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Wohnungseinbrüche: Risiko ist nicht überall gleich hoch

Ein Blick in die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik verrät, in welchen Bundesländern sowie Landkreisen und kreisfreien Städten in Relation zur Einwohnerzahl besonders oft eingebrochen wurde und wo die höchste Aufklärungsrate derartiger Delikte erreicht werden konnte.

(verpd) Die kreisfreie Stadt Bremen wie auch das Bundesland Bremen haben in Relation zu ihrer Einwohnerzahl die meisten Wohnungseinbrüche. Die wenigsten gab es dagegen in Bayern und in zahlreichen bayrischen Landkreisen. Auch bei den Aufklärungsquoten gab es deutliche regionale Unterschiede. Während zum Beispiel in der kreisfreien Stadt Speyer am Oberrhein nicht einmal jeder 50. Wohnungseinbruch aufgeklärt wurde, gab es Regionen, bei denen in zwei Drittel aller derartigen Delikte die Täter gefasst wurden.

Im vergangenen Jahr wurden laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2017) des Bundeskriminalamtes in Deutschland 116.540 Wohnungseinbrüche polizeilich registriert. Bundesweit ist das eine Einbruchsrate von rund 141 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.

Wie die Statistik weiter zeigt, gibt es jedoch auf Bundesländerebene sowie bei den 401 Landkreisen und kreisfreie Städten in Deutschland deutliche Unterschiede bei der Anzahl der Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner. Auch die Aufklärungsquote unterscheidet sich von Region zu Region erheblich.

Wohnungseinbruchsrate auf Bundesländerebene

Auf Bundesländerebene hat Bayern mit 47, Thüringen mit 65, Mecklenburg-Vorpommern mit 73, Baden-Württemberg mit 77 und Sachsen mit fast 100 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner die niedrigste Einbruchsrate in Relation zur Bevölkerung.

Danach folgen Rheinland-Pfalz mit 119, Sachsen-Anhalt mit 121, Brandenburg mit 127, Hessen mit 133, Saarland mit 140, Niedersachsen mit 171 und Schleswig-Holstein mit nicht ganz 188 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.

Hoch war die Einbruchsrate in Nordrhein-Westfalen mit 218, in Berlin mit 240, in Hamburg mit 319 und im Bundesland Bremen, zu dem die Städte Bremen und Bremerhaven gehören, mit 384 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.

Landkreise und kreisfreie Städte mit niedriger …

Wie die PKS-Daten aufzeigen, liegen die zwölf sichersten Regionen von allen deutschen 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern. Die Region mit der niedrigsten Einbruchsrate in Deutschland ist der niederbayrische Landkreis Regen mit neun Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner. Dahinter folgen die Landkreise Freyung-Grafenau und Tirschenreuth mit jeweils rund zwölf sowie Rhön-Grabfeld mit fast 14 polizeilich erfassten Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner.

In den Landkreisen Cham und Main-Spessart gab es circa 17, in Straubing-Bogen circa 20 und in Coburg, Weißenburg-Gunzenhausen und Bad Kissingen jeweils etwa 21 Haus- und Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner. Jeweils über 22 Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner wurden im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und im Landkreis Kronach polizeilich registriert.

Erst an 13. Stelle der Landkreise und kreisfreien Städte mit den niedrigsten Wohnungseinbruchsraten kommt ein Landkreis außerhalb von Bayern, nämlich Freudenstadt in Baden-Württemberg mit ebenfalls über 22 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner.

… und hoher Einbruchsrate

Die neun höchsten Einbruchsraten gab es allesamt in kreisfreien Städten. Die höchste Einbruchsrate hatte die Stadt Bremen – im Vorjahr auf Rang drei – mit rund 398 Wohnungseinbrüchen pro 100.000 Einwohner. Auf die zweithöchste Einbruchsrate kommt die Ruhrgebietsstadt Dortmund mit 364 Wohnungseinbrüchen je 100.000 Einwohner. Dortmund hatte im vergangenen Jahr noch die höchste Wohnungseinbruchsrate.

Auf Platz drei bis fünf der Regionen mit den höchsten Wohnungseinbruchsraten liegen die kreisfreien Städte Hamburg mit 319, Bremerhaven mit 316 und Mülheim an der Ruhr mit 311 derartigen Delikten je 100.000 Einwohner.

Danach folgen Köln mit 294, Flensburg mit 284, Essen und Gelsenkirchen mit je 282 sowie die Kreise Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) mit 281 und Stormarn (Schleswig-Holstein) mit 279 Wohnungseinbruchs-Delikten pro 100.000 Einwohner.

Große Unterschiede bei den Aufklärungsquoten…

Deutliche Unterschiede gibt es auch bei der Aufklärungsquote, die den aktuellen PKS-Daten zufolge bundesweit bei 17,8 Prozent lag. Die höchsten Aufklärungsquoten bei den Bundesländern hatten Mecklenburg-Vorpommern mit 27,4 Prozent, Saarland mit 27,0 Prozent und Thüringen mit 24,9 Prozent.

Überdurchschnittlich hoch war die Aufklärungsquote auch in Niedersachsen mit 23,6 Prozent, Sachsen-Anhalt mit 22,6 Prozent, Brandenburg mit 22,4 Prozent, Baden-Württemberg mit 21,7 Prozent, Bayern mit 21,2 Prozent, Sachsen mit 21,2 Prozent und Hessen mit 20,9 Prozent.

Unter dem Bundesdurchschnitt lag dagegen die Aufklärungsquote in Nordrhein-Westfalen mit 16,7 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 12,4 Prozent, Schleswig-Holstein mit 12,2 Prozent, Hamburg mit 11,8 Prozent und Berlin mit 9,4 Prozent. Schlusslicht war das Bundesland Bremen mit einer Aufklärungsquote von 6,9 Prozent.

… besonders auf Landkreisebene

Am niedrigsten war die Quote mit 1,8 Prozent in der kreisfreien Stadt Speyer am Oberrhein in Rheinland-Pfalz. Hier wurde also nicht einmal jeder 50. der polizeilich erfassten Wohnungseinbrüche aufgeklärt. Ebenfalls sehr niedrig waren die Aufklärungsquoten in den Landkreisen Rhein-Hunsrück-Kreis (3,2 Prozent), Dingolfing-Landau (3,4 Prozent), Ahrweiler (3,7 Prozent), Cochem-Zell (5,3 Prozent) und Plön (5,6 Prozent).

Dagegen wurden mehr als zwei von drei polizeilich registrierten Wohnungseinbrüchen in den beiden baden-württembergischen Kreisen Tuttlingen und Heilbronn aufgeklärt. Die Aufklärungsquote lag hier nämlich bei 67,6 Prozent.

Die Plätze drei bis sechs der Regionen mit den höchsten Aufklärungsquoten belegten Rottweil (65,3 Prozent), Ansbach und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim mit jeweils einer Aufklärungsquote von 63,6 Prozent und Hildburghausen mit 65,3 Prozent.



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