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Was bei der Medikamenteneinnahme zu beachten ist

Bei der Einnahme von Arzneimitteln gibt es einiges zu berücksichtigen, damit die Medikation so wirkt wie sie sollte und es nicht durch Einnahmefehler zu unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen kommt.

(verpd) Generell ist es vor der Einnahme eines Medikamentes wichtig, den Beipackzettel zu lesen und, sofern der Arzt oder Apotheker nichts anderes angeordnet hat, auch zu befolgen. Oftmals finden sich hier unter anderem Vorgaben, wann und wie eine Arznei eingenommen werden sollte, aber auch welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich sind. Es gibt aber auch Lebensmittel, die sich nicht mit jeder Arznei vertragen und deren Wirkung sogar verstärken oder auch herabsetzen.

Immer wieder kommt es vor, dass Patienten ihre notwendige Arznei aus Unwissenheit zum falschen Zeitpunkt, in falscher Dosierung oder in Kombination mit ungeeigneten Nahrungsmitteln oder Medikamenten einnehmen. Die Auswirkungen einer solchen Fehleinnahme können vielfältig sein: Entweder die erwünschte Genesung bleibt aus oder noch schlimmer, unerwünschte Nebenwirkungen bis hin zu bleibenden Gesundheitsschäden können die Folge sein.

Daher sind alle Hinweise auf der Medikamenten-Packungsbeilage oder auch abweichende Anweisungen vom Arzt zur Einnahme oder Anwendung der Arzneimittel zu beachten. Sind die Vorgaben im Beipackzettel unklar, sollte man generell den Arzt oder Apotheker fragen. Unbedingt zu beachten sind unter anderem die verordnete Dosierung und die Einnahmedauer. Auch der Zeitpunkt, wann und wie eine Arznei einzunehmen ist – beispielsweise früh, mittags und/oder abends, vor, zum oder nach dem Essen, kann für die Wirkung und Verträglichkeit entscheidend sein.

Der richtige Einnahmezeitpunkt

Schreibt der Beipackzettel zum Beispiel eine Tagesdosis von drei Tabletten vor, sollte die Einnahme nach Angaben von Gesundheitsexperten in gleichmäßigen Abständen während der Wachzeit beispielsweise um 7 Uhr, um 14 Uhr und um 21 Uhr erfolgen. Sollen Medikamente „auf nüchternen Magen“ genommen werden, heißt dies in der Regel rund 30 bis 60 Minuten vor dem Frühstück, „vor dem Essen“ bedeutet in etwa 30 bis 60 Minuten vor der Mahlzeit.

Die Angabe „nach dem Essen“ kann je nach Medikamentenhersteller Verschiedenes bedeuten, nämlich ein oder auch zwei Stunde nach der Mahlzeit – die genaue Zeitangabe ist in der Regel im Beipackzettel zu finden. Arzneimittel, die „während der Mahlzeit“ einzunehmen sind, sollten je nach vorgeschriebener Häufigkeit zum Beispiel direkt zum Frühstück, Mittag- und/oder Abendessen oder kurz danach genommen werden. „Zwischen den Mahlzeiten“ besagt, dass ein Medikament in gleichem zeitlichem Abstand zwischen zwei Mahlzeiten einzunehmen ist.

Arzneimittel sollten in der Regel zudem so lange eingenommen werden wie vorgeschrieben. Setzt man zum Beispiel ein verschriebenes Antibiotikum vorzeitig ab, kann das dazu führen, dass nicht alle Bakterien beseitigt wurden und es zu einem Rückfall kommt. Eine verkürzte Antibiotikaeinnahme kann zudem zu Resistenzen führen, sodass eine spätere Behandlung mit Antibiotika erfolglos bleibt.

Wann man auf Milch und Grapefruits verzichten sollte

Die meisten Tabletten sind, wenn nichts anderes vom Arzt oder im Beipackzettel vorgegeben ist, mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Es empfiehlt sich hier Leitungswasser zu verwenden. Alkohol, Koffein, Fruchtsäure oder Milch können hingegen bei einigen Medikamenten zu gefährlichen Wechselwirkungen oder einem Wirkungsverlust führen.

So sollte man bei manchen Antibiotika, Eisenpräparaten, fluoridhaltigen Arzneien und Medikamenten gegen Osteoporose zwei Stunden vor oder nach der Einnahme keine Milchprodukte wie Milch, Joghurt oder Quark zu sich nehmen, anderenfalls kann dies die Arzneiwirkung herabsetzen. Zudem gibt es diverse Arzneien wie bestimmte Blutdruckmittel, Cholesterinsenker, Antidepressiva, östrogenhaltige Präparate und Gerinnungshemmer, deren Wirkung massiv durch die Einnahme von Grapefruit(saft), Bitterorangen, Pampelmusen, Pomelos oder Sternfrucht erhöht oder gesenkt werden.

Experten empfehlen daher, auf diese genannten Früchte in solchen Fällen so lange zu verzichten, bis man das jeweilige Medikament nicht mehr benötigt. Doch auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich. So kann die blutverdünnende Wirkung der Gerinnungshemmer mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) bei der gleichzeitigen Einnahme eines Schmerzmittels mit dem Wirkstoff Ibuprofen und Diclofenac reduziert werden.

Beipackzettel und Medikamentenplan

Übrigens: Selbst rezeptfreie Medikamente können unerwünschte Nebenwirkungen haben, daher ist auch hier die Packungsbeilage vor der Einnahme zu beachten. Ist der Beipackzettel einer Arznei verloren gegangen, kann man unter www.patienteninfo-service.de die entsprechenden Infos mithilfe der Eingabe des Medikamentennamens oder der Pharmazentralnummer (PZN) abrufen.

Weiterführende Informationen zum Thema sichere Arzneimitteleinnahme enthält das Webportal www.gesundheitsinformation.de des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Tipps und Tricks rund um die Medikamenteneinnahme finden sich zudem im kostenlos herunterladbaren 44-seitigen Ratgeber „Arzneimittel richtig anwenden“ der Uniklinik Heidelberg.

Wer täglich mehrere Medikamente einnehmen muss, kann leicht den Überblick verlieren. In dem Fall kann ein Medikamentenplan vom Arzt hilfreich sein, der seit Oktober 2016 jedem gesetzlich Krankenversicherten zusteht, sofern er dauerhaft mindestens drei ärztlich verordnete Medikamente einnehmen soll.



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