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Welche Autos am häufigsten gestohlen werden

Die Zahl der geklauten kaskoversicherten Pkws ist nach der Diebstahlstatistik 2013 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V (GDV) wieder angestiegen, nachdem es im Jahr zuvor einen einmaligen Rückgang gegeben hatte. Die durchschnittliche Schadenhöhe sowie der gesamte Schadenaufwand haben sich ebenfalls erhöht.
2013 ist die Zahl der entwendeten kaskoversicherten Pkws um vier Prozent auf 18.805 Autos zurückgegangen. Dies zeigt die jüngst veröffentlichte Diebstahlstatistik 2013 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. Damit hat sich der positive Trend aus dem Vorjahr nicht fortgesetzt, als die Diebstähle erstmals nach drei Jahren deutlich rückläufig waren. Der GDV weist jedoch darauf hin, dass die Zahl der Kfz-Diebstähle auf einem niedrigen Niveau verbleibe. 2001 waren es mehr als doppelt so viele, 1997 mehr als dreimal so viele und 1993 sogar fast sechsmal so viele.

Auf einen neuen Rekordwert von 14.000 Euro angestiegen ist die durchschnittliche Entschädigung pro gestohlenem Fahrzeug. 2007 waren es noch fast 30 Prozent weniger. Der gesamte Schadenaufwand ist in diesem Zeitraum sogar um fast 50 Prozent angestiegen. Im Gegensatz zum Durchschnittsschaden gab es allerdings keine kontinuierliche Steigerung. Die Schadenhäufigkeit pro 1.000 kaskoversicherten Pkws blieb mit 0,5 auf Vorjahresniveau. Im Beobachtungszeitraum gab es keine auffälligen Schwankungen, die Werte lagen immer zwischen 0,5 und 0,6.

Diebstähle nehmen in vielen Bundesländern wieder zu
Anders als im Vorjahr, als lediglich im Saarland und in Niedersachsen steigende Diebstahlzahlen zu verzeichnen waren, gab es 2013 in zehn Bundesländern eine Zunahme. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gab es Zuwachsraten von etwa einem Sechstel. Auch in Berlin lag die Steigerung im zweistelligen Prozentbereich. Hingegen war in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ein Rückgang von knapp über beziehungsweise unter sieben Prozent zu verzeichnen. Auch in Bremen, Saarland und Thüringen waren die Zahlen rückläufig.

Berlin ist und bliebt mit einer Schadenhäufigkeit von 3,5 (Vorjahr: 3,2) je 1.000 versicherten Pkws die Hauptstadt der Autodiebe. Dahinter folgen mit nur einer etwa halb so großen Schadenhäufigkeit Brandenburg und Hamburg. Das geringste Diebstahlrisiko gibt es mit einer Schadenhäufigkeit je 1.000 Pkw von jeweils 0,2 unverändert in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Weiter berichtet der GDV je nach Bundesland von deutlich unterschiedlichen durchschnittlichen Entschädigungssummen. Während der durchschnittliche Wert der gestohlenen Autos in Hamburg bei 17.807 Euro lag, waren es im Saarland lediglich im Schnitt 7.984 Euro.

Welche Automarken am häufigsten gestohlen werden
Die Lieblingsmarken der Autodiebe nach Stückzahl waren wie in den Vorjahren VW mit 5.949 Autos, Audi mit 2.841 Pkws und BMW mit 2.748 Fahrzeugen.

Während es bei VW noch 3,1 Prozent mehr geklaute Autos im Vergleich zum Vorjahr waren, wurden 2013 insgesamt sogar 24 Prozent mehr Audis gestohlen als im Vorjahr. Bei BMW nahm die Anzahl der geklauten Pkws um 3,8 Prozent ab.

Bei der Klaurate (Schadenhäufigkeit je 1.000 kaskoversicherter Pkws) gab es mit der Marke Land Rover einen neuen Spitzenreiter. Die vergleichsweise sehr hohe Klaurate von 3,1 gestohlenen Fahrzeugen pro 1.000 kaskoversicherten Pkws ist auf eine Zunahme um 540 Prozent auf insgesamt 192 gestohlenen Fahrzeugen dieses Herstellers in 2013 zurückzuführen. Dahinter folgen Audi (Klaurate: 1,2), BMW (1,0) und Honda (0,9).

Die Favoriten der Autodiebe
In der Klauhitparade 2013 der kaskoversicherten Pkw-Modelle ist die Marke BMW gleich viermal vertreten. Jeweils drei Audi und Toyota sowie jeweils zwei Land Rover und Volkswagen und ein Honda haben ebenfalls den Weg in die Top 15 der am häufigsten entwendeten Modelle gefunden.

