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So lassen sich Badeunfälle vermeiden

Bis Anfang September herrscht Hochkonjunktur an allen Badegewässern wie Badeseen und Freibädern. Allerdings ertrinken jedes Jahr auch zahlreiche Menschen beim Baden. Insbesondere Leichtsinn und unbedachtes Handeln wird im Wasser schnell zur Lebensgefahr.

(verpd) Schwimmen ist gesund, da unter anderem zahlreiche Muskeln beansprucht und gleichzeitig die Gelenke geschont werden. Doch wer im kühlen Nass zu leichtsinnig ist, riskiert seine Gesundheit oder gar sein Leben. Experten erklären, worauf man beim Baden achten sollte, damit der nasse Spaß nicht zum Drama wird.

Letztes Jahr sind nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) hierzulande 404 Menschen ertrunken – die meisten davon, nämlich mehr als die Hälfte von Mai bis einschließlich August. Allein im Juni ertranken 69 und im Juli 55 Personen.

Betroffen waren alle Altersgruppen von jung bis alt. Besonders hoch war die Zahl der Ertrunkenen bei den 46- bis 50-Jährigen und bei den 76- bis 80-Jährigen mit jeweils 31 und 33 Todesopfern. Wie auch im Vorjahr verunglückten deutlich mehr Männer als Frauen tödlich – konkret 310 Männer.

Besonders gefährlich: Unbewachte Gewässer

Besonders viele, nämlich 157 Personen ertranken in Flüssen. 137 starben durch Ertrinken in einem See oder Teich, 28 im Meer, 22 in einem Kanal, 13 im Bach, 12 im Schwimmbad und zwei in einem privaten Swimmingpool.

„Binnengewässer sind nach wie vor die Gefahrenquelle Nummer eins. Nur vergleichsweise wenige Gewässerstellen werden von Rettungsschwimmern bewacht. Das Risiko, an unbewachten Seen und Flüssen zu ertrinken, ist auch deshalb um ein Vielfaches höher als an Küsten oder in Schwimmbädern“, betont Achim Haag, Präsident der DLRG. Eine Übersicht von bewachten Stränden und Gewässern liefern ein kostenlos abrufbares Onlinetool und entsprechende Apps des DLRG.

Doch auch wenn unbewachten Binnengewässer besonders gefährlich sind, so besteht das Risiko zu ertrinken in allen Gewässern. Häufige Ursachen für dramatische Badeunfälle sind laut den DLRG-Experten Selbstüberschätzung, gesundheitliche Vorschädigungen, Übermut, Leichtsinn und die Unwissenheit über mögliche Gefahren, die im Badegewässer vorhanden sind.

Die richtige Auswahl des Badeortes

Das zuletzt genannte Unfallrisiko lässt sich bereits mit der Auswahl des Badegewässers minimieren. Am sichersten ist es, in von Rettungsschwimmern bewachten Badegewässern zu baden. Besonders vorsichtig sollte man immer bei unbekannten Gewässern sein. Plötzliche Untiefen, starke Strömungen oder Brandungen, Wasserfälle oder hervorstehende Felsen auf dem Untergrund können lebensgefährlich sein. Auch sumpfige Uferzonen sowie stark bewachsene Gewässer sind riskant. Sicherer ist es, nur ausgewiesene Badezonen zu nutzen.

Ein Sprung ins Wasser sollte zudem nur dann gewagt werden, wenn man sich an der betreffenden Stelle gut auskennt und weiß, dass es dort tief genug ist, keine gefährlichen Stellen wie Felsen vorhanden sind und kein anderer im Wasser durch den Sprung gefährdet wird. Grundsätzlich sollten bei allen natürlichen Gewässern, Hallen- oder Freibädern immer die vorhandenen Hinweis- und Verbotsschilder beachtet werden, die zum Beispiel darüber informieren, an welchen Stellen man nicht ins Wasser springen oder nicht schwimmen darf.

Wer in einem mit Schiffen befahrenden Gewässer schwimmen geht, kann leicht übersehen werden. Daher gilt an vielen dieser von Booten frequentierten Stellen auch ein Badeverbot, worauf meist mit entsprechenden Schildern hingewiesen wird. Auch im Schwimmbad gibt es Stellen, die ein hohes Unfallrisiko bergen. So gilt es, Wasserflächen unter Sprunganlagen oder im Auslauf von Rutschen sowie Bereiche, in denen das Wasser angesaugt wird, nicht als Aufenthaltsbereich zu nutzen.

Persönliche Grundsatzregeln für jung und alt

Kinder und Erwachsene sollten beim Baden zudem folgende Grundsatzregeln des DLRG einhalten, damit das Unfallrisiko so klein wie möglich bleibt: Jeder, der schwimmen geht, sollte gesund sein und sich wohlfühlen. Erst wenn man sich geduscht und abgekühlt hat, sollte man ins Wasser gehen. Auch wer von der Sonne aufgeheizt ist, sollte nicht ins kalte Wasser springen. Grundsätzlich sollte man zudem nicht mit vollem oder ganz leerem Magen und auf keinen Fall alkoholisiert schwimmen gehen.

Besonders wichtig: Niemals sollte man die eigene Kraft überschätzen. Jeder sollte beispielsweise nur so weit hinausschwimmen oder so tief tauchen, wie er ohne konditionelle Probleme wieder zum Ufer zurückkommt. Wer im Wasser friert, sollte an Land gehen. Anderenfalls drohen Muskelkrämpfe, die beim Schwimmen lebensgefährlich werden können.

Nichtschwimmer sollten nur in ein Nichtschwimmerbecken und nur bis maximal zum Bauch ins Wasser gehen. Bei einem herannahenden Gewitter muss man das Wasser umgehend verlassen, denn Blitzeinschläge im Wasser sind lebensgefährlich.

Mit Kinder zum Baden gehen

Laut DLRG ist es wichtig, dass Kinder – egal ob sie mit oder ohne Schwimmhilfe ins Wasser gehen – auch bei einer vorhandenen Badeaufsicht immer von den Eltern oder einer anderen Aufsichtsperson beaufsichtigt werden. Eltern sollten zudem unbedingt darauf achten, dass Kleinkinder nicht unbemerkt ins Wasser gelangen können, denn schon eine Wassertiefe von nur wenigen Zentimetern kann für ein kleines Kind zur tödlichen Falle werden.

Die Experten des DLRG raten den Eltern allgemein, ihren Kindern möglichst früh das Schwimmen beizubringen. Schon für Kleinkinder ab dem vierten Lebensjahr gibt es entsprechende Schwimmkurse. Zu beachten gilt ferner: Aufblasbare Luftmatratzen, Wassertiere, Reifen, Wasserbälle und Ähnliches sind laut DLRG „keine sicheren Hilfsmittel zum Baden und Schwimmen“.

Weitere Tipps, wie sich Unfälle in öffentlichen Gewässern, aber auch im Frei- oder Hallenbad verhindern lassen und was Eltern beachten sollten, wenn sie mit Kindern schwimmen gehen, enthält das Webportal des DLRG.



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