ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Neues zur Lebenserwartung

Das Statistische Bundesamt hat vor Kurzem Zahlen zur aktuellen Lebenserwartung vorgelegt. Demnach können sich die Bürger je nach Altersgruppe und Geschlecht auf eine unterschiedliche Zahl weiterer Geburtstage freuen. Die neuen Daten halten auch eine Überraschung bereit.

(verpd) Neugeborene Jungen können laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes damit rechnen, 78,4 Jahre alt zu werden. Bei neugeborenen Mädchen sind es 83,2 Jahre. Im Vergleich zur letzten Statistik gab es bei den Jungen einen leichten Anstieg, bei den Frauen jedoch einen leichten Rückgang bei der voraussichtlichen statistischen Lebenserwartung. Die aktuelle statistische Lebenserwartung bei den Neugeborenen, aber auch bei den 65-Jährigen liegt allerdings immer noch einige Jahre höher als Anfang der 1990er-Jahre.

Nach der jetzt vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vorgelegten Periodensterbetafel 2015/2017 beträgt die statistische Lebenserwartung für neugeborene Jungen fast 78,4 Jahre. Für neugeborene Mädchen sind es knapp 83,2 Jahre. Die aktuelle Periodensterbetafel basiert laut Destatis auf Daten der Gestorbenen und der Durchschnitts-Bevölkerung von 2015 bis 2017.

Sie zeigt eine Momentaufnahme der Sterblichkeits-Verhältnisse der gesamten Bevölkerung in diesem Zeitraum. Sie zeigt im Ergebnis laut Destatis, „wie viele (weitere) Lebensjahre eine Person vor sich hätte, wenn sie ein Leben lang den Sterblichkeits-Verhältnissen des Betrachtungszeitraums ausgesetzt wäre“. Aus Periodensterbetafeln können nach Destatis-Angaben keine Annahmen darüber abgeleitet werden, wie sich die Sterblichkeits-Verhältnisse in Zukunft verändern werden.

Voraussichtliche Lebenserwartung nach Altersgruppen

Im Vergleich zur letzten Sterbetafel der Jahre 2014 bis 2016 hat sich die Lebenserwartung nur geringfügig verändert. Die Lebenserwartung erhöhte sich bei den männlichen Neugeborenen um 0,05 Jahre, also um etwas mehr als einen halben Monat, während sie bei den weiblichen Neugeborenen um 0,02 Jahre, das sind nicht einmal acht Tage, zurückging. Im Vergleich zur Periodensterbetafel 2005/2007 ist die Lebenserwartung bei der aktuellen Sterbetafel für neugeborene Jungen dagegen um 1,5 Jahre und für neugeborene Mädchen um etwa elf Monate gestiegen.

20-jährige Männer haben nach der aktuellen Sterbetafel noch eine verbleibende Lebenserwartung von 58,8 Jahren und erreichen damit ein Alter von 78,8 Jahren. Bei Männern im Alter von 50 Jahren sind es noch 30,1 Jahre, ihr Lebensalter beträgt dann 80,1 Jahre. 60-jährige Herren können statistisch gesehen damit rechnen, 81,6 Jahre alt zu werden. Bei 80-Jährigen liegt der Wert bei 87,9 Jahren. Bei den 20-jährigen Frauen beträgt die statistische Lebenserwartung den aktuellen Destatis-Daten zufolge noch weitere 63,6 Jahre, sie werden statistisch also 83,6 Jahre alt.

Bei den 50-Jährigen sind es noch weitere 34,4 Jahre; sie erreichen damit statistisch ein Alter von 84,4 Jahren. Eine 60-jährige Dame kann statistisch gesehen damit rechnen, 85,3 Jahre alt zu werden, bei einer 80-Jährigen liegt die Lebenserwartung bei einem Alter von 89,4 Jahren. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, beläuft sich die noch verbleibende Lebenserwartung von 65-jährigen Männern aktuell auf 17,8 Jahre. Bei 65-jährigen Frauen sind es statistisch gesehen 21,0 weitere Lebensjahre.

