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Unfallfrei durch die Motorradsaison

Statistisch gesehen ist das Unfallrisiko für Motorradfahrer deutlich höher als für Pkw-Fahrer. Wie jeder Biker jetzt zum Saisonanfang dafür sorgen kann, dass seine Unfallgefahr möglichst gering ist.

(verpd) Jedes Jahr ab März und April, dem typischen Beginn der Motorradsaison, steigt die Anzahl der verunfallten Biker rasant an. Insgesamt werden jährlich rund 30.000 Motorradfahrer- und Mitfahrer bei Verkehrsunfällen mit dem Bike verletzt, davon 600 Personen tödlich. Unter anderem gibt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Tipps, wie ein Motorradfahrer sein Unfallrisiko minimieren kann.

Die Statistik zeigt, dass anteilig deutlich mehr Motorradfahrer sowie -mitfahrer verunfallen und dabei verletzt werden als Pkw-Fahrer und -Insassen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verunglückten 2016 von jeweils 1.000 zugelassenen Kleinkrafträdern und Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen sieben Fahrer und Beifahrer, je 1.000 angemeldete Pkws waren es fünf Fahrer und Insassen. Das tödliche Verletzungsrisiko war sogar noch höher.

Während auf je 100.000 zugelassene Pkws drei getötete Pkw-Fahrer und -Insassen kommen, waren es je 100.000 zugelassene Krafträder mit amtlichen Kennzeichen 13 Kradfahrer und -mitfahrer, also mehr als viermal so viel. Rund zwei Drittel der Unfälle mit Motorrädern werden auch durch ein Fehlverhalten der Kradfahrer selbst verursacht. Mehr als jeder fünfte Unfall ist die Folge von zu schnellem Fahren seitens des Bikers. Auch Fehler beim Überholen oder ein zu geringer Abstand seitens der Kradfahrer sind mit die häufigsten Unfallursachen bei Motorradunfällen.

So hat man das Bike wieder sicher im Griff

Zu Beginn der Motorradsaison ereignen sich zahlreiche Unfälle auch aufgrund mangelnder Fahrroutine nach einer wochenlangen Winterpause der Biker und der daraus resultierenden Fahrfehler. Um sich mit dem Motorrad wieder vertraut zu machen und seine Fahrkünste aufzufrischen, sind Anfahr-, Brems- und Lenkübungen sowie das mehrmalige Abstellen des Bikes beispielsweise auf einem Übungsplatz hilfreich. Sinnvoll sind auch Sicherheitstrainings, bei denen Kradfahrer das sichere Kurvenfahren, Überholen und Bremsen ausgiebig üben können.

Eine Übersicht von Anbietern derartiger Trainings ist im Webportal des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V. (DVR) abrufbar. Motorradexperten empfehlen zudem, dass die ersten Touren nach der Winterpause nicht zu lang sein sollten. Anspruchsvolle Strecken und Fahrten im Stadtverkehr sollten erst absolviert werden, wenn man wieder ein Gefühl für das Motorradfahren aufgebaut hat.

Insbesondere im Frühjahr rechnen viele Autofahrer noch nicht damit, dass wieder Motorräder im Straßenverkehr anzutreffen sind und übersehen die Zweiradfahrer in verschiedensten Situationen. Daher sollten Biker besonders aufmerksam sein und beispielsweise auch am Tag, und zwar egal ob die Sonne schein oder es regnet, mit Abblendlicht fahren, um besser gesehen zu werden.

Grundsätzliche Sicherheitstipps

Dies rät auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in seinem Webauftritt, der weitere grundsätzliche Tipps enthält, wie Motorradfahrer ihr persönliches Unfallrisiko möglichst klein halten können. Die Verkehrsexperten raten unter anderem, dass Biker weder Kurven schneiden, sich zu gefährlichen Überholmanöver hinreißen lassen noch im toten Winkel anderer Fahrzeuge fahren sollten.

Zudem empfiehlt das BMVI, ohne eine sichere Motorradkleidung, dazu gehören eine feste Jacke, Handschuhe, Stiefel und insbesondere ein Motorradhelm, nicht mit dem Bike zu fahren. Dabei vermindert helle Kleidung mit Reflektoren das Risiko, übersehen zu werden.

Weitere Sicherheitsratschläge für Motorradfahrer enthält die kostenlos downloadbare 52-seitige Broschüre „Motorradfahren gut und sicher“, die vom DVR und vom Institut für Zweiradsicherheit e.V. (IfZ) herausgebracht wurde. Im Webauftritt des IfZ können noch diverse andere Ratgeber zum Thema „Sicheres Motorradfahren“ heruntergeladen werden, unter anderem die Broschüren „Gefährliche Begegnungen“, „Team Touring – Gruppenerlebnis und Motorradreisen“ oder „Motorradbekleidung von Kopf bis Fuß“.

Wichtiger Sicherheitscheck für das Bike

Hin und wieder kommt es auch zu Unfällen, weil das Motorrad selbst, zum Beispiel die Bremsen, die Lenkung oder die Reifen nicht einwandfrei funktioniert haben. Vor der Fahrt gilt es daher immer die wichtigsten Funktionen kurz zu kontrollieren. Holt man das Bike zum ersten Mal wieder aus dem Winterquartier hervor, sollte ein besonders gründlicher Sicherheitscheck durchgeführt werden. Geprüft werden sollte auch, ob die Lichter wie Scheinwerfer, Schlusslicht, Bremslicht und Blinker funktionieren. Des Weiteren müssen die Reifen in Ordnung sein.

Sie dürfen weder rissig, beschädigt noch abgefahren sein und die Reifenprofiltiefe muss mindestens 1,6 Millimeter, besser mehr betragen. Zudem muss der Luftdruck die in der Betriebsanleitung vorgegebenen Werte aufweisen. Auch die Funktionsfähigkeit der Bremsen, der Lenkung und des Not-Aus-Schalters ist zu kontrollieren. Dazu gehört unter anderem eine Sichtprüfung, wie dick die Bremsklötze sind und ob die Menge und Konsistenz der Bremsflüssigkeit in Ordnung ist.

Die Lenkung darf außerdem kein Lenkspiel aufweisen und bei normalem Lenkverhalten keine ruckartigen Lenkbewegungen zeigen. Des Weiteren ist der Ölstand zu kontrollieren und alle Leitungen, wie die Benzinzuführung oder das Bremssystem, auf Dichtheit hin zu prüfen. Zudem sollte die Antriebskette auf Spannung kontrolliert und geschmiert werden. Viele Motorradwerkstätten bieten im Übrigen einen Frühjahrscheck an, bei dem festgestellte Mängel und Probleme gleich beseitigt werden.



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