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Motorraddiebstahl: In diesen Städten ist das Risiko hoch

In den deutschen Großstädten gibt es hinsichtlich der Klau-Wahrscheinlichkeit von Motorrädern deutliche Unterschiede. Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt die Hochburgen der Langfinger – und wo sich die Situation kräftig verbessert oder massiv verschlechtert hat.

(verpd) Im Bundesschnitt gab es bei der Anzahl der geklauten Mopeds, Motorräder und anderer Krafträder einen Rückgang um über zehn Prozent. In den 81 deutschen Großstädten mit jeweils über 100.000 Einwohner lag die Veränderungsrate jedoch ungefähr zwischen plus 160 und minus 80 Prozent. In Berlin wurden im vergangenen Jahr nach absoluten Zahlen die meisten Kraftraddiebstähle registriert. In Relation zur Einwohnerzahl liegt Freiburg im Breisgau an der Spitze der Klaurangliste, wie aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht.

2017 wurden in Deutschland rund 20.850 Diebstahldelikte inklusive unbefugter Ingebrauchnahme in der Kategorie Mofas, Mopeds, Motorräder und sonstige Krafträder amtlich registriert und damit zehn Prozent weniger als noch in 2016. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 (PKS 2017) hervor.

Aus den aktuellen PKS-Daten ist auch zu entnehmen, dass es in den deutschen Großstädten mit jeweils über 100.000 Einwohner gewaltige Unterschiede gibt.

Berlin ist nach absoluten Zahlen die Klauhochburg

Nach absoluten Diebstahlzahlen ist die Bundeshauptstadt Berlin mit über 1.650 solcher Delikte Spitzenreiter – trotz eines Rückgangs um über ein Fünftel im Vergleich zum Jahr zuvor.

In Köln wurden rund 870 geklaute Mopeds und Krafträder, in Hamburg immerhin noch fast 550 polizeilich erfasst – also etwa 1,5 Motorraddiebstähle pro Tag. In den drei vorgenannten Städten gab es übrigens auch die meisten Wohnungseinbruch-Diebstähle sowie Kraftwagendiebstähle.

Dahinter folgen Leipzig und Frankfurt am Main mit über 420 solcher Delikte vor Bremen, Freiburg im Breisgau, Bonn, Aachen, Hannover und Düsseldorf mit zwischen knapp 280 und gut 240 amtlich verzeichneten Diebstählen von Mopeds und Krafträdern.

Für insgesamt zwei der 81 aufgeführten Städte, nämlich für Salzgitter und Würzburg, werden in der PKS weniger als zehn solcher Delikte aufgeführt. Ebenfalls gering war das Krad-Diebstahlrisiko in Heilbronn, Jena, Fürth, Erlangen und Bergisch-Gladbach mit zwischen zehn und 15 geklauten motorisierten Zweirädern.

Zum Teil massive Veränderungen

Auffällig ist zudem, dass es in vielen Städten zum Teil massive Veränderungen gab. So war die Anzahl der geklauten Mopeds und Krafträder in 48 der 81 aufgelisteten Großstädte rückläufig. Um mehr als vier Fünftel, konkret um fast 82 Prozent, ist die Zahl in Göttingen zurückgegangen, nämlich von 153 geklauten Krafträdern in 2016 auf 28 in 2017.

Jeweils mehr als halbiert hat sie sich in Würzburg mit rund 59 Prozent und in Siegen mit knapp 55 Prozent (von 44 gestohlenen Bikes in 2016 auf 20 in 2017). Ebenfalls weniger als halb so viel Kraddiebstähle als noch ein Jahr zuvor gab es in Fürth mit fast 54 Prozent (von 28 gestohlenen Bikes in 2016 auf 13 in 2017) und in Mönchengladbach mit etwa 52 Prozent – hier wurden 2016 noch 238 Kräder geklaut, in 2017 waren es „nur“ 114. Dagegen hat sich die Zahl der polizeilich erfassten Motorraddiebstähle in Pforzheim und Mainz jeweils mehr als verdoppelt.

