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Wie die Wahl des Autos die Versicherungsprämie beeinflusst

Nicht nur der Wohnort, die vorhandenen unfallfreien Jahre und der gewählte Versicherungsumfang sind ausschlaggebend für die Beitragshöhe der Autoversicherung. Entscheidend ist auch, welches Pkw-Modell versichert werden soll.

Jedes Pkw-Modell ist für die Kfz-Haftpflicht- und Kasko-Versicherung in je eine bestimmte Typklasse eingruppiert. Unter anderem bestimmt diese Einstufung die Höhe des Kfz-Versicherungsbeitrages. Die Typklassen spiegeln das unterschiedliche Schadenbild wider, das die Versicherer für die verschiedenen Automodelle aus der Schadenstatistik ablesen.

Insgesamt gibt es bis zu 16 Typklassen in Haftpflicht (Typklasse 10 bis 25) und 31 Typklassen in Kasko (Typklasse 10 bis 40).

Die Motorstärke ist zweitrangig

Die Zeiten, in denen die Kfz-Haftpflichtprämie sich noch nach der Motorstärke richtete, sind schon lange vorbei. Dies wurde durch die Berechnung nach der jeweiligen Typklasse des zu versichernden Wagens ersetzt. Damit sind für die Prämienberechnung mitunter auch die tatsächlichen Unfallerfahrungen maßgeblich, was auch erklärt, warum in der Kfz-Versicherung zum Beispiel typische Anfänger- oder Vielfahrer-Wagen meist relativ teuer und PS-starke Liebhaberautos vergleichsweise billig sind.

In der Kasko-Versicherung sind außer der Häufigkeit von Schadenfällen die Anschaffungskosten bei einem Totalverlust, beispielsweise durch Diebstahl oder Brand, sowie die Reparaturkosten bei Beschädigungen maßgeblich. Typisch ist, dass neue Auto-Baureihen, die in der Regel eher von versierten Fahrern erworben werden, günstiger eingestuft sind als die Vorgängermodelle, die eher von Anfängern gefahren werden.

Worauf beim Autokauf zu achten ist

Um Preisüberraschungen zu vermeiden, raten Experten jedem, sich vor einem Autokauf über die Einstufung des Wunschwagens zu erkundigen, denn selbst ähnliche Fahrzeuge sind oft in unterschiedliche Typklassen eingestuft. Die Autoversicherer bieten im Internet mit dem sogenannten Typklassenverzeichnis eine entsprechende Informationsmöglichkeit an.

Ein Beispiel für derartige Differenzen bei der Typklasseneinstufung: Während zum Beispiel eine Modellvariante des Golf VII mit 110 PS die Typklasse 13 in der Haftpflicht hat, ist eine andere Variante des Golf VII mit der gleichen PS-Zahl in Typklasse 18 deutlich höher eingestuft, was letztendlich auch eine höhere Prämie bedeutet.

Jährliche Aktualisierung der Typklasseneinstufung

Jedes Jahr werden zum 1. Oktober für alle Pkw-Modelle die Typklasseneinstufungen neu überprüft. Änderungen bei der Einstufung führen dann ab der nächsten Hauptfälligkeit – das ist meistens der 1. Januar – zu höheren oder niedrigeren Beiträgen in der Kfz-Versicherung.

Wurde aufgrund der jährlichen Überprüfung der Typklasseneinstufung eine Preiserhöhung in der Kfz-Versicherung vorgenommen, kann der betroffene Vertragsinhaber innerhalb eines Monats nach Erhalt der Änderungsmitteilung die Police kündigen. Allerdings gilt es zu beachten, dass Änderungen der Typklassen durchweg von allen Versicherern in die Tarife eingearbeitet werden. Die Typklassen-Verschlechterungen lassen sich also nicht durch einen Versichererwechsel vermeiden.



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