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Wo die meisten Motorräder und Mopeds gestohlen werden

Statistisch gesehen werden jeden Tag in Deutschland rund 56 Krafträder gestohlen. Allerdings besteht nicht in jedem der 401 Land- oder Stadtkreise das gleiche Risiko, dass einem das Motorrad oder das Moped geklaut wird, wie die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik belegt.

(verpd) Nachdem elf Jahre lang die Anzahl der Motorrad- und Mopeddiebstähle rückläufig war, ist sie letztes Jahr wieder leicht gestiegen. Insgesamt wurden 2019 20.425 Krafträder geklaut. Es gibt jedoch Landkreise, in denen letztes Jahr nicht ein einziges Kraftrad gestohlen wurde. Doch auch bei der Aufklärungsquote gab es je nach Region deutliche Unterschiede. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor.

Nach der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2019 (PKS 2019) wurden im vergangenen Jahr 20.425 Krafträder (Kräder), also Motorräder und Mopeds gestohlen. Das ist zwar der zweitniedrigste Wert seit mehr als 30 Jahren, aber gegenüber 2018 – dem bisher niedrigsten Wert mit 20.208 Krad-Diebstählen – hat sich die Anzahl der von der Polizei registrierten Kraftraddiebstähle und unbefugten Ingebrauchnahmen um 1,1 Prozent erhöht.

Auch die Diebstahlrate in Relation zur Einwohnerzahl ist gegenüber 2018 mit 24,4 auf 24,6 Kraftraddiebstähle je 100.000 Einwohner in 2019 leicht gestiegen. Die höchste Klaurate gab es 1993 mit 76,5 gestohlenen Krafträdern pro 100.000 Einwohner.

Berlin weiterhin die Hochburg der Krad-Diebe

Betrachtet man die Bundesländer, zeigen sich hier deutliche Unterschiede bei der Diebstahlrate in Relation zur Einwohnerzahl. Wie auch im Vorjahr hat Berlin in 2019 mit 57,3 (2018: 55,6) gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner die höchste und Bayern mit 8,0 (2018: 7,2) geklauten Krafträdern pro 100.000 Einwohner die niedrigste Klaurate. Das Risiko, dass in Berlin ein Motorrad oder Moped gestohlen wird, ist damit mehr als achtmal höher als in Bayern.

Weit über der bundesweiten Diebstahlrate liegen zudem folgende Bundesländer: Bremen mit 38,8 (2018: 47,6), Saarland mit 37,7 (2018: 25,3), Sachsen-Anhalt mit 36,5 (2018 ebenfalls 36,5), Nordrhein-Westfalen mit (35,9 (2018: 35,8) und Sachsen mit 33,2 (2018: 32,5) gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner. Leicht über dem bundesweiten Durchschnitt liegen zudem Hamburg mit 28,2 (2018: 24,6) und Mecklenburg-Vorpommern mit 26,2 (2018: 22,0) entwendeten Motorrädern und Mopeds je 100.000 Einwohner.

Unterdurchschnittlich hoch waren die Klauraten in Hessen mit 24,3 (2018: 23,2), Brandenburg (2018: 23,6) und Rheinland-Pfalz (2018: 20,5) mit je 20,3 und Baden-Württemberg mit 19,3 (2018: 19,2) geklauten Krädern je 100.000 Einwohner. Die niedrigsten Diebstahlraten gab es in Schleswig-Holstein mit 17,2 (2018: 19,8), Thüringen mit 16,5 (2018: 23,1) und Niedersachsen mit 16,0 (2018: 16,1) geklauten Krädern je 100.000 Einwohner. Bayerns Klaurate war mit 8,0 gestohlenen Krädern pro 100.000 Bürger halb so hoch die des Bundeslandes mit der zweitniedrigsten Klaurate.

Vier Regionen ohne einen Kraftraddiebstahl

Betrachtet man die Kraftraddiebstahlraten in den 401 Landkreisen, Kreisen, Stadtkreisen und kreisfreien Städten, zeigen sich auch hier deutliche Unterschiede. So wurde in der kreisfreien Stadt Amberg und in den Landkreisen Lichtenfels, Regen und Straubing-Bogen kein einziges Motorrad oder Moped gestohlen.

Auch in den Landkreisen Ostallgäu, Erlangen-Höchstadt, Wolfenbüttel, Schweinfurt, Rhein-Hunsrück-Kreis, Haßberge, Oberallgäu, Kulmbach und Ebersberg war die Diebstahlrate mit je rund einem gestohlenen Kraftrad pro 100.000 Einwohner sehr niedrig.

Im Gegensatz dazu registrierte die Polizei in der kreisfreien Stadt Bremerhaven 133,8, im Kreis Aachen 115,0, in der kreisfreien Stadt Wolfsburg 100,7 und im Stadtkreis Baden-Baden 99,8 geklaute Krafträder je 100.000 Einwohner und damit die höchsten Klauraten aller 401 Regionen. Mit deutlichem Abstand dazu folgen die kreisfreien Städte Leverkusen mit 84,8, Leipzig mit 78,8, Köln mit 75,9 und Bonn mit 73,6 geklauten Krädern je 100.000 Einwohner.

Aufklärungsquoten je Bundesland

Insgesamt wurden nach Angaben des PKS 2019 letztes Jahr bundesweit im Durchschnitt nur 19,1 Prozent der Fälle und damit nicht ganz jeder fünfte Kraftraddiebstahl aufgeklärt. Das ist seit 1994 – damals lag die Aufklärungsquote bei nur 18,9 Prozent – die bisher niedrigste Aufklärungsrate. Doch auch hier gibt es deutliche regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern.

Die beste Aufklärungsquote hatte das Bundesland mit der niedrigsten Klaurate, nämlich Bayern. Hier wurden 29,5 Prozent aller Kraftraddiebstähle aufgeklärt. Rund jeder vierte Kraddiebstahl wurde in Rheinland-Pfalz mit 26,4 Prozent, Niedersachsen und Thüringen mit je 26,3 Prozent und Sachsen-Anhalt mit 24,7 Prozent Aufklärungsquote geklärt. Über der bundesweiten Aufklärungsquote lagen zudem Baden-Württemberg (23,9 Prozent), Sachsen (21,6 Prozent), Schleswig-Holstein (21,5 Prozent), Saarland (21,2 Prozent) und Hessen (19,8 Prozent).

Etwa halb so viele Kraftraddiebstähle wie im Bundesdurchschnitt wurden in Berlin mit einer Aufklärungsquote von 10,6 Prozent aufgeklärt. Besser, aber ebenfalls unter dem bundesweiten Durchschnitt lagen die Aufklärungsquoten in Mecklenburg-Vorpommern (18,8 Prozent), Brandenburg (18,4 Prozent), Bremen (16,6 Prozent), Nordrhein-Westfalen (14,8 Prozent) und Hamburg (12,9 Prozent). Tipp: Besteht für das Motorrad oder Moped eine Teilkasko-Versicherung, die auch in der Vollkasko enthalten ist, erhält man nach einem Diebstahl den Schaden vom Kfz-Versicherer ersetzt.



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