In Pforzheim wurden in 2016 noch 26 Krafträder entwendet, 2017 waren es bereits 64, was einem Plus von 158 Prozent zuzüglich zum Wert des Vorjahres entspricht. In Mainz wurden 2016 64 Motorräder und Mopeds geklaut, ein Jahr später dagegen 160 (plus 150 Prozent zum Wert des Vorjahres). In Bielefeld hat sich die Zahl solcher Delikte ebenfalls mehr als verdoppelt, nämlich von 86 in 2016 auf 192 in 2017 (plus 123 Prozent zum Wert des Vorjahres). Auch in Braunschweig wurden fast doppelt so viele Kräder geklaut – 32 in 2016, 61 in 2017, also fast 91 Prozent zum Wert von 2016.

Motorrad-Diebstahlrate in Relation zu den Einwohnern

In Relation zur Einwohnerzahl war 2017 Freiburg im Breisgau – nach Rang fünf im Vorjahr – die Hauptstadt der Motorraddiebe. Dort lag die Klaurate bei 120 Delikten pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt wurden 25,3 geklaute Mofas, Mopeds und Krafträder pro 100.000 Einwohner amtlich registriert.

Mit zwischen rund 102 und etwa 74 polizeilich erfassten Kraftraddiebstahl-Delikten pro 100.000 Einwohner gab es auch in Aachen, Köln, Bonn, Mainz und Leipzig ein vergleichsweise hohes Klaurisiko. In insgesamt vier Großstädten lag die Klaurate pro 100.000 Einwohner unter zehn gestohlenen Krafträdern. Das geringste Risiko für Motorraddiebstähle bestand im vergangenen Jahr in Salzgitter, Würzburg, Augsburg mit jeweils sieben und in Heilbronn mit acht Kraftraddiebstählen je 100.000 Einwohner.

In München sowie in Fürth gab es mit jeweils knapp rund zehn derartiger Delikte pro 100.000 Einwohner ebenfalls ein vergleichsweise niedriges Risiko. Gleiches gilt auch für Jena, Nürnberg und Erlangen – hier wurden zwischen fast elf bis knapp zwölf Motorraddiebstähle pro 100.000 Einwohner statistisch erfasst.

Große Unterschiede bei der Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote liegt bundesweit trotz eines leichten Aufwärtstrends weiterhin nur bei fast 21 Prozent, also rund jeder fünfte Kraftraddiebstahl wurde aufgeklärt. Zwischen den deutschen Großstädten gibt es hinsichtlich der jeweiligen Aufklärungsquote jedoch deutliche Unterschiede. So wurde etwa in Recklinghausen mit einer Aufklärungsquote von 2,5 Prozent nur jedes 40. und in Heidelberg mit einer Aufklärungsquote von knapp drei Prozent nur rund jedes 35. Delikt aufgeklärt.

Sehr niedrige Aufklärungsquoten mit zwischen fünf und knapp sieben Prozent gab es ferner in Remscheid, Bergisch-Gladbach und Bremerhaven. Auch in Ulm und Münster wurde nur eine Aufklärungsquote von nicht einmal acht Prozent erreicht. Im Gegensatz dazu wurden die meisten Kraftraddiebstähle letztes Jahr in Heilbronn aufgeklärt, nämlich sechs von zehn, also 60 Prozent. Zweitbeste Aufklärungsquote mit jeweils fast 54 Prozent erreichte man in den Städten Reutlingen und Fürth. Aufklärungsquoten von 40 und 44 Prozent gab es in Würzburg und Osnabrück.

Bei mehr als jeden dritten Kraftraddiebstahl wurden in Braunschweig und Pforzheim die Täter mit jeweils einer Aufklärungsquote von über 34 Prozent ermittelt. Wer für sein Bike eine Teil- oder Vollkasko-Versicherung hat, ist im Falle eines Diebstahls abgesichert. Versichert ist dabei der Diebstahl des kompletten Kraftrades und bis zu einer im Kfz-Vertrag vereinbarten Höhe auch alle am Bike befestigten Teile, die in einer Liste, welche Bestandteil des Vertrages ist, mitaufgeführt sind. Darunter zählen zum Beispiel auch fest am Kraftrad angebrachte Satteltaschen und Gepäckkoffer.



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