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Werden bald alle im Durchschnitt 90 Jahre?

Die durchschnittliche Lebenserwartung nimmt in Deutschland weiter zu. Allerdings gibt es auch regionale Unterschiede, so die Ergebnisse aktueller Statistiken und Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes.

(verpd) Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiter angestiegen. Nach Modellrechnungen könnten heute geborene Mädchen im Durchschnitt 93 Jahre und Jungen 90 Jahre alt werden. Die höchste Lebenserwartung haben demnach die Menschen in Baden-Württemberg, die niedrigste im Saarland.

Vor Kurzem veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) unter anderem die Sterbetafel 2017/2019. Bei dieser Art von Sterbetafel handelt es sich um eine sogenannte Periodensterbetafel, die eine Momentaufnahme wiedergibt. Die aktuelle Sterbetafel 2017/2019 setzt die Zahl der in den Jahren 2017 bis 2019 Gestorbenen ins Verhältnis zur Bevölkerung in den einzelnen Altersjahren.

Gegenüber der vorangegangenen Sterbetafel 2016/2018 zeigt sich ein deutschlandweiter Zuwachs bei der Lebenserwartung um je 0,1 Jahre bei neugeborenen Mädchen auf 83,4 Jahre und bei Jungen auf 78,6 Jahre. Allerdings gibt es auch regionale Unterschiede.

Je nach Bundesland ist die Lebenserwartung deutlich unterschiedlich

Die Menschen in Baden-Württemberg leben laut der aktuellen Sterbetafel voraussichtlich am längsten. Die dort neugeborenen Mädchen dürften im Durchschnitt 84,2 Jahre alt werden und Jungen 79,8 Jahre.

Die niedrigste Lebenserwartung hätten dagegen neugeborene Mädchen im Saarland mit 82,2 Jahren. Sachsen-Anhalt bildet entsprechend bei den Jungen mit 76,4 Jahren das Schlusslicht. Die Differenz in der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern zugunsten der Mädchen sei mit 6,3 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern am größten und in Hessen mit 4,3 Jahren am geringsten.

Durchschnittliche Lebenserwartung eines neugeborenen Kindes

 

Männer

Frauen

Deutschland

78,6

83,4

Baden-Württemberg

79,8

84,2

Bayern

79,5

83,9

Berlin

78,6

83,4

Brandenburg

77,9

83,5

Bremen

77,3

82,8

Hamburg

78,7

83,5

Hessen

79,2

83,6

Mecklenburg-Vorpommern

76,9

83,2

Niedersachsen

78,2

83,0

Nordrhein-Westfalen

78,3

82,8

Rheinland-Pfalz

78,7

83,1

Saarland

77,6

82,2

Sachsen

78,1

84,0

Sachsen-Anhalt

76,4

82,7

Schleswig-Holstein

78,3

82,9

Thüringen

77,6

83,1

Noch längere Lebenserwartung vorausgesagt

Die aktuelle Periodensterbetafel enthält jedoch keine Annahmen dazu, wie sich die Lebenserwartung künftig entwickeln werde, da nur die aktuelle Situation – in der aktuellen Sterbetafel also die Daten von 2017 bis 2019 – berücksichtigt ist. Destatis veröffentlicht daher nicht nur regelmäßig eine Periodensterbetafel, sondern auch sogenannte Kohortensterbetafeln, die nicht nur auf die aktuelle Situation eingehen, sondern zudem die künftige Entwicklung auf Basis gegenwärtig absehbarer Trends berücksichtigen.

Die Kohortensterbetafeln beschreiben den Destatis-Angaben zufolge einen Geburtsjahrgang (Kohorte) auch auf Basis von Annahmen zur künftigen Entwicklung der Sterblichkeit. Deutlich höhere Lebenserwartungen ergäben sich dann, wenn sich die über einen längeren Zeitraum zu beobachtende Abnahme der Sterbe-Wahrscheinlichkeiten in den einzelnen Altersjahren fortsetzen würde.

Laut der aktuellen Kohortensterbetafeln, deren Modellrechnungen bis zum Geburtsjahr 2020 gehen, könnte die durchschnittliche Lebenserwartung der heute geborenen Mädchen je nach Schätzvariante zwischen 87 und 93 Jahren liegen. Bei Jungen ergäbe sich eine entsprechende Spannbreite von 83 bis 90 Jahren.

Frühzeitige Absicherung

Was bedeutet diese statistischen Auswertungen für den Einzelnen? Wer länger lebt, braucht auch länger Geld, um den eigenen Ruhestand sorgenfrei genießen zu können. Zudem nimmt mit dem Alter auch die Wahrscheinlichkeit zu, ein Pflegefall zu werden. Deshalb ist es für den Einzelnen wichtig, schon frühzeitig an eine finanzielle Absicherung für das Alter sowie gegen die Risiken Pflegefall und Berufsunfähigkeit zu denken.

Da leider nicht alle die statistischen Lebenserwartungen erreichen, sollte auch an eine ausreichende Versorgung der Hinterbliebenen für den Fall des frühen Ablebens gedacht werden.

Selbst wer derzeit keinen finanziellen Spielraum dafür sieht, erfährt durch die Beratung eines Versicherungsfachmanns oftmals von Absicherungslösungen, auf die er ohne eine gründliche Analyse nicht gekommen wäre.



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