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Wieder höhere Gesundheitsausgaben

Die Ausgaben für die Gesundheit steigen in Deutschland weiter an. Nicht nur Kranken- und Pflegekassen, auch die Bundesbürger und andere Kostenträger zahlen immer mehr für gesundheitliche Präventionen und Krankenbehandlungen.

(verpd) Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die Ausgaben für die Gesundheit in 2019, also noch vor Beginn der Coronakrise, im Vergleich zum Vorjahr um knapp fünf Prozent beziehungsweise auf fast 411 Milliarden Euro. Den größten Teil davon übernahmen die gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen. Der zweithöchste Anteil der Gesamtkosten wurde von den Bürgern und privaten Organisationen getragen. Wie man mit einer privaten Vorsorge das eigene Kostenrisiko reduzieren kann.

Die Gesundheitsausgaben in 2019 – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – betrugen nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 410,8 Milliarden Euro, das ist der bisher höchste Wert und zudem 4,9 Prozent mehr als noch in 2018. „Damit überschritten sie die Grenze von 400 Milliarden Euro, nachdem erst im Jahr 2012 die 300-Milliarden-Euro-Grenze und davor im Jahr 1998 die 200-Milliarden-Euro-Grenze erreicht worden war“, so die Destatis. Statistisch gesehen waren es Gesundheitskosten in Höhe von 4.944 Euro je Einwohner.

Mehr als jeder achte Euro, der in Deutschland mit Gütern und Dienstleistungen erwirtschaftet wurde, nämlich 11,9 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes, wird damit für die Gesundheit ausgegeben. Den Hauptteil der Gesundheitsausgaben, nämlich über drei Viertel (75,4 Prozent) der Kosten, tragen die gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherungen. Danach folgen die Bürger und privaten Organisationen, sie zahlten knapp 13,4 Prozent und damit ein Siebtel aller Gesundheitskosten.

Fast 55 Milliarden Euro trugen die privaten Haushalte

Im Detail wurden 56,7 Prozent der Gesamtausgaben beziehungsweise knapp 233,0 Milliarden Euro von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sowie 10,3 Prozent und damit 42,1 Milliarden Euro von der sozialen Pflegeversicherung übernommen. Über 8,4 Prozent (34,6 Milliarden Euro) der Ausgaben trugen die privaten Kranken- und Pflegeversicherungen. Die Bürger sowie private Organisationen ohne Erwerbszweck wie Vereine oder Religionsgemeinschaften zahlten rund 54,8 Milliarden Euro, das waren 13,3 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben.

Weitere Kostenträger sind die öffentlichen Haushalte, also Bund, Länder und Gemeinden, mit 17,6 Milliarden Euro, was einem Gesamtausgabenanteil von 4,3 Prozent entspricht. Auch Arbeitgeber übernahmen 4,2 Prozent der Gesundheitsausgaben beziehungsweise mehr als 17,2 Milliarden Euro. 1,6 Prozent und damit knapp 6,4 Milliarden Euro trugen die gesetzliche Unfallversicherung sowie 1,2 Prozent, das waren mehr als 5,0 Milliarden Euro, die gesetzliche Rentenversicherung. Den größten Ausgabenzuwachs mit plus 6,6 Prozent verzeichnete die soziale Pflegeversicherung.

Eine hohe Ausgabensteigerung verzeichnete auch die gesetzliche Unfallversicherung mit knapp 6,2 Prozent. Mehrausgaben zwischen vier und über fünf Prozent hatten zudem die Arbeitgeber (5,3 Prozent), die gesetzliche Krankenversicherung (4,9 Prozent), die privaten Haushalte und privaten Organisationen (4,4 Prozent) sowie die privaten Krankenversicherungen (4,2 Prozent). Eine Kostensteigerung von unter vier Prozent verzeichneten die öffentlichen Haushalte mit 3,9 Prozent sowie die gesetzliche Rentenversicherung mit 3,0 Prozent.

Die Hälfte der Ausgaben entfiel auf den ambulanten Bereich

Rund 49,7 Prozent und damit knapp die Hälfte der gesamten Gesundheitsausgaben, nämlich 204,3 Milliarden Euro, entfielen unter anderem auf Güter und Dienstleistungen in ambulanten Einrichtungen wie Apotheken, Arzt- und Zahnarztpraxen sowie auf ambulante Pflegedienste. Die Ausgabenzunahme gegenüber 2018 betrug hier rund 5,1 Prozent. Rund 149,4 Milliarden Euro an Ausgaben, das sind über 36 Prozent der Gesamtausgaben, sind den stationären und teilstationäre Einrichtungen zuzurechnen (plus 4,6 Prozent).

Auch an private Haushalte und sonstige Einrichtungen zahlten die Kostenträger Gesundheitsausgaben, wie beispielsweise ein Pflegegeld für einen pflegenden Angehörigen oder Transportkosten im Rahmen einer Krankenfahrt für ein Taxiunternehmen. Diese Ausgaben beliefen sich auf 18,8 Milliarden Euro – anteilig 4,6 Prozent der Gesamtausgaben. Die Ausgaben an private Haushalte und sonstige Unternehmen sind gegenüber 2018 um 9,5 Prozent gestiegen.

Der teuerste Einzelposten hier waren die Ausgaben für pflegerische Leistungen an Privatpersonen wie Pflegegeld – sie stiegen hier um 10,1 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro. Die Verwaltungsausgaben aller Gesundheits-Einrichtungen lagen bei 20,2 Milliarden Euro, die Investitionsausgaben wie Investitionen der öffentlichen Haushalte in Krankenhäuser, Forschung und Ausbildung bei 7,4 Milliarden Euro. Bei den Rettungsdiensten wurden 5,9 Milliarden Euro ausgegeben und für den Gesundheitsschutz wie Lebensmittelkontrollen und Arbeitsschutz 2,9 Milliarden Euro.

Kostenschutz für den Einzelnen

2019 zahlte jeder Bürger von den 4.944 Euro Gesundheitsausgaben, die statistisch auf jeden Einzelnen entfallen, bereits rund 660 Euro aus der eigenen Tasche und damit über vier Prozent mehr als im Vorjahr. Noch nicht mit eingerechnet sind hier die eventuell gezahlten Beiträge für die gesetzliche Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.

Zahlreiche Gesundheitskosten, die man eigentlich selbst tragen müsste, lassen sich jedoch auch mit einer passenden privaten Versicherungspolice absichern. Dazu gehören beispielsweise private Krankenzusatz-Versicherungen für die Bereiche Brillen, Heilpraktiker sowie Zahnarzt und Zahnersatz. Bei stationären Behandlungen lassen sich Zusatzkosten, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht übernimmt, beispielsweise für Einzelzimmer-Unterbringung oder Chefarztbehandlung, mit einer Krankenhauszusatz-Versicherung abdecken.

Für eine finanzielle Absicherung im Falle einer Pflegebedürftigkeit empfiehlt sich eine private Pflegezusatz-Versicherung, die je nach Vertragsgestaltung auch mit staatlichen Zuschüssen gefördert wird. Ein Versicherungsexperte berät entsprechend dem individuellen Bedarf und den persönlichen Wünschen über den passenden Kostenschutz.



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