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Masern sind für Jung und Alt gefährlich

Um vor Masern geschützt zu sein, reichen nur wenige Impfungen aus. Dennoch erkranken jedes Jahr immer noch mehrere Hundert bis hin zu mehreren Tausend Kindern und Erwachsenen hierzulande daran. Dabei kann diese Krankheit zu bleibenden Schäden bis hin zum Tod führen.

(verpd) Masern ist nach Aussagen von Gesundheitsexperten keine ungefährliche Kinderkrankheit. Noch immer gibt es hierzulande jedes Jahr Personen, die wegen einer Masernerkrankung eine stationäre Behandlung benötigen, dauerhafte Gesundheitsschäden davontragen oder sogar daran sterben. Dabei können Kinder wie auch Erwachsene mit einer entsprechenden Impfung weitgehend vor dieser Krankheit geschützt werden.

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erkrankten nach den vorliegenden Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) letztes Jahr 930 Personen an Masern. Und auch in diesem Jahr sind bis Ende August bereits fast 500 Personen durch Masernviren erkrankt.

Die Anzahl der Masernfälle ging nach Einführung der Meldepflicht für Masern im Jahr 2001 aufgrund steigender Impfquoten von rund 6.040 Fällen im Jahr 2001 auf rund 100 bis hin zu 2.000 Fällen pro Jahr ab 2003 zurück, wie einer aktuellen Auswertung des RKI zu entnehmen ist. Dennoch sind immer noch viele Bürger hierzulande gegen Masern nicht geimpft oder lassen ihre Kinder nicht impfen.

Keine harmlose (Kinder-)Krankheit

Dabei sind Masern keine harmlose Kinderkrankheit. Zum einen war mehr als die Hälfte der in diesem Jahr Erkrankten über 18 Jahre alt, zum anderen kann eine Masernerkrankung zu schweren Komplikationen bis hin zu dauerhaften Gesundheitsschäden und sogar zum Tod führen. Dies geht unter anderem auch aus dem Webauftritt des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) hervor.

Hier ist diesbezüglich zu lesen: „Masern gehörten zu den typischen Kinderkrankheiten, befallen jedoch zunehmend Jugendliche und Erwachsene. Bei beiden Personengruppen ist der Verlauf in der Regel schwerer als bei kleinen Kindern.“ „Die häufigsten Komplikationen sind Mittelohr- und Lungenentzündungen, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis). Jahre nach einer durchgemachten Masernerkrankung kann es zu einer Entzündung des Gehirns kommen (subakute sklerosierende Panenzephalitis, kurz SSPE), die immer tödlich verläuft“, so der BVKJ weiter.

Tödlicher Krankheitsverlauf möglich

Auch das BZgA verdeutlicht auf seinem Webauftritt www.impfen-info.de die Gefährlichkeit einer Masernerkrankung: „Bei etwa einem von 1.000 Erkrankten kommt es zu einer Gehirnentzündung. Etwa zehn bis 20 Prozent der Betroffenen sterben daran, das entspricht etwa einem Toten auf 10.000 an Masern Erkrankten. Bei etwa 20 bis 30 Prozent (zwei bis drei pro 10.000) bleiben schwere Folgeschäden zurück wie eine geistige Behinderung und Lähmungen.“

Nach Angaben des RKI starb hierzulande letztes Jahr von den rund 930 an Masern Erkrankten eine Person, 41 Prozent, also mehr als vier von zehn Erkrankten benötigten eine Krankenhausbehandlung. Laut einer Studie der Universität Würzburg besteht bei einem von 3.300 Kindern, die bis zum fünften Lebensjahr an Masern erkrankten, ein hohes Risiko, dass mehrere Jahre nach der Masernerkrankung eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (kurz SSPE) auftritt. Dabei handelt es sich um eine tödlich verlaufende fortschreitende Entzündung des Gehirns und des Nervensystems.

Hohe Ansteckungsgefahr

Die Übertragung von Masernviren erfolgt laut BZgA ausschließlich von Mensch zu Mensch. Auch wenn ein an Masern Erkrankter mehrere Meter Abstand zu einer nicht gegen Maserviren immunen Person hat, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit laut den Gesundheitsexperten zu einer Ansteckung. Die Erreger werden nämlich beim Husten, Niesen oder Sprechen in Form kleiner Speicheltröpfchen über die Luft übertragen.

Die ersten Symptome einer Masernerkrankung wie Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten treten in der Regel zehn bis zwölf Tage nach einer Ansteckung auf. Wenige Tage später kommt es meist zu dem für Masern typischen roten Hautausschlag. Laut Gesundheitsexperten geht bereits etwa fünf Tage vor und sechs Tage nach Beginn des Ausschlags und damit bereits mehrere Tage vor Auftreten der ersten Symptome durch den an Masern Erkrankten eine Ansteckungsgefahr für andere aus.

Keine ursächliche Therapie gegen Masern

Wie das BZgA betont, gibt es keine ursächliche Therapie gegen Masern, sondern nur eine Behandlung der Krankheitssymptome. Damit Kinder frühzeitig vor einer Masernerkrankung geschützt sind, rät der BZgA die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) einzuhalten. Danach sollten alle Kinder zum ersten Mal zwischen dem elften und 14. Lebensmonat und zum zweiten Mal zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat eine entsprechende Impfung erhalten.

Ein optimaler Schutz ist erst nach der zweiten Impfung gewährleistet. Doch auch Erwachsenen, die noch nicht geimpft wurden oder noch nicht an Masern erkrankt waren und somit keine Immunität vor dieser Krankheit haben, rät die STIKO zu einer Impfung.

Hohes Risiko durch zu niedrige Durchimpfungsrate

Laut RKI bestehen in Deutschland vor allem bei älteren Kindern, bei Jugendlichen und bei Erwachsenen, die nach 1970 geborenen wurden, hohe Impflücken. Ob der persönliche Impfschutz besteht oder ausreichend ist, zeigt ein Blick in den Impfpass. Bestehen Zweifel, dass der Impfschutz ausreichend ist oder ob man sich oder sein Kind impfen lassen soll, sollte man sich unbedingt von einem Arzt beraten lassen. Die Impfquote in Deutschland ist auf alle Fälle noch zu niedrig, dass Personen, die nicht gegen Masern immun sind, gegen diese Krankheit geschützt sind.

Dies belegt auch ein Statement des BVKJ: „2014 und 2015 konnten bei der Schuleingangs-Untersuchung 92,8 Prozent der Kinder die zweite Masernimpfung nachweisen. Für eine vollständige Ausrottung der Masern in Deutschland, die ab einer Durchimpfungsrate von wenigstens 95 Prozent erzielt werden kann, reichen diese Quoten allerdings noch nicht. Um Masern zu eliminieren, dürften jährlich nicht mehr als 82 Erkrankungen auftreten. Dieses Ziel wurde bisher nicht erreicht.“



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