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Wie sich das Geldvermögen der Bürger geändert hat

Das Geldvermögen der Bürger hierzulande ist im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum letzten Quartal des Vorjahres geschrumpft. Allerdings gab es zwei Anlagenbereiche, in denen die Bürger Vermögenszuwächse erreichten, wie ein aktueller Bericht der Deutschen Bundesbank zeigt.

(verpd) In keinem Quartal des Vorjahres haben die Bürger mehr an Geld zurück- oder angelegt als im ersten Quartal dieses Jahres. Dennoch ist insgesamt das Geldvermögen um rund zwei Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2019 zurückgegangen. Zwar ist das Geldvermögen in den Bereichen Bargeld und Einlagen sowie bei Versicherungs- und Alterssicherungs-Systemen gestiegen, aber in allen anderen Geldanlagen wie bei den Aktien und Anteilsrechten geschrumpft.

Nach dem jüngsten Bericht „Geldvermögensbildung und Außenfinanzierung in Deutschland im ersten Quartal 2020“ der Deutschen Bundesbank ist das angesparte Geldvermögen der privaten Haushalte vom Ende des letzten Quartals 2019 bis Ende des ersten Quartals 2020 um 128,20 Milliarden Euro und damit um fast zwei Prozent auf insgesamt 6.337,2 Milliarden Euro geschrumpft.

Zu diesem Geldvermögen zählen unter anderem Bargeld und Einlagen (wie Guthaben auf dem Bankkonto, Sparbuch- oder Termineinlagen, Sparbriefe), Wertpapiere (wie Aktien, Schuldverschreibungen) sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen wie Lebensversicherungen.

Nettovermögen gesunken

Im gleichen Zeitraum sind die Verbindlichkeiten der Privatpersonen in Form von Krediten und sonstigen Schulden auf einen neuen Höchststand von 1.889,8 Milliarden Euro gestiegen. Damit reduzierte sich das Nettovermögen der Privathaushalte bis Ende des ersten Quartals 2020 auf 4.447,4 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorquartal ist das ein Minus von drei Prozent beziehungsweise 142,3 Milliarden Euro.

„Die privaten Haushalte bauten zwar Forderungen im Wert von 90 Milliarden Euro auf, erlitten aber gleichzeitig Bewertungsverluste im Umfang von 218 Milliarden Euro. Diese waren in erster Linie auf die Kursstürze am Kapitalmarkt zurückzuführen, die durch die Pandemie und die Unsicherheit über ihre wirtschaftlichen Folgen ausgelöst wurden“, so ein Fazit der Deutschen Bank.

Konkret wuchs das Geldvermögen nur in zwei Geldanlagebereichen, nämlich beim Bargeld und den Geldeinlagen sowie bei den Versicherungs-, Alterssicherungs- und Standardgarantie-Systemen wie den Rücklagen bei Lebens- und Rentenversicherungen. Insgesamt nahm hier das Geldvermögen um 47,6 Milliarden Euro zu. In allen anderen Geldanlagebereichen wie Schuldverschreibungen, Aktien und sonstigen Anteilsrechten sowie Anteilen an Investmentfonds schrumpfte das Geldvermögen um 175,9 Milliarden Euro.

Bürger setzen weiterhin auf Bargeld und Versicherungen

Von den 90,1 Milliarden Euro, die die Bürger im ersten Quartals 2020 neu anlegten, entfiel der größte Anteil, nämlich knapp 27 Prozent, auf Bargeld und Einlagen sowie fast 26 Prozent auf Versicherungs-, Alterssicherungs- und Standardgarantie-Systeme. Der Anteil der Geldneuanlagen an Aktien und sonstigen Anteilsrechte lag dagegen bei rund 15 Prozent und an Investmentfonds bei knapp acht Prozent.

Im Vergleich zu den vergangenen Quartalen legten die Bürger in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 mit 23,0 Milliarden Euro eine deutlich höhere Summe in Lebens-, Renten- und sonstige Versicherungen sowie in Alterssicherungssysteme an. In den letzten vier Quartalen waren es hier jeweils zwischen 15,3 und 18,9 Milliarden. Auch die Vermögensbildung bei Bargeld und Einlagen war mit 24,1 Milliarden Euro gegenüber anderen Geldanlagen hoch.

Im Gegensatz dazu legten die Bürger im ersten Quartal 2020 mit 13,8 Milliarden Euro in Aktien und sonstigen Anteilsrechten sowie mit 7,1 Milliarden Euro in Investmentfonds deutlich weniger als bei den bereits genannten Geldanlagenformen an. Doch bei den Aktien und sonstigen Anteilsrechten lag die Anlagensumme mit 13,8 Milliarden Euro immer noch beim Zwei- bis Dreifachen gegenüber den vier Vorquartalen – 2019 betrug die Anlagensumme nämlich zwischen 3,4 und 6,8 Milliarden Euro pro Quartal.

Die passende Finanzanalyse

Wer effizient und zielorientiert Geld ansparen möchte, sollte seine jetzige und künftige finanzielle Situation kennen beziehungsweise richtig einschätzen. Hilfe dazu bietet ein Beratungsgespräch mit dem Versicherungsberater, der unter anderem mit entsprechenden softwarebasierten Berechnungstools unterstützen kann.

Bei der notwendigen Finanzanalyse sollten auch die Absicherungen möglicher Notfälle wie Einkommensverluste infolge Krankheit oder die Sicherstellung des Lebensstandards mittels einer ausreichenden Altersvorsorge geprüft werden. Je nach Sparziel und persönlicher Vorsorgestrategie bietet die Versicherungswirtschaft hierzu auch individuell passende Anlage- und Absicherungslösungen an.

Selbst wer glaubt, keinen finanziellen Spielraum für eine Vorsorge zu haben, sollte einen Experten zurate ziehen, denn manche Vorsorgemöglichkeiten erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse. Bestimmte Sparziele wie für die Altersvorsorge lassen sich beispielsweise mithilfe staatlicher Förderungen in Form von Geldzulagen und/oder Steuerersparnissen bereits mit wenigen Euro Eigenkapital realisieren.



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