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Viele Senioren leben nicht nur von der gesetzlichen Rente

Der vor Kurzem veröffentlichte Alterssicherungsbericht der Bundesregierung verdeutlicht, wie wichtig eine finanzielle Altersvorsorge zusätzlich zur gesetzlichen Altersrente ist. Denn schon jetzt leben viele ab 65-Jährige nicht alleine von der gesetzlichen Rente.

(verpd) Der aktuelle Alterssicherungsbericht zeigt nicht nur, wie hoch das Alterseinkommen der Senioren ist, sondern auch, aus welchen Einkommensarten es sich zusammensetzt. Rund 61 Prozent der Bruttoeinkünfte der ab 65-Jährigen sind gesetzliche Renten. Zudem stammen 39 Prozent aus anderen Einkommensquellen – dieser Anteil hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen.

Alle vier Jahre erscheint ergänzend zum jährlichen Rentenversicherungs-Bericht der Bundesregierung ein Alterssicherungsbericht. Der aktuelle Rentenversicherungs-Bericht 2020 zeigt den Stand von 2019 und anhand von Modellrechnungen auch die voraussichtliche Entwicklung bis zum Jahr 2034 der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV). Der aktuelle Alterssicherungsbericht 2020 gibt Auskunft über die Höhe und die Zusammensetzung des Gesamteinkommens der ab 65-Jährigen in Deutschland, basierend auf den Daten von 2019.

Im Jahr 2019 erhielten laut dem Alterssicherungsbricht rund 18,5 Millionen Bürger ab 65 Jahren eine gesetzliche Rente wie eine eigene gesetzliche Altersrente und/oder eine gesetzliche Witwen- oder Witwerrente. Allerdings leben viele Senioren nicht alleine von der gesetzlichen Rente.

Die gesetzliche Rente ist nur ein Teil der Alterseinkünfte

Im Durchschnitt bestand 2019 das Brutto-Alterseinkommen eines ab 65-Jährigen zu 61 Prozent aus einer Alters- und Hinterbliebenenrente der gesetzlichen Rentenversicherung – 2015 waren es noch 63 Prozent – und zu 14 Prozent aus sonstigen Alterssicherungs-Leistungen wie Beamtenversorgung und Zusatzversorgung im Öffentlichen Dienst. Die restlichen 25 Prozent (2015: 23 Prozent) stammten aus sonstigen Einkommensarten wie einer betrieblichen oder privaten Altersvorsorge, Einkünften aus einer Erwerbstätigkeit, aus Vermietung oder Verpachtung oder auch einer Grundsicherung im Alter.

Mehr als die Hälfte, nämlich 59 Prozent aller Rentnerehepaare sowie 44 Prozent der alleinstehenden Senioren hatten neben einer Alterssicherungs-Leistung wie gesetzlicher Rente oder Beamtenpension ein zusätzliches Einkommen wie eine private Altersvorsorge oder andere Alterseinkünfte. Drei Prozent aller ab 65-Jährigen hatten vorletztes Jahr ein so geringes Gesamteinkommen, dass sie auf eine Grundsicherung – faktisch die Sozialhilfe im Alter – angewiesen waren.

Im Durchschnitt hatte 2019 ein Ehepaar im Alter ab 65 Jahren ein durchschnittliches Gesamtnettoeinkommen von 2.907 Euro (brutto 3.507 Euro). Bei alleinstehenden Männern waren es 1.816 Euro (brutto 2.208 Euro) und bei alleinstehenden Frauen 1.607 Euro (brutto 1.876 Euro). Der Alterssicherungsbericht zeigt zudem, dass viele Haushalte unter dem angegebenen Durchschnitts-Nettoeinkommen im Alter lagen.

Viele haben weniger als 1.500 Euro Haushaltseinkommen

So hatten im Berichtsjahr zehn Prozent aller Rentnerehepaare im Alter ab 65 Jahren ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.500 Euro. Bei 16 Prozent lagen die monatlichen Nettoalterseinkünfte zwischen 1.500 Euro und weniger als 2.000 Euro, bei 21 Prozent zwischen 2.000 Euro und unter 2.500 Euro und bei 18 Prozent zwischen 2.500 Euro und weniger als 3.000 Euro. 21 Prozent hatten zwischen 3.000 Euro und unter 4.000 Euro und 15 Prozent ab 4.000 Euro.

Bei den alleinstehenden ab 65-jährigen Männern hatten 17 Prozent sogar weniger als 1.000 Euro netto zur Verfügung. Jeweils 26 Prozent bezogen ein Haushaltsnettoeinkommen von 1.000 bis unter 1.500 Euro sowie zwischen 1.500 Euro und unter 2.000 Euro. 15 Prozent bekamen Alterseinkünfte in Höhe von 2.000 Euro bis 2.500 Euro, acht Prozent zwischen 2.500 Euro und unter 3.000 Euro, sechs Prozent zwischen 3.000 Euro und unter 4.000 Euro. Nur drei Prozent hatten mehr als 4.000 Euro. Noch niedriger waren die Alterseinkünfte der alleinstehenden Frauen im Seniorenalter.

Von allen alleinstehenden ab 65-jährigen Frauen hatten 16 Prozent weniger als 1.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen. 33 Prozent bezogen zwischen 1.000 bis unter 1.500 Euro sowie 30 Prozent zwischen 1.500 Euro und unter 2.000 Euro netto. Zwölf Prozent bekamen Alterseinkünfte in Höhe von 2.000 Euro bis unter 2.500 Euro, fünf Prozent zwischen 2.500 Euro und unter 3.000 Euro, drei Prozent zwischen 3.000 Euro und weniger als 4.000 Euro und ein Prozent hatte mehr als 4.000 Euro netto.

Vorsorgen ist unverzichtbar

Der Alterssicherungsbericht zeigt, dass zwar die gesetzliche Rente immer noch ein wichtiger Grundpfeiler der Alterseinkünfte ist, dennoch kann man ohne eine zusätzliche private und/oder betriebliche Altersvorsorge den bisherigen Lebensstandard finanziell kaum halten.

Um eine ausreichende individuelle Altersvorsorge angemessen zu planen, sollte man prinzipiell wissen, mit wie viel Einkommen man aus der gesetzlichen Rente und den eventuell bereits bestehenden Altersvorsorgelösungen rechnen kann.

Zudem gilt es realistisch abzuschätzen, wie hoch das Haushaltseinkommen im Alter sein muss, damit der Lebensstandard gehalten werden kann. Hilfe bei den Berechnungen sowie bei der Wahl der passenden Altersvorsorgelösungen gibt es beim Versicherungsfachmann.



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