Spitzenreiter ist wie im Vorjahr das BMW-Modell X6 Xdrive 40D mit knapp 22 gestohlenen Autos (Vorjahr: 26) pro 1.000 versicherten Pkws dieses Modells. Danach folgen das Toyota-Modell Lexus RX350 (AL1A) und das BMW-Modell X70 (X5, X6 3.0 SD) mit knapp über beziehungsweise unter 15 gestohlenen Fahrzeugen pro 1.000 versicherten Pkws.

Auch der BMW M390 (M3 Coupe), die Land-Rover-Modelle Range Rover Sport 2.7 TD sowie 3.0 TD und der Toyota Land Cruiser 3.0 D kamen auf Klauraten von über 10,0. Der durchschnittliche Schadenaufwand in den Top 15 lag zwischen knapp 52.700 Euro (Land Rover Range Rover 3.0 TD) und knapp 9.200 Euro (Audi S3 1.8T Quattro).

Fahrzeugdiebstahl insgesamt rückläufig
Ein weiteres Mal rückläufig war die Zahl der insgesamt entwendeten kaskoversicherten Fahrzeuge in 2013 im Vergleich zu 2012, wenn auch nur um rund ein Prozent. Letztes Jahr wurden 31.178 kaskoversicherte Fahrzeuge gestohlen. Neben den 18.805 Pkws, waren das 7.158 motorisierte Zweiräder, 2.233 Lkws, 265 Campingfahrzeuge und 2.717 andere Fahrzeuge wie Bagger und sonstige fahrbare Arbeitsmaschinen.

Neben den Personenkraftwagen war bei den Camping-Fahrzeugen und Lastkraftwagen ein starker und bei Zugmaschinen ein sehr starker Zuwachs zu verzeichnen.

Bei den Mofas sowie Mopeds gab es jedoch einen deutlichen Rückgang der Diebstähle um knapp 25 Prozent. Um fast acht Prozent weniger geklaut wurden zudem Krafträder und Leichtkrafträder.

Kfz-Versicherungsschutz bei Diebstahl
Wer für sein Auto eine Teilkasko-Versicherung abgeschlossen hat, bekommt bei einem Diebstahl des Fahrzeugs den Schaden von der Kfz-Versicherung ersetzt. Sie ersetzt in der Regel ein entwendetes Fahrzeug oder geklaute Gegenstände, die zu den Fahrzeugteilen zählen. Darunter fallen auch Fahrzeugteile, die mit dem Wagen fest verbunden sind, wie Autoradio oder Felgen.

Da je nach Vertragsvereinbarung das Kfz-Zubehör nur bis zu einem bestimmten Betrag, beispielsweise bis 1.000 Euro, beitragsfrei in der Teilkasko mitversichert ist, sollte man sich beim Vertragsabschluss vergewissern, dass die vereinbarte Summe ausreicht.

Neben den Teilkaskorisiken wie Diebstahlschäden deckt eine Vollkasko-Versicherung auch die eigenen Kfz-Schäden, die durch einen fahrlässig selbst verschuldeten Unfall verursacht wurden. Sie erstattet zudem Kosten, die durch mut- und/oder böswillige Beschädigung des Fahrzeuges durch Fremde oder durch einen Unfall, bei dem kein anderer haftbar gemacht werden kann – beispielsweise durch einen geplatzten Reifen –, entstanden sind.

Was bei Neuwagen zu beachten ist
Bei vielen Kfz-Kaskotarifen wird bei einem Totalschaden oder beim Verlust des Pkws durch Diebstahl oft nur der Marktwert, also der Wert des Fahrzeugs zum Zeitpunkt des Unfalles, erstattet. Neufahrzeuge verlieren jedoch oftmals bereits innerhalb eines Jahres zwischen 20 und 25 Prozent an Wert. Danach beträgt der Verlust in der Regel jährlich nochmals rund zehn Prozent oder mehr.

Wer einen Neuwagen hat, sollte daher darauf achten, dass in der Kasko-Versicherung eine sogenannte Neupreis- oder auch Neuwertklausel mit eingeschlossen ist. Nur dann erhält der Kfz-Besitzer nach einem Totalschaden oder im Falle eines Diebstahls den Neuwert erstattet, wenn das Schadenereignis je nach Vertragsvereinbarung innerhalb sechs, zwölf, 18 oder auch 24 Monaten nach dem Kauf eingetreten ist.

Bei Schadenszahlungen, die auf Risiken zurückzuführen sind, die von der Teilkasko-Versicherung abgedeckt werden, wie Diebstahl, erfolgt im Übrigen in der Vollkasko-Versicherung keine Schlechterstellung des Schadenfreiheitsrabatts. 

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