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Wo es häufiger zu Wohnungseinbrüchen kommt

Zwar ist die Anzahl der Wohnungseinbrüche in 2018 im Vergleich zu 2017 signifikant zurückgegangen. Dies gilt jedoch nicht für alle Regionen. Zudem wurde 2018 in manchen kreisfreien Städten und Landkreisen in Relation zur Bevölkerung deutlich mehr eingebrochen als noch in 2017.

(verpd) Wie die Daten der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik verdeutlichen, war auch letztes Jahr wieder das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbruches zu werden, regional extrem unterschiedlich. So war die Einbruchsrate der Region mit der höchsten Anzahl an Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner fast 40-mal höher als die der Region mit den wenigsten derartigen Delikten pro 100.000 Einwohnern. Auch bei der Aufklärungsquote gab es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Landkreisen beziehungsweise kreisfreien Städten.

Insgesamt ist nach den Daten der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2018 (PKS 2018) die Anzahl der polizeilich gemeldeten Wohnungseinbruch-Diebstähle von 2017 auf 2018 bundesweit von 116.540 auf 97.504 Fälle und damit um 16,3 Prozent zurückgegangen. Pro 100.000 Einwohner waren das in 2018 fast 118 Wohnungseinbruch-Diebstähle. In 2017 lag die Klaurate (Wohnungseinbruch-Diebstahlrate) noch bei 141 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.

In der PKS 2018 wird zudem die Diebstahlrate pro 100.000 Einwohner für jeden der insgesamt 294 Landkreisen/Kreisen sowie der 107 kreisfreien Städte angegeben. Regional ist also zwischen den 401 Landkreisen/Kreisen und kreisfreien Städten das Risiko, Opfer eines Wohnungseinbrechers zu werden, zum Teil sehr unterschiedlich. Gleiches gilt für den Anteil der aufgeklärten Fälle je Region.

Regionen mit den niedrigsten und höchsten Einbruchsraten

Die niedrigste Wohnungseinbruch-Diebstahlrate hatte in 2018 der Landkreis Regen mit nur acht Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner gezählt. Ebenfalls deutlich unter der bundesweiten Einbruchsrate lagen die Landkreise Cham mit neun, Forchheim und Lichtenfels mit je zehn, Neustadt, an der Waldnaab, Bad Kissingen und Ansbach mit je elf sowie Haßberge und Neustadt an der Aisch mit je zwölf derartigen Delikten je 100.000 Einwohner.

Am höchsten war die Einbruch-Diebstahlrate in den kreisfreien Städten Neumünster mit 311, Bremen mit 285, Bonn mit 275, Dortmund mit 270, Mülheim an der Ruhr mit 258, Delmenhorst mit 258, Hamburg mit 251 und Bremerhaven mit 249 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner. Auch im Kreis Pinneberg und in der kreisfreien Stadt Krefeld lag die Einbruchsrate mit 248 beziehungsweise 243 noch deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt.

Die kreisfreie Stadt Neumünster hatte damit eine fast 39-fach höhere Wohnungseinbruch-Diebstahlrate als der Landkreis Regen. Auffällig ist, dass unter den 40 Landkreisen/Kreisen und kreisfreien Städten mit den niedrigsten Einbruchsraten nur eine kreisfreie Stadt zu finden ist, nämlich Ansbach mit 24 Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner. Dagegen sind es bei den 40 Landkreisen/Kreisen und kreisfreien Städten mit den höchsten Einbruchsraten 26 kreisfreie Städte, dafür aber nur 16 Landkreise oder Kreise.

Deutliche Veränderungen innerhalb der Regionen

Bundesweit reduzierte sich die Wohnungseinbruch-Diebstahlrate von 2017 auf 2018 um knapp 17 Prozent, nämlich von 141 auf 118 Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner. Insgesamt gab es jedoch von den 401 Landkreisen/Kreisen und kreisfreien Städte 103 Regionen, bei denen sich die Anzahl der Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner minimiert hat. In 297 Regionen ist die Klaurate dagegen angestiegen. Nur in der kreisfreien Stadt Hof gab es 2017 und 2018 die gleiche Klaurate, nämlich jeweils 50 Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner.

Die größte Reduzierung der Wohnungseinbruch-Diebstähle pro 100.000 Einwohner verzeichnete der Landkreis Ansbach mit einer Klaurate von elf in 2018 statt bisher 40 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner im Jahr zuvor. Die Diebstahlrate verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 71 Prozent. Auch im Landkreis Lichtenfels ist die Klaurate um knapp 71 Prozent gesunken, nämlich von 36 auf zehn Wohnungseinbruch-Diebstähle pro 100.000 Einwohner.

Die höchste Steigerung bei der Anzahl der Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner gab es dagegen in den kreisfreien Städten Landshut und Schwabach. Während in Landshut in 2017 die Einbruchsrate bei 33 lag, stieg sie in 2018 um fast 156 Prozent auf 77 Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner. In Schwabach betrug die Klaurate in 2017 39 und in 2018 88 derartige Delikte pro 100.000 Einwohner, das ist eine Steigerung um fast 125 Prozent.

Regional unterschiedliche Aufklärungsquoten

Deutschlandweit wurden im Durchschnitt 18,1 Prozent aller polizeilich registrierten Wohnungseinbrüche aufgeklärt. Es gab jedoch insgesamt 227 Landkreise/Kreise und kreisfreie Städte, die diesbezüglich eine höhere, und 137, die eine niedrigere Aufklärungsquote hatten. In elf Regionen wurde sogar mindestens jeder zweite Wohnungseinbruch aufgeklärt.

Die elf höchsten Aufklärungsquoten hatten folgende Regionen, allesamt Landkreise: Straubing-Bogen (69,2 Prozent), Deggendorf (65,0 Prozent), Freyung-Grafenau (60,0 Prozent), Weißenburg-Gunzenhausen (58,3 Prozent), Bad Kissingen (54,5 Prozent), Ansbach (52,4 Prozent), Görlitz (51,3 Prozent), Zollernalbkreis (51,3 Prozent), Rhön-Grabfeld, Tuttlingen und Haßberge (Aufklärungsquote je 50,0 Prozent). In 32 Regionen war dagegen die Aufklärungsquote nur einstellig.

In zwei kreisfreien Städten, nämlich in Weiden in der Oberpfalz und Frankenthal in der Pfalz, wurde kein einziger Fall aufgeklärt, obwohl es hier 14 beziehungsweise 31 Wohnungseinbrüche gab. Zu den Regionen mit den zehn niedrigsten Aufklärungsquoten zählten zudem: der Landkreis Erding (6,3 Prozent), die kreisfreie Stadt Potsdam (6,3 Prozent), der Landkreis Westerwaldkreis (5,9 Prozent), die kreisfreien Stadt Landshut (5,5 Prozent), die Landkreise Landshut (5,0 Prozent), Kelheim (3,9 Prozent), Neuburg-Schrobenhausen (3,7 Prozent) und die kreisfreie Stadt Schwabach (2,8 Prozent).



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