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Zahl der Krankenkassen geht weiter zurück

Die Anzahl der Krankenkassen, den Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung, ist zu Beginn des neuen Jahres weiter zurückgegangen. Im Gegensatz dazu gab es noch nie so viele Mitglieder und Versicherte in den Krankenkassen wie aktuell.

(verpd) Zum Jahresbeginn wurde die Mhplus BKK mit der Metzinger BKK zur Mhplus BKK vereinigt. Damit ist die Zahl gesetzlichen Krankenkassen auf 109 gesunken. 2008 waren es noch mehr als doppelt so viele, 1990 sogar noch mehr als zehn Mal so viele Krankenkassen. Andererseits hat bis Ende 2018 die Zahl der gesetzlich Krankenversicherten einen neuen Höchststand erreicht.

Seit 2008 hat sich die Zahl der Krankenkassen, also der Träger der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), mehr als halbiert. Zur Jahrtausendwende gab es nach Daten des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) noch 420 Kassen, zehn Jahre davor waren es sogar noch 1.200 Krankenkassen.

Auch in 2019 ist die Zahl der Krankenkassen mit Jahresbeginn von 110 in 2018 auf 109 Kassen zurückgegangen.

Keine Krankenkasse mehr ohne Zusatzbeitrag

Hintergrund hierfür ist die Vereinigung der Mhplus BKK mit der Metzinger BKK zur Mhplus BKK. Diese hat das Bundesversicherungsamt (BVA) mit Wirkung zum 1. Januar 2019 genehmigt. Die Mhplus verlangt für das laufende Jahr einen um 0,12 Prozentpunkte gesenkten Zusatzbeitragssatz, den jede Krankenkasse je nach eigener Finanzlage selbst festlegen kann, von 0,98 Prozent.

Der Gesamtbeitragssatz liegt damit bei 15,58 Prozent – bestehend aus dem allgemeinen Beitragssatz, der für jede Kasse gleich hoch ist und aktuell 14,6 Prozent beträgt, sowie zuzüglich des Zusatzbeitragssatzes, der bei der MHplus bei 0,98 Prozent liegt. 2018 wie auch 2015 und 2016 verlangte die Metzinger BKK übrigens keinen Zusatzbeitrag und damit einen Gesamtbeitragssatz von 14,60 Prozent.