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Nur jeder Dritte geht zur Krebsvorsorge

Ab einem bestimmten Alter haben Männer und Frauen ein Anrecht auf bestimmte Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen. Allerdings nimmt nur ein geringer Anteil der Bürger, die Anspruch auf eine solche Untersuchung hätten, diese auch wahr.

(verpd) Jedes Jahr erkranken über 480.000 Bürger hierzulande an Krebs. Einen 100-prozentigen Schutz davor, dass man nicht an Krebs erkrankt, gibt es nicht. Doch durch die Teilnahme an bestimmten Untersuchungen kann man die Chancen deutlich erhöhen, dass eine drohende Krebserkrankung erst gar nicht ausbricht oder auch, dass eine vorhandene Krebskrankheit geheilt wird oder sich zumindest für lange Zeit nicht weiter ausbreitet. Dennoch nehmen viele nicht einmal an den kostenlos angebotenen Krebsvorsorge-Untersuchungen teil.

Für bestimmte Krebsarten gilt nach Angaben von Gesundheitsexperten wie die des Robert-Koch-Instituts (RKI), je früher Vor- oder Frühstadien erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Deswegen gibt es einige Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen, die zum Beispiel für gesetzlich Krankenversicherte kostenlos sind.

Je früher, desto besser

So lässt sich mit entsprechenden Früherkennungs-Untersuchungen eine Vorstufe zu Darm- oder Gebärmutterhalskrebs feststellen und mit entsprechenden medizinischen Behandlungen ein Ausbrechen der Krebserkrankung verhindern. Bei anderen Krebsarten wie Haut-, Brust-, oder Prostatakrebs lassen sich zumindest durch entsprechende Untersuchungen bereits Frühstadien einer Krebserkrankung feststellen.

Damit steigt auch die Chance, mit einer Therapie – im Vergleich zu Spätstadien zum Teil auch mit einer schonenderen Behandlung – die Erfolgsaussichten auf eine Heilung zu erhöhen. Dennoch nutzen fast zwei Drittel der anspruchsberechtigten gesetzlich Krankenversicherten die ihnen kostenlos zu Verfügung stehenden Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen nicht. Dies geht aus einer aktuellen Statistik der Gesundheitsbericht-Erstattung des Bundes, eines Informationsdienstes des Robert Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes, hervor.

Konkret haben im Jahr 2015 von den über 58 Millionen gesetzlich Krankenversicherten, die einen Anspruch auf eine solche Krebsfrüherkennungs-Untersuchung gehabt hätten, gerade einmal 37 Prozent daran teilgenommen. Von den insgesamt 27 Millionen Männern waren es sogar nur 24 Prozent. Bei den 31 Millionen betroffenen Frauen nahmen dagegen immerhin 48 Prozent an mindestens einer Untersuchung teil.

Kostenlose Krebsfrüherkennungs-Maßnahmen

Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit sind nachfolgend genannte Krebsfrüherkennungs-Untersuchung für gesetzlich Krankenversicherte kostenlos.

Für Männer und Frauen:

  • Ab dem 35. Lebensjahr können alle zwei Jahre an einem Hautkrebs-Screening teilnehmen.
  • Ab dem 50. bis zum 54. Lebensjahr kann jeder im Rahmen einer Darmkrebsvorsorge einen jährlichen Stuhl-Bluttest und
  • ab dem 55. Lebensjahr eine kostenlose Darmspiegelung, die nach zehn Jahren wiederholt werden kann, durchführen lassen. Alternativ dazu ist alle zwei Jahre ein Stuhl-Bluttest möglich. Allerdings werden, wenn im Zuge einer Darmspiegelung eine Krebsvorstufe, sogenannte Polypen, festgestellt wird, diese in der Regel gleich im Rahmen der Untersuchung entfernt, was bei einem reinen Stuhl-Bluttest nicht möglich ist.

Für Männer:

Für Frauen:

Auch bei privat Krankenversicherten übernimmt die jeweilige private Krankenversicherung üblicherweise die genannten Früherkennungs-Maßnahmen. Allerdings erhalten privat Krankenversicherte von ihrer Krankenversicherung im Vergleich zu gesetzlichen Krankenversicherten oft auch noch zusätzliche oder umfassendere Früherkennungs-Maßnahmen oder Vorsorgeuntersuchungen.

Umfassende Informationen zur Krebsvorsorge oder -früherkennung sowie zu den Präventionsmaßnahmen, aber auch Hilfreiches für Krebserkrankte enthalten die Webportale der Deutschen Krebshilfe e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und des Krebsinformations--Dienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums.



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