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Weniger Schäden durch Wohnungseinbrüche

Letztes Jahr war die Schadenhöhe, die durch Wohnungseinbrüche verursacht wurde, geringer als noch im Jahr zuvor. Experten sehen darin auch einen Erfolg, dass mittlerweile mehr Hausbesitzer in Sicherheitsmaßnahmen investieren.

(verpd) Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. haben sich die Schadenkosten, die 2017 durch Wohnungseinbrüche entstanden sind und von Hausratversicherern erstattet wurden, um rund ein Fünftel verringert. In etwa gleicher Höhe ist auch die Zahl der Einbrüche gesunken. Dennoch wurden bei den betroffenen Haushalten immer noch Einbruchschäden von rund 360 Millionen Euro festgestellt, die die jeweiligen Hausratversicherer übernahmen.

Im vergangenen Jahr haben die deutschen Hausratversicherer für rund 120.000 Wohnungseinbrüche etwa 360 Millionen Euro an Versicherungsleistungen an ihre betroffenen Kunden ausbezahlt. Dies geht aus einer kürzlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) vorgestellten Einbruchbilanz auf Basis von vorläufigen Zahlen hervor.

Damit sind sowohl die Anzahl der Delikte als auch die Kosten im Vergleich zum Vorjahr bundesweit um jeweils rund 20 Prozent zurückgegangen.

Rund 3.000 Euro Durchschnittsschaden

Seit 2012 hatten die jährlichen Schadenkosten durch Wohnungseinbrüche, die die Versicherer übernahmen, jeweils noch zwischen 460 und 530 Millionen Euro betragen, wie die vom GDV veröffentlichten Zahlen zeigen. Weniger Versicherungsleistungen infolge Wohnungseinbrüchen hatten die Versicherer zuletzt 2010 zu erbringen. Ähnlich sieht es bei den Einbruchzahlen aus: So wenig Delikte wie 2017 waren zuletzt vor acht Jahren zu verzeichnen gewesen. Die meisten Wohnungseinbrüche, nämlich 160.000, gab es in 2015.

Ebenfalls deutlich zurückgegangen ist der Durchschnittsschaden, der im vergangenen Jahr bei rund 3.000 Euro lag. Zum Vergleich: 2016 waren es 3.250 Euro und 2015 3.350 Euro. Auf Zehnjahressicht hatten die 3.350 Euro aus 2015, die auch schon drei Jahre zuvor erreicht worden waren, den Höchstwert beim Durchschnittsschaden dargestellt. Deutlich unter 3.000 Euro waren es zuletzt 2008.

Hausbesitzer investieren zunehmend in Sicherheitstechnik

Als einen Grund für die deutlich rückläufige Entwicklung bei der Anzahl der Einbrüche führt der GDV an, dass viele Hausbesitzer in Sicherheitstechnik investiert hätten, wie die hohe Nachfrage nach staatlichen Fördermitteln bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zeige.

Jeder Immobilienbesitzer, aber auch jeder Mieter kann nämlich die Einbruchsicherheit seines Eigenheims optimieren und erhält dafür auf Antrag und unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen von der KfW. Gefördert wird beispielsweise der Einbau einbruchhemmender Haus- und Wohnungseingangstüren und Fenster, aber auch das Nachrüsten eines Türspions, eines Mehrfachverriegelungs-Systems, einer Überwachungskamera und/oder einer Alarmanlage.

Allein 2016 hat die KfW in mehr als 40.000 Fällen Förderzuschüsse für Einbruchschutz bewilligt. Damit wurden in etwa 50.000 Wohneinheiten verschiedene einbruchhemmende Maßnahmen realisiert. Konkrete Zahlen für 2017 liegen noch nicht vor.

Keine Trendwende

Allerdings warnt der GDV auch vor allzu großer Euphorie: „Die vermeintliche Trendwende beim Thema Einbruch ist aber eine Illusion“, so der GDV-Geschäftsführungs-Vorsitzende Dr. Frank von Fürstenwerth. Es wäre ein völlig falsches Signal, jetzt Entwarnung auszurufen und sich nicht mehr nachhaltig für mehr und bessere Prävention einzusetzen.

„Damit wir nicht wieder einen Anstieg wie vor zehn Jahren sehen, sind weiterhin alle Anstrengungen notwendig“, ergänzt GDV-Präsident Dr. Wolfgang Weiler. Es zahle sich aus, es Einbrechern möglichst schwerzumachen. Denn knapp 45 Prozent der Einbruchsversuche würden abgebrochen, etwa wenn die Täter nicht schnell genug ins Gebäude eindringen können, so Weiler weiter.

Umfassende Tipps, wie ein Hausbesitzer oder auch ein Mieter sein Eigenheim gegen Einbrecher schützen kann, gibt es online auf den Webseiten www.nicht-bei-mir.de und www.k-einbruch.de der Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Hinweise zu den Fördermitteln für einen verbesserten Einbruchschutz enthält unter anderem das Webportal der KfW.



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