Deutlich höhere Lebenserwartung als Anfang der 90er-Jahre

Im Vergleich zur Periodensterbetafel 1991/1993, der ersten Sterbetafel für Deutschland nach der Wiedervereinigung, gab es bei der neuen Periodensterbetafel einen deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung bei allen Altersgruppen. Bei Geburt liegt die Lebenserwartung bei der Sterbetafel von 2013/2015 bei den Jungen um 5,9 Jahren und bei den Mädchen um 4,2 Jahre höher als Anfang der 90er-Jahre.

20-jährige Männer können nach der neuesten Sterbetafel statistisch gesehen mit einer um 5,4 Jahre höheren Lebenserwartung als damals rechnen. Bei ihren Altersgenossinnen stieg die fernere Lebenserwartung um 3,9 Jahre.

Ein 60-Jähriger lebt im Vergleich zur Sterbetafel 1991/1993 laut der neuen 3,8 Jahre und eine 60-Jährige 3,1 Jahre länger. Auch bei den 80-jährigen Personen stieg die statistische Lebenserwartung bei Männern und Frauen jeweils um 1,7 Jahre gegenüber Anfang der 90er an. Bei den 65-jährigen Männern hat sich die Lebenserwartung von der Sterbetafel 1991/1993 zur aktuellen Sterbetafel 2013/2015 um fast 3,5 Jahre und bei den 65-jährigen Frauen um knapp 3,0 Jahre erhöht.

Voraussichtlich weiterhin steigende Lebenserwartung

Auch wenn sich die Lebenserwartung der Frauen ab Geburt von der aktuellen Sterbetafel zur vorherigen geringfügig vermindert hat, zeigt ein „Blick in die 13. koordinierte Bevölkerungs-Vorausberechnung, dass die Lebenserwartung auch in Zukunft steigen wird, so Destatis.

„So könnte die Lebenserwartung von neugeborenen Jungen 2060 um rund sechseinhalb Jahre höher liegen als noch 2015/2017. Bei den Frauen würde die Lebenserwartung um rund fünfeinhalb Jahre steigen, wenn sich die derzeitig erkennbaren Trends fortsetzen.“ Dies zeigt eine Berechnung basierend auf den Bevölkerungsbestand Ende 2015, wie Destatis weiter erläutert.

Die Experten von Destatis erklären die bisherige und voraussichtliche Entwicklung der Lebenserwartung wie folgt: „Während in der Vergangenheit die sinkende Säuglings- und Kinder­sterblichkeit der bestimmende Faktor für einen Anstieg der Lebenserwartung war, sind heutzutage und zukünftig die verbesserten Überlebenschancen im höheren Alter von größerer Bedeutung.“

Was im Alter wichtig ist

Übrigens, eine längere Lebensdauer hat auch finanzielle Auswirkungen für den Einzelnen. Denn wer länger lebt, kann auch mit einer längeren Rentendauer rechnen und braucht länger ein entsprechendes Alterseinkommen, um den eigenen Ruhestand sorgenfrei genießen zu können.

Ebenfalls zu beachten ist, dass statistisch gesehen mit einem steigenden Alter die Wahrscheinlichkeit, ein Pflegefall zu werden, zunimmt.

Für den Einzelnen ist es daher wichtig, schon frühzeitig an eine finanzielle Absicherung für das Alter sowie für den Fall einer eintretenden Pflegebedürftigkeit zu denken. Selbst wer derzeit keinen finanziellen Spielraum dafür sieht, erfährt durch die Beratung eines Versicherungsfachmanns oftmals von Absicherungslösungen, teils sogar mit staatlicher Förderung, auf die er ohne eine gründliche Analyse nicht gekommen wäre.



Zurück zu Versicherung + Vorsorge

© 2024 by ARNOLD & PARTNER

Diese Website verwendet Cookies zur Steigerung von Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Schließen