ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Wo und für wen die Neurenten am höchsten sind

Wer 2017 erstmalig eine gesetzliche Altersrente bezogen hat, erhielt nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung im Schnitt eine höhere Rente als die bisherigen Neurentner. Doch es gab deutliche Unterschiede bei der Rentenhöhe in den Regionen und zwischen Männern und Frauen.

(verpd) Die Deutsche Rentenversicherung hat die Höhe der gesetzlichen Altersrente für Rentenbezieher, die erstmalig in 2017 eine solche Rente erhalten haben, getrennt nach Bundesländern und Geschlecht aufgeschlüsselt. Demnach erhalten Männer höhere Bezüge als Frauen. Männliche Neurentner bekommen in Baden-Württemberg am meisten und in West-Berlin am wenigsten. Die weiblichen Senioren liegen in Ost-Berlin an der Spitze und im Saarland ganz hinten, hier sind die regionalen Unterschiede besonders groß.

Eine Statistik der Deutschen Rentenversicherung zeigt, welche durchschnittliche Rentenhöhe die Rentner, die letztes Jahr erstmalig eine gesetzliche Altersrente bekommen haben (Neurentner), getrennt nach Bundesländern und Geschlecht erhielten. Bei der angegebenen monatlichen Rentenhöhe wurden die von den Rentenbeziehern zu zahlenden gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungs-Beiträge bereits abgezogen

Die Werte lagen 2017 deutlich über denen von 2016. Dies begründete ein Sprecher der Rentenversicherung mit den hohen Rentenanpassungen zum 1. Juli 2016 mit 4,29 Prozent in den alten und 5,95 Prozent in den neuen Bundesländern sowie zum 1. Juli 2017 mit 1,9 Prozent in West- und 3,59 Prozent in Ostdeutschland. Insgesamt erhielten die rund 759.000 Neurentner von 2017 im Durchschnitt eine gesetzliche Altersrente in Höhe von rund 873 Euro, 2016 waren es noch etwa 837 Euro.

Deutliche regionale Unterschiede bei den Männern …

Die rund 359.000 männlichen Erstbezieher einer gesetzlichen Altersrente erhielten 2017 im Durchschnitt eine Rente von 1.048 Euro. In Baden-Württemberg wurden mit 1.146 Euro die bundesweit höchsten Altersrenten für Neurentner gezahlt und in West-Berlin mit 902 Euro am wenigsten. Der Bundesdurchschnitt lag bei den Männern bei 1.088 Euro. Mehr als den Bundesdurchschnitt erhielten die männlichen Neurentner in Rheinland-Pfalz und Hessen mit rund 1.100 Euro, in Nordrhein-Westfalen mit 1.128 Euro und in Saarland mit 1.130 Euro.

Weniger Altersrente als der Bundesdurchschnitt erhielten die männlichen Neurentner in Bayern und in Niedersachsen mit rund 1.081 Euro, in Schleswig-Holstein mit 1.073 Euro, in Berlin-Ost mit 1.057 Euro und in Brandenburg mit 1.052 Euro. Doch niedriger waren die Altersrenten der männlichen Erstbezieher in Sachsen-Anhalt mit 1.035 Euro, in Bremen mit 1.034 Euro, in Thüringen mit 1.031 Euro, Sachsen mit 1.027 Euro, Mecklenburg-Vorpommern mit 1.013 Euro und Hamburg mit 1.001 Euro.

… und auch bei den Frauen

Auch bei den knapp 400.000 Frauen, die erstmalig 2017 eine gesetzliche Altersrente bekamen, gab es deutliche regionale Unterschiede bei der durchschnittlichen Rentenhöhe. Im Bundesdurchschnitt lag die durchschnittliche Altersrente für Neurentnerinnen bei monatlich knapp 716 Euro.

Weniger als im Bundesdurchschnitt erhielten die Neurentnerinnen in Saarland mit 585 Euro, in Rheinland-Pfalz mit 655 Euro, in Niedersachsen mit 664 Euro, in Nordrhein-Westfalen mit 673 Euro, in Bayern mit 684 Euro, in Schleswig-Holstein mit 700 Euro sowie in Hessen und Bremen mit 709 Euro.

Höhere Altersrenten als im Bundesdurchschnitt gab es in Baden-Württemberg mit 722 Euro, in Berlin-West mit 773 Euro, in Hamburg mit 775 Euro, in Thüringen mit 913 Euro, in Sachsen mit 914 Euro, in Sachsen-Anhalt mit 919 Euro und in Mecklenburg-Vorpommern mit 933 Euro. Die höchste Altersrente im Schnitt erhielten die Erstbezieherinnen in Brandenburg mit 946 Euro und in Berlin-Ost mit 1.037 Euro.

Neue Länder liegen bei der Rente vorne

Deutliche Unterschiede bei den Rentenhöhen gab es, wie die Daten zeigen, auch zwischen Ost- und Westdeutschland. Neurentner hatten 2017 in den alten Bundesländern eine durchschnittliche Altersrente von 847 Euro, in den neuen Bundesländern waren es dagegen 981 Euro.

Bei den Männern in Westdeutschland waren es im Schnitt 1.052 Euro, in Ostdeutschland dagegen 1.034 Euro. Im Gegensatz dazu hatten die Frauen in den alten Bundesländern mit 665 Euro durchschnittliche Altersrente deutlich weniger Rente als die Neurentnerinnen in den neuen Bundesländern, sie erhielten im Schnitt 932 Euro ausbezahlt.

Dass der Rentenunterschied der Frauen zwischen den neuen und alten Bundesländern besonders groß ist, dürfte nach Rentenexperten darauf zurückzuführen sein, dass in DDR-Zeiten Frauen zumeist durchgängig voll berufstätig waren.

Die individuelle Altersrente

Die individuelle gesetzliche Altersrente hängt von zahlreichen Kriterien ab. Unter anderem ist es zum Beispiel wichtig, wie hoch das eigene Einkommen, für das man gesetzliche Rentenversicherungs-Beiträge entrichtet hat, im Vergleich zum Einkommen aller anderen gesetzlich Rentenversicherten pro Jahr war. Denn daraus werden die für die Rentenberechnung notwendigen sogenannten Entgeltpunkte ermittelt.

Eine Erklärung, wie sich konkret die Rente berechnet, enthalten die Broschüren „Rente: So wird sie berechnet – alte Bundesländer“ und „Rente: So wird sie berechnet – neue Bundesländer“ der DRV, die kostenlos auf der Webseite des DRV heruntergeladen werden können.

Wer wissen möchte, ob die bisherige Altersvorsorge inklusive der gesetzlichen Rente ausreicht, um im Rentenalter den Lebensstandard halten zu können, kann sich vom Versicherungsvermittler beraten lassen, da dieser die entsprechenden Berechnungen und Analysen computerbasiert erstellen kann. Um ein mögliches Defizit zwischen den eigentlich notwendigen Alterseinkünften und den zu erwartenden Altersbezügen auszugleichen, bietet die Versicherungswirtschaft diverse Vorsorgeprodukte an, die zum Teil auch staatlich gefördert werden.



Zurück zu Versicherung + Vorsorge

© 2024 by ARNOLD & PARTNER

Diese Website verwendet Cookies zur Steigerung von Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Schließen