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Was die Bürger für ihre Gesundheit ausgeben

Jeder Bürger gibt zusätzlich zu den Beiträgen für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung mehr als 570 Euro im Jahr für die eigene Gesundheit aus. Eine Statistik zeigt, in welchen Bereichen diese Zusatzausgaben anfallen.

(verpd) Dass die Gesundheit den meisten wichtig ist und die gesetzliche Krankenkasse hier aber nur eine Teilabsicherung bietet, zeigt sich auch daran, was die Bürger dafür zusätzlich ausgeben. Laut einer aktuellen Statistik zahlten die Bürger hierzulande im vorletzten Jahr rund 47,38 Milliarden Euro aus der eigenen Tasche für ihre Gesundheit – Tendenz steigend. Fast ein Drittel der Zusatzkosten entfiel alleine auf Arzneimittel und Hilfsmittel, die nicht oder nur zum Teil von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wurden.

Wie aus den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, beliefen sich die Gesundheitsausgaben in 2016 insgesamt auf 365,54 Milliarden Euro. Rund drei Viertel davon wurden von den gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherungen bezahlt. Etwa 13,3 Prozent der Ausgaben übernahmen die Bürger selbst. Die restlichen Kosten wurden vom Staat, den Arbeitgebern sowie der gesetzlichen Unfall- und Rentenversicherung beglichen.

Insgesamt zahlten die Bürger in 2016 47,38 Milliarden Euro – hier sind die Beiträge für die gesetzliche Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung noch nicht mit eingerechnet – für ihre Gesundheit aus dem eigenen Haushaltsbudget. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um insgesamt rund 1,9 Prozent. Laut Destatis ist zudem davon auszugehen, dass die Gesundheitsausgaben der Bürger in 2017 mit rund 48,45 Milliarden Euro sogar um 2,2 Prozent noch höher liegen werden als in 2016.

Hohe Kosten für Arzneimittel und Pflege

Knapp 42,2 Prozent der Gesundheitsausgaben, die die Bürger aus der eigenen Tasche zahlten, und damit der anteilig größte Ausgabenposten entfiel auf Arzneimittel, Hilfsmittel, Zahnersatz und sonstige medizinische Waren. Insgesamt gaben die Verbraucher dafür 19,99 Milliarden Euro aus, nämlich 7,79 Milliarden Euro für Arzneimittel, 8,49 Milliarden Euro für Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte, 3,42 Milliarden Euro für Zahnersatz und 290 Millionen Euro für sonstigen medizinischen Bedarf.

Fast ein Viertel der Ausgaben für die Gesundheit, konkret 11,53 Milliarden Euro beziehungsweise 24,3 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben, entfielen auf Unterkunfts- und Verpflegungskosten in stationären oder teilstationären Einrichtungen, welche die Bürger selbst bezahlten. Im Detail waren es fast 11,22 Milliarden Euro Ausgaben für die Unterbringung und Verpflegung in stationären oder teilstationären Pflegeeinrichtungen, 254 Millionen Euro in Krankenhäusern und 61 Millionen Euro in Vorsorge- und Reha-Einrichtungen.

Mit knapp 10,17 Milliarden Euro beziehungsweise 21,5 Prozent beinahe genauso hoch waren die Gesundheitsausgaben der Bürger für pflegerische oder therapeutische Leistungen. Alleine knapp 4,69 Milliarden Euro gaben die Bürger für die ambulante und 1,37 Milliarden Euro für eine stationäre Pflege in diesem Bereich aus. 3,35 Milliarden Euro kosteten therapeutische Leistungen wie physio- oder psychotherapeutische Leistungen sowie Leistungen von Heilpraktikern, Logopäden und Chiropraktikern.

Milliardenausgaben für IGeL-Leistungen

10,5 Prozent beziehungsweise knapp 5,00 Milliarden Euro der von den Bürgern beglichenen gesamten Gesundheitsausgaben resultierten aus ärztlichen Leistungen, die beispielsweise die gesetzlichen Krankenkassen nicht oder nur anteilig übernehmen.

Dazu gehören unter anderem die individuellen Gesundheits-Leistungen (IGeL) sowie diverse andere Behandlungen und Untersuchungen wie zum Beispiel eine Reiseberatung, bestimmte Schönheitsoperationen oder eine Augeninnendruckmessung zur Vorsorge gegen den grünen Star.

Rund ein Prozent der Gesundheitsausgaben, konkret 528 Millionen Euro, zahlen die Bürger für gesundheitliche Präventionsmaßnahmen wie Vorsorgeuntersuchungen und vorsorgliche Schutzimpfungen.

Kostenschutz für das eigene Budget

Wer unabhängig von den Leistungen und der Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenversicherung eine optimale Kranken- und Pflegebehandlung wünscht, ohne das eigene Budget stark zu belasten, kann übrigens auch als gesetzlich Krankenversicherter privat vorsorgen.

Mit einer privaten Krankenzusatz-Versicherung lassen sich Gesundheitskosten, die normalerweise selbst getragen werden müssten, abfedern. Derartige Ergänzungspolicen gibt es unter anderem für Leistungen im Bereich Brillen, Heilpraktiker sowie Zahnarzt und Zahnersatz, aber auch für den Eigenanteil von verordneten Arznei- und Heilmitteln.

Bei der stationären Behandlung lassen sich gewünschte Zusatzleistungen wie eine Einzelzimmer-Unterbringung oder eine Chefarztbehandlung mit einer Krankenhaus-Zusatzversicherung finanziell verwirklichen. Für den finanziellen Schutz im Falle einer Pflegebedürftigkeit ist eine private Pflegezusatz-Versicherung gedacht. Ein solcher Versicherungsschutz wird je nach Vertragsgestaltung sogar mit staatlichen Zuschüssen gefördert. Ein Versicherungsexperte hilft dabei, den passenden Kostenschutz für den individuellen Bedarf und die persönlichen Wünsche zu finden.



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