im aktuell herausgegebenen Rentenversicherung-Bericht 2012 der DRV beschrieben: „Ein sehr hoher Anteil der Renten an Frauen basierte im Unterschied zu Männern auf unterdurchschnittlichen Entgelten während der Erwerbsphase.“ Das heißt, Frauen haben in der Zeit ihrer Erwerbstätigkeit weniger verdient und folglich auch weniger Rentenversicherungs-Beträge entrichtet, aus denen sich die für die Rente relevanten Entgeltpunkte errechnen. Zudem haben Frauen im Vergleich zu Männern bis zu ihrer Rente im Durchschnitt weniger rentenrechtlich relevante Zeiten angesammelt, beispielsweise durch die Ausübung einer rentenversicherungs-pflichtigen Beschäftigung. Dem Rentenversicherungs-Bericht ist zu entnehmen, dass den Renten der Frauen im Durchschnitt 29,8 Jahre an rentenrechtlich relevanten Zeiten (bei Männern 41,2 Jahre) und 0,78 Entgeltpunkte (Männer: 1,01 Entgeltpunkte) pro Jahr bis zur Rente zugrunde lagen. Im Rentenversicherungs-Bericht werden diese Differenzen wie folgt begründet: „Frauen unterbrechen häufiger ihr Erwerbsleben für längere Zeit, aus familiären Gründen und geben zum Beispiel die Erwerbstätigkeit wegen Kindererziehung oder Pflege von bedürftigen Familienangehörigen auf (in der Vergangenheit in den alten Ländern häufiger als in den neuen Ländern). Frauen arbeiten häufiger in Branchen mit geringeren Entgelten und sind seltener in Spitzenpositionen vertreten. Darüber hinaus arbeiten auch mehr Frauen in Teilzeitbeschäftigungen als Männer.“ Verbesserung bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten Der Gesetzgeber hat in der Vergangenheit die Anrechnung von Kindererziehungszeiten verbessert. Während Mütter bei Geburten vor 1992 ein Jahr Kindererziehungszeit für die Rente gutgeschrieben bekommen haben, sind es für Geburten ab 1992 nun drei Jahre. Haben Mütter während der ersten drei Lebensjahre ihres Kindes gearbeitet, werden die Entgeltpunkte für die Kindererziehung und die Entgeltpunkte für die Erwerbstätigkeit addiert. Eltern können auf Antrag entscheiden, ob sie die Kindererziehungszeiten bei der Mutter oder beim Vater anrechnen lassen wollen. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt nach Expertenmeinung das Rentenniveau der Frauen aus den bereits genannten Gründen voraussichtlich auch in Zukunft deutlich unter dem der Männer. Daher ist es wichtig, frühzeitig eine Altersvorsorge aufzubauen, um auch im Rentenalter finanziell abgesichert zu sein. Bei der Berechnung der gesetzlichen Rentenansprüche und bei Fragen zur richtigen Höhe und der passenden Form einer sinnvollen Altersvorsorge, sowie zur optimalen Nutzung von staatlichen Altersvorsorge-Förderungen, helfen wir Ihnen gern weiter.

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