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Sicher mobil – auch im Alter

Entsprechend der demografischen Entwicklung hierzulande, sind auch immer mehr Autofahrer 65 Jahre alt oder älter. Damit man auch im Alter noch sicher unterwegs ist, kann jeder etwas tun.

(verpd) Jahrzehntelange Fahrerfahrung zahlt sich aus, dennoch gibt es immer wieder auch dramatische Unfälle durch ältere Autofahrer. Jeder Einzelne kann jedoch durch eine entsprechende Kontrolle und Präventionsmaßnahmen etwas dafür tun, um auch im Seniorenalter sicher Auto zu fahren.

Der Anteil an Personen über 65 Jahren ist in den letzten 20 Jahren von 15 auf 21 Prozent angestiegen. Zudem sind Senioren heute wesentlich mobiler als früher. Viele haben einen Führerschein und sind bis ins hohe Alter als Autofahrer unterwegs. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Unfallbeteiligung dieser Altersgruppe jedoch unterproportional hoch. Anders sieht es jedoch mit dem Anteil der älteren Unfallverursacher aus.

Die unterdurchschnittliche Unfallbeteiligung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Senioren beispielsweise, weil sie nicht mehr täglich in die Arbeit fahren, insgesamt seltener am Straßenverkehr teilnehmen. Das Risiko der Senioren, im Straßenverkehr zu verunglücken, ist mit 290 je 100.000 Personen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung mit 478 Verunglückten je 100.000 Einwohner nur etwa halb so hoch. Dafür sind die Folgen der Unfälle, bei denen Senioren beteiligt sind, häufig schwerer.

Gesundheitscheck (nicht nur) für Ältere

Betrachtet man die Unfälle mit Personenschaden, bei denen Senioren beteiligt waren, so zeigt sich, dass die Mehrheit, nämlich 64 Prozent, als Pkw-Fahrer daran beteiligt waren. Zudem waren rund 19 Prozent der unfallbeteiligten Senioren Radfahrer und knapp zehn Prozent Fußgänger. Insgesamt ist der Anteil der ab 65-jährigen Unfallbeteiligten an allen Unfällen mit Personenschäden mit 13 Prozent jedoch deutlich niedriger als der Anteil anderer Altersgruppen.

Allerdings tragen die ab 65-jährigen Pkw-Fahrer, wenn sie in einen Unfall mit Personenschäden verwickelt sind, häufig die Hauptschuld und zwar in 67 Prozent der Fälle – bei den ab 75-Jährigen sind es sogar 75 Prozent. Deshalb rät beispielsweise der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) jedem, freiwillig ab einem gewissen Alter oder wenn Anzeichen bestehen, dass eine Fahrunsicherheit vorhanden sein könnte, einen Gesundheitscheck durchzuführen. Eine erste grobe Einschätzung bietet ein kostenloser Selbsttest des DVR, der online durchgeführt werden kann.

Zudem sollten, so die Experten des DVR, Autofahrer einmal pro Jahr einen Sehtest durchführen lassen – und das ab dem 40. Lebensjahr. Tipps und Informationen hierzu liefert die Broschüre „Gutes Sehen im Straßenverkehr“ des Kuratoriums Gutes Sehen e.V. (KGS). Ab 60 empfehlen die Experten des DVR, alle zwei Jahre an einem Hörtest und einer Kontrolle der Aufmerksamkeit und der Reaktions-Geschwindigkeit teilzunehmen. Übrigens: Werden vorhandene Defizite beispielsweise durch eine Brille oder ein Hörgerät ausgeglichen, kann der Betroffene bedenkenlos ein Auto führen.

Medikamenteneinnahme und die Fahrsicherheit

„Die meisten Senioren verfügen über jahrzehntelange Fahrpraxis und gleichen mögliche altersbedingte Veränderungen durch einen besonnenen Fahrstil aus“, weiß Christiane Lehmacher-Dubberke, Pflegereferentin bei der AOK, einem Träger der gesetzlichen Krankenversicherung. Problematisch kann es aber bei einer Medikamenteneinnahme werden, denn viele Arzneimittel schränken die Fahrtüchtigkeit ein, beispielsweise, weil sie sich negativ auf die Reaktions-Geschwindigkeit auswirken.

Ob und wie bestimmte Medikamente die Eignung beeinflussen, ein Fahrzeug zu führen, sollte stets – und dies gilt nicht nur für ältere Menschen – mit dem Arzt und/oder Apotheker besprochen werden, vor allem wenn mehrere Medikamente in Kombination eingenommen werden. Wichtige Hinweise liefern diesbezüglich auch die Beipackzettel.

Problematisch kann es werden, wenn ältere Menschen nicht aufs Fahren verzichten wollen, obwohl sie unsicher unterwegs sind. Oftmals können sie dann selbst nahe Angehörige nicht umstimmen. „Bitten Sie zum Beispiel den Hausarzt des Familienangehörigen, mit dem Betreffenden zu sprechen und die Risiken aus medizinischer Sicht zu erläutern“, empfiehlt die Expertin der AOK, Lehmacher-Dubberke. Laut Umfragen des DVR hören nämlich zwei Drittel der Senioren auf den Ratschlag des Arztes, wenn es um die Fahrtüchtigkeit geht.

Spezielle Sicherheitstrainings

Zahlreiche Seminare und Sicherheitstrainings werden speziell für Ältere angeboten. So hat der DVR beispielsweise mit „SHT sicher mobil“ ein Sicherheitstraining entwickelt, das die Fahrfertigkeiten besonders trainiert, eine realistische Selbsteinschätzung fördert und neue Verkehrsregelungen vermittelt.

Spezielle Fahrsicherheits-Trainings für Senioren bietet auch der ADAC oder Auto Club Europa ACE an. Außerdem können sich Senioren direkt an Fahrschulen werden, beispielsweise um sich mit den neuen Verkehrsregeln vertraut zu machen. Informationen, wie man als Verkehrsteilnehmer auch mit steigendem Alter fit bleibt, liefert zudem die Deutsche Verkehrswacht in speziellen Veranstaltungen.

Weiterführende Informationen zum Thema Fahrtüchtigkeit von Senioren gibt es beispielsweise in der kostenlos herunterladbaren Broschüre „Älter werden. Sicher fahren“ des ADAC. Beim DVR können die Informationsschriften „Fit und Auto-mobil“ sowie „ABC der Mobilität“ ebenfalls online abgerufen werden. Der spezielle Webauftritt www.wegweiser-demenz.de des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend informiert unter anderem über die rechtlichen Aspekte zum Thema „Autofahren und Demenz“.



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