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Private Rentenversicherung erfreut sich hoher Beliebtheit

Jedes Jahr schließen die Bürger hierzulande fast zwei Millionen neue Rentenversicherungs-Verträge ab. Diese Form der Altersvorsorge ist flexibel und hat diverse Vorteile.

(verpd) Den meisten ist bewusst, dass die gesetzliche Altersabsicherung alleine nicht ausreichen wird, um im Rentenalter den bisherigen Lebensstandard halten zu können. Um finanziell für das Alter privat vorzusorgen, schließen jedes Jahr daher zahlreiche Bürger eine private Rentenversicherung neu ab. Je nach gewählter Vertragsvariante profitiert man von einer sicheren bis hin zu einer renditeorientierten Geldanlage.

Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) haben die Bürger in 2017 wie auch in den Jahren davor jeweils rund zwei Millionen neue private Rentenversicherungs-Verträge abgeschlossen. Insgesamt haben Ende 2017 fast 38 Millionen solcher Rentenversicherungs-Policen bestanden. Die Versicherungswirtschaft bietet verschiedene Vertragsvarianten an, die sich beispielsweise bei der Anlagen- oder auch der Einzahlungsart unterscheiden.

Einmalzahlung oder stetig ansparen

Zu den beliebtesten Varianten gehört die private Rentenversicherung mit aufgeschobener Rentenzahlung. Im Rahmen einer solchen Police spart der Kunde beziehungsweise Versicherungsnehmer Kapital durch regelmäßige Zahlungen an. Nach Erreichen eines vereinbarten Ablaufdatums wird dann eine lebenslange monatliche Rente ausbezahlt. Diese Rentenversicherungsform ist insbesondere sinnvoll, wenn man während des Erwerbslebens über längere Zeit etwas für das Rentenalter ansparen und dann lebenslang davon profitieren möchte.

Eine andere Variante ist eine Rentenversicherung mit Einmalbeitrag, bei der die lebenslange Rentenzahlung je nach Vereinbarung auch zeitnah, also ohne Wartezeit beginnt. Diese Form ist unter anderem auch für Menschen kurz vor oder bereits im Rentenalter interessant, um vorhandenes Kapital wie aus einer ausgezahlten Lebensversicherung oder Erbschaft anzulegen und sofort davon zu profitieren.

Eine lebenslange Rentenauszahlung bedeutet auch tatsächlich, dass selbst, wenn das bis zum Beginn der Rentenzahlung angesparte Kapital im Laufe der Rentenzahlungsdauer aufgebraucht ist, die in der Police vereinbarte Rente weiterhin bis zum Tod der versicherten Person ausgezahlt wird. In einigen Policen besteht auch die Option eines Kapitalwahlrechts, das heißt, der Kunde kann wählen, ob er statt einer Rentenzahlung eine Kapitalabfindung in Form einer einmaligen Geldsumme haben möchte.

Mit Garantiezins oder renditeorientiert

Zudem gibt es neben einer klassischen privaten Rentenversicherung auch eine fondsgebundene Rentenpolice. Bei der klassischen Rentenversicherung setzt sich das angesparte Kapital aus den eingezahlten Beiträgen, einer garantierten Verzinsung (Höchstrechnungszins) und den erwirtschafteten Überschüssen des gewählten Versicherers zusammen. Die garantierte Verzinsung wird vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) jährlich entsprechend der jeweiligen Finanzmarktentwicklung verbindlich festgelegt und gilt für die gesamte Laufzeit der Police.

Sie liegt für alle ab 2017 neu abgeschlossenen Rentenversicherungen bei 0,9 Prozent. Wer vorher eine Rentenpolice abgeschlossen hat, hat je nach Abschlussjahr sogar noch einen Garantiezins bis zu 4,00 Prozent bis zur Auszahlung. Wem höhere Renditechancen wichtiger sind als ein sicherer Garantiezins, für den ist die fondsgebundene Rentenversicherung interessant. Hier wird der Sparanteil zum Beispiel in einem oder mehreren Investmentfonds angelegt, welche, je nach Vertragsvereinbarung, auch vom Kunden selbst ausgewählt werden können.

Es werden zudem diverse Mischformen der Rentenversicherung angeboten. So gibt es Rentenpolicen mit reduziertem Garantiezins und unterschiedlichen Anlageformen und damit höheren Renditechancen als bei der klassischen Rentenpolice. Auch fondsgebundene Rentenpolicen mit garantiertem Erhalt der eingezahlten Beiträge oder auch ohne Garantien, dafür aber ebenfalls mit höheren Renditechancen sind erhältlich.

Vom Hinterbliebenenschutz bis hin zu Steuervorteilen

Die wichtigsten Vorteile einer Rentenpolice sind je nach Vertragsgestaltung eine lebenslange Rente, eine günstigere Ertragsanteils-Besteuerung als beispielsweise bei Erträgen aus anderen Geldanlagen und, wenn vereinbart, eine garantierte Verzinsung. Zudem kann eine private Rentenversicherung oft auch flexibel an geänderte persönliche Lebenssituationen angepasst werden.

Ändern sich die Einkommensverhältnisse, können zum Beispiel meist auch die Prämien erhöht, reduziert oder der Vertrag ganz oder zeitweise beitragsfrei gestellt und die Rentenleistungen entsprechend angepasst werden. Als Zusatzbaustein kann in vielen Policen zudem vereinbart werden, dass der Versicherte, sollte er aufgrund eines Unfalles oder einer Krankheit berufsunfähig werden, eine Berufsunfähigkeits-Rente erhält.

In vielen Rentenversicherungs-Policen ist auch eine zusätzliche Hinterbliebenenvorsorge möglich. Wird beispielsweise eine Rentengarantiezeit vereinbart, wird die Rente nicht nur bis zum Tod des Versicherten, sondern mindestens bis zu einem festgelegten Zeitpunkt an die Hinterbliebenen ausbezahlt. Auch eine lebenslange Rente für einen Hinterbliebenen kann in manchen Policen als Zusatz vereinbart werden. Übrigens, stirbt der Versicherte noch vor dem Rentenauszahlungsbeginn, wird je nach Vereinbarung das bis dahin angesparte Kapital an die Hinterbliebenen ausgezahlt.

Private Rente mit Geld vom Staat

Zu den weiteren Varianten der privaten Rentenversicherung zählt auch die staatlich geförderte Altersvorsorge in Form von Riester- oder Basis-(Rürup-)Rentenverträgen. Je nach Vertragsart wird hier der Versicherungsnehmer während der Ansparphase durch staatliche Geldzulagen und/oder steuerliche Vergünstigungen unterstützt, eine Altersvorsorge aufzubauen. Wer zum Beispiel in einen Riester-Vertrag inklusive der staatlichen Zulagen mindestens vier Prozent seines Vorjahresbrutto-Einkommens einbezahlt, erhält eine Grundzulage von 175 Euro im Jahr.

Hat er zudem mindestens ein Kind, für das ihm ein Kindergeld zusteht, erhält er obendrein noch 185 Euro – für Kinder, die ab 2008 geboren wurden, sogar 300 Euro – je Kind und Jahr dazu. Damit für den persönlichen Bedarf, der jeweiligen Situation und der gewünschten Vorsorgestrategie die optimale Altersvorsorgelösung gefunden wird, empfiehlt sich ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann.

Der Fachmann kann unter Zuhilfenahme der passenden Expertensoftware ermitteln, wie hoch die Absicherung im Alter entsprechend der aktuellen Situation sein wird und inwieweit eine Versorgungslücke besteht. Zudem kann er aufzeigen, wie sich die Fördermöglichkeiten, die der Staat für die Altersvorsorge bietet, im konkreten Fall umfassend ausschöpfen lassen, aber auch, welche bedarfsgerechten Rentenversicherungs-Varianten insgesamt infrage kommen.



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