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Volksdroge Alkohol

Die legale Droge Alkohol kostet jedes Jahr rund 75.000 Menschen das Leben. Doch dies ist nicht die einzige negative Folge eines riskanten Alkoholkonsums, wie aktuelle Studien und Statistiken zeigen.

(verpd) Beim Einzelnen wird zum einen das Unfallrisiko durch einen Alkoholgenuss deutlich erhöht, zum anderen kann ein missbräuchlicher Alkoholkonsum zu schweren körperlichen und psychischen Leiden führen. Auch die Lebenserwartung wird dadurch signifikant reduziert. Zwar sinkt tendenziell der durchschnittliche Alkoholverbrauch pro Kopf, allerdings ist diese legale Droge immer noch für eine große Anzahl an Krankheits- und Todesfällen verantwortlich und verursacht hierzulande mehrere Milliarden Euro Kosten.

Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) ist die legale Droge Alkohol für einen Großteil der Suchtproblematik in Deutschland verantwortlich. Wie dem aktuellen Jahrbuch Sucht 2019 der DHS zu entnehmen ist, sterben jedes Jahr rund 74.000 Bürger hierzulande durch Alkoholkonsum, zum Teil auch in Verbindung mit dem Rauchen.

Insgesamt geht zwar der Gesamtverbrauch an alkoholischen Getränken seit Jahren zurück, dennoch waren es statistisch gesehen immer noch über 131 Liter, die jeder Einwohner – also vom Kleinkind bis zum Senior – allein in 2017 konsumierte. Rund acht Millionen Bürger trinken Alkohol in riskanten Mengen. Etwa 1,8 Millionen Personen sind laut DHS sogar alkoholabhängig.

Wegen Alkohol: Über 300.000 Krankenhauspatienten

Bereits im Jahr 2015 beliefen sich laut Experten die direkten und indirekten Kosten, die durch einen missbräuchlichen Alkoholkonsum verursacht wurden, hierzulande auf etwa 40 Milliarden Euro. Zu diesen Kosten zählen zum Beispiel Behandlungs- oder Therapiekosten, aber auch Kosten, die den Arbeitgebern und der Gesellschaft insgesamt durch einen alkoholbedingten Produktivitätsverlust entstehen.

Als Produktivitätsverlust zählt unter anderem eine vorübergehende Arbeits- oder dauerhafte Erwerbsunfähigkeit, aber auch eine verminderte Arbeitsleistung aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums bei Beschäftigten. Nach einer jüngst erschienenen Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit, eines Trägers der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), sind alleine die Krankmeldungen bei Suchtproblemen zu 74 Prozent auf Alkohol zurückzuführen.

Zudem mussten in 2017 nach Angaben des DHS 314.200 Personen wegen alkoholbedingter psychischer Störungen oder Verhaltensstörungen klinisch behandelt werden, konkret waren es fast 85.300 Frauen und über 228.900 Männer. Knapp 22.000 wegen Alkoholkonsum im Krankenhaus behandelte Patienten waren erst zwischen zehn und 20 Jahre alt.

Ab welcher Menge Alkoholkonsum riskant ist

Ein nachweislich für die eigene Gesundheit riskanter Alkoholkonsum liegt bereits bei Frauen ab zwölf Gramm und bei Männern ab 24 Gramm täglicher Alkoholmenge vor. Schon ein Glas Bier mit 0,3 Liter, 0,125 Liter Wein oder 0,1 Liter Sekt enthalten je nach Alkoholgehalt laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zwischen zehn und zwölf Gramm Alkohol.

Auch wer weniger trinkt, sollte mindestens zwei bis drei Tage in der Woche keinen Alkohol zu sich nehmen, um das alkoholbedingte Krankheits- und Verletzungsrisiko möglichst klein zu halten. Denn nach Angaben der BZgA hat ein Autofahrer bereits mit 0,3 Promille Blutalkoholgehalt das doppelte, bei 0,8 Promille das 4,5-fache und bei 1,5 Promille sogar das 16-fache Unfallrisiko im Vergleich zu einem nüchternen Fahrer.

Insgesamt gab es, wie die Daten des Statistischen Bundesamtes belegen, in 2017 über 13.300 Verkehrsunfälle mit Personenschäden, bei denen mindestens ein Beteiligter – davon rund 9.200 Kfz- und fast 3.600 Radfahrer – alkoholisiert war. 231 Personen starben dabei; das ist rund jeder 14. Verkehrstote.

Die Folgen eines riskanten Alkoholkonsums

Ein riskanter Alkoholkonsum kann nicht nur zu einer Alkoholabhängigkeit führen, sondern auch zu rund 200 Krankheiten. Dazu zählen nach Angaben von Gesundheitsexperten zum Beispiel diverse Krebsarten, unter anderem Leber-, Speiseröhren-, Darm- und Brustkrebs, Erkrankungen des Herzmuskels und der Bauchspeicheldrüse sowie Leber- und Gehirnschäden.

Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. reduziert ein täglicher Alkoholgenuss von mehr als 45 Gramm Alkohol bei Männern die Lebenszeit um rund drei Jahre und bei Frauen um etwa 2,6 Jahre gegenüber Personen, die weniger als 25 Gramm trinken.

Wer regelmäßig zu viel Alkohol trinkt, weist oft auch Persönlichkeits-Änderungen auf, wie erhöhte Unruhe und Reizbarkeit, Unzuverlässigkeit bis hin zu Ängsten und Depressionen sowie eine Reduzierung sozialer Kontakte.

Vom Selbsttest bis zur Beratung

Mehr Details zur Wirkung und den Risiken von Alkohol und über die entsprechenden gesetzlichen Regelungen für Auto- und Radfahrer gibt es unter www.kenn-dein-limit.info, einem Webportal der BZgA. Zu finden sind hier auch diverse Selbsttests rund um das Thema Alkohol.

Auch das DHS-Webportal enthält zahlreiche Informationen und auch kostenlos herunterladbare Broschüren rund um das Thema Alkohol und sonstige Suchtgefahren. So gibt es hier die Ratgeber „Alkohol – Basisinformationen“, „Ein Angebot an alle, die einem nahestehenden Menschen helfen möchten“, „Alkohol am Arbeitsplatz – Eine Praxishilfe für Führungskräfte“ und „Alkohol am Arbeitsplatz - Hinweise für das Gespräch unter Kollegen“.

Das BZgA-Infotelefon bietet unter der Telefonnummer 0221 892031 nach BZgA-Angaben auch eine „erste persönliche Beratung mit dem Ziel, Ratsuchende an geeignete lokale Hilfs- und Beratungsangebote zu vermitteln“. Weitere Beratungsstellen für Betroffene und auch deren Angehörige listet die DHS im Webauftritt www.suchthilfeverzeichnis.de auf.



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