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So viel geben die Bürger für ihre Gesundheit aus

Statistisch gesehen gibt in Deutschland jeder Einwohner zusätzlich zu den Beiträgen für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung fast 660 Euro im Jahr für die eigene Gesundheit aus. Dabei gibt es Bereiche mit einem überdurchschnittlich hohen Ausgabenanteil.

(verpd) Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes bezahlten alleine im vorletzten Jahr die Bürger hierzulande rund 54,8 Milliarden Euro für Güter und Dienstleistungen rund um die Gesundheit und Pflege aus der eigenen Tasche. Besonders hoch waren die rein privaten Ausgaben für Arzneimittel und im Bereich der Pflege.

Die Gesundheitsausgaben im Jahr 2019 betrugen insgesamt 410,8 Milliarden Euro. Über drei Viertel davon, nämlich 75,4 Prozent beziehungsweise knapp 309,8 Milliarden Euro wurden von den gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherungen beglichen. Weitere 46,2 Milliarden Euro (13,2 Prozent) übernahmen der Staat, die Arbeitgeber sowie die gesetzliche Unfall- und Rentenversicherung.

Knapp 13,4 Prozent der Ausgaben, das waren 2019 rund 54,8 Milliarden Euro, trugen die Einwohner sowie private Organisationen ohne Erwerbszweck, darunter Vereine, Gewerkschaften oder Religionsgemeinschaften aus ihrem eigenen Budget. Dies zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Statistisch gesehen zahlte damit jeder Bürger 695 Euro aus der eigenen Tasche – hier sind die Beiträge für die gesetzliche Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung noch gar nicht mit eingerechnet. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 4,2 Prozent.

10,2 Milliarden Euro zahlten die Bürger für Arzneimittel

Der größte Posten bei allen Gesundheitsausgaben in Höhe von 54,8 Milliarden Euro, die die Bürger selbst übernahmen, waren Arzneimittel, Hilfsmittel, Zahnersatz und sonstige medizinische Waren. Sie zahlten dafür im Berichtsjahr 22,2 Milliarden Euro, was einem Anteil von 40,5 Prozent aller privaten Gesundheitsausgaben entspricht. Im Detail waren es fast 10,2 Milliarden Euro für Arzneimittel, 8,2 Milliarden Euro für Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte, knapp 3,6 Milliarden Euro für Zahnersatz und 259 Millionen Euro für sonstigen medizinischen Bedarf.

Über ein Viertel der privaten Gesundheitsausgaben, konkret 25,6 Prozent beziehungsweise knapp 14,1 Milliarden Euro, entfielen auf pflegerische oder therapeutische Leistungen. Davon waren 9,4 Milliarden Euro pflegerische Leistungen wie Hilfe bei der Ernährung oder bei der Körperpflege sowie 4,6 Milliarden Euro therapeutische Leistungen wie Massagetherapien oder Logopädie.

Zusätzlich übernahmen die Bürger 2019 im Schnitt 12,6 Milliarden Euro, das entspricht fast 23,0 Prozent aller privaten Gesundheitsausgaben, für Unterkunfts- und Verpflegungskosten in stationären und teilstationären Einrichtungen. Im Detail entfielen dabei rund 12,3 Milliarden Euro dieser Ausgaben auf stationäre oder teilstationäre Pflegeheime, 223 Millionen Euro auf Krankenhäuser und 60 Millionen Euro auf Rehabilitations- und sonstige Vorsorgeeinrichtungen.

So viel zahlt der Bürger zusätzlich beim Arzt

Nicht ganz 9,5 Prozent beziehungsweise fast 5,2 Milliarden Euro der allein von den Bürgern getragenen Gesundheitskosten waren Ausgaben für ärztliche Leistungen, welche beispielsweise die gesetzlichen Krankenkassen nicht oder nur anteilig übernehmen.

Darunter fallen unter anderem die individuellen Gesundheits-Leistungen (IGeL) sowie auch andere Behandlungen und Untersuchungen wie zum Beispiel eine Reiseberatung, bestimmte Schönheitsoperationen oder eine Augeninnendruckmessung zur Vorsorge gegen den grünen Star.

Nicht ganz 1,0 Prozent der privat übernommenen Gesundheitsausgaben, konkret 543 Millionen Euro, entfielen auf Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und gesundheitlicher Prävention. Dazu zählen unter anderem Vorsorgeuntersuchungen, vorsorgliche Schutzimpfungen, aber auch Seminare zur Stressbewältigung oder für eine gesunde Ernährung sowie Kurse, wie sich Rückenschmerzen verhindern lassen.

Kostenschutz

Übrigens, wer als gesetzlich Krankenversicherter unabhängig von den gesetzlich vorgegebenen Leistungen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung eine optimale Kranken- und Pflegebehandlung wünscht, ohne das Kostenrisiko tragen zu müssen, kann privat vorsorgen. Denn bei Weitem nicht alle Kosten für sinnvolle Behandlungen, Therapien und Arzneimittel werden von der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung übernommen.

Kostenschutz bietet diesbezüglich eine private Kranken- und/oder Pflegezusatz-Versicherung. Entsprechende Ergänzungspolicen für gesetzlich Krankenversicherte gibt es unter anderem für Leistungen im Bereich Brillen, Heilpraktiker sowie Zahnarzt und Zahnersatz.

Bei stationären Behandlungen lassen sich Wunschleistungen wie Einzelzimmer-Unterbringung oder Chefarztbehandlung mit einer Zusatzabsicherung verwirklichen. Für eine finanzielle Absicherung im Falle einer Pflegebedürftigkeit empfiehlt sich eine private Pflegezusatz-Versicherung, die je nach Vertragsgestaltung seit Kurzem sogar mit staatlichen Zuschüssen gefördert wird. Ein Versicherungsexperte hilft dabei, den passenden Kostenschutz für den individuellen Bedarf und die persönlichen Wünsche zu finden.



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