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Wo Schüler ein hohes Unfallrisiko haben

Im Jahr 2014 wurden laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) wieder mehr Schüler zu Unfallopfern. Schwere Unfälle passierten am häufigsten beim Sportunterricht und auf dem Schulweg.

Wie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) in einer aktuellen Statistik zum Schülerunfallgeschehen feststellt, ist die Gesamtzahl der Schülerunfälle im jüngsten Erhebungsjahr 2014 wieder gestiegen, nachdem sie in den Jahren 2010 bis 2013 noch stetig gesunken war. Insgesamt wurden in 2014 1.393.498 Schülerunfälle verzeichnet.

Der Begriff Schülerunfälle umfasst alle Situationen, in denen eine ärztliche Behandlung notwendig ist. Er wird unterteilt in Schulunfälle, also Unfälle, die in der Einrichtung (Universität, Fachhochschule, Schule oder Kindertagesstätte) passieren, und Schulwegunfälle, das sind Unfälle auf dem Weg zwischen Einrichtung und dem Zuhause. Die Schulunfälle machten 92 Prozent aller Vorkommnisse aus. Nur acht Prozent aller Unfälle entstanden auf dem Schulweg.

Unfallträchtiger Sportunterricht

Seit 2009 liegt die Anzahl der Schüler in Deutschland relativ konstant bei rund 17,1 Millionen. Bezogen auf diesen Wert wurden im Jahr 2014 rund 81 von 1.000 Schülern in oder auf dem Weg zur Schule oder Kindertagesstätte Opfer eines Unfalls. Besonders schwere Unfälle, die eine gesetzliche Unfallrente für die verunglückten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach sich zogen, waren im Erhebungsjahr rückläufig. Von 916 Fällen in 2012 sank die Anzahl auf 772 Fälle in 2013 und auf 716 Fälle in 2014.

Bei den Schulunfällen, also Unfällen in der Einrichtung, war das Unfallrisiko der Hauptschüler besonders hoch. Hier verunglückten anteilig 72 Kinder pro eine Million Schüler. Im Vergleich dazu betrug der Anteil der Unfälle bei den Realschulen 63, den Gymnasien 53, den Gesamtschulen 51, den Sonderschulen 44, den Berufsschulen 35, den Hochschulen elf, den Grundschulen acht und in den Kindertagesstätten knapp vier pro eine Million Schüler/Kindergartenkinder.

Die meisten schweren Schulunfälle passierten beim Schulsport – 75 Prozent der Unfälle, die eine gesetzliche Unfallrente zur Folge hatte, fielen in diese Zeit. Knapp zehn Prozent dieser Unfälle ereigneten sich in der Pause, acht Prozent bei Schulveranstaltungen, sechs Prozent während des Unterrichts und fast zwei Prozent bei einem sonstigen Aufenthalt auf dem Schulgelände.

Gefährlicher Schulweg

Bei den schwerwiegenden Unfällen, die eine gesetzliche Unfallrente nach sich zogen, ist der Anteil der Schulwegunfälle mit 34,1 Prozent deutlich höher als bei der Gesamtanzahl aller meldepflichtigen Ereignisse. So wurden in 2014 244 der insgesamt 716 Schülerunfallrenten nach einem Wegeunfall festgestellt. Die übrigen 472 waren Folgen von Unfällen in der Einrichtung.

Bei den Schulwegunfällen, also Unfällen zwischen Einrichtung und dem Zuhause, war das Unfallrisiko der Berufsschüler besonders hoch. Hier verunglückten anteilig 35 pro eine Million Schüler. Im Vergleich dazu betrug der Anteil der Unfälle bei den Hauptschulen 33, den Realschulen 25, den Gymnasien und den Gesamtschulen jeweils 17, den Hochschulen zehn, den Sonderschulen neun, Grundschulen drei und in den Kindertagesstätten eins zu eine Million Schüler/Kindergartenkinder.

Die schweren Schulwegunfälle ereigneten sich hauptsächlich, wenn Schüler mit einem motorisierten Zweirad unterwegs waren – dies betraf fast 30 Prozent der Unfälle, die eine gesetzliche Unfallrente zur Folge hatten. Bei 26 Prozent dieser Schulwegsunfälle waren die betroffenen Schüler als Fußgänger, bei 25 Prozent mit dem Pkw, bei 16 Prozent mit dem Fahrrad, bei zwei Prozent mit sonstigen Verkehrsmitteln und bei einem Prozent mit dem Bus unterwegs.

Die meisten tödlich Verunfallten waren Berufsschüler

Die DGUV-Statistik befasst sich auch mit den Schülerunfällen, die tödlich endeten. Deren Zahl betrug im Jahr 2014 insgesamt 42 und erreichte damit den niedrigsten Wert seit Bestehen der Statistik. 36 der tödlich Verunglückten kamen auf dem Schulweg und sechs in den Einrichtungen ums Leben. Bezogen auf die Unfälle mit Todesfolge im Straßenverkehr – hier gab es insgesamt 33 Fälle –, machten Berufsschüler mit 14 Unfalltoten den größten Anteil aus.

Der Pkw war mit insgesamt acht Todesopfern das gefährlichste Verkehrsmittel. Allerdings waren neun der 33 im Straßenverkehr getöteten Schüler als Fußgänger unterwegs. Jeweils sechs starben bei der Nutzung eines motorisierten Zweirads oder als Fahrradfahrer.

Prinzipiell ist es für Eltern wichtig zu wissen, dass die gesetzliche Unfallversicherung nur Schul- oder Schulwegsunfälle abdeckt, die meisten Unglücke jedoch in der Freizeit passieren. Zudem reichen die gesetzlichen Leistungen in der Regel nicht aus, um den tatsächlich anfallenden finanziellen Aufwand nach einem schweren Unfall auszugleichen. Die privaten Versicherer bieten jedoch entsprechende Lösungen an, wie sich das finanzielle Unfallrisiko absichern lässt. Eine private Unfallversicherung gilt im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung rund um die Uhr und weltweit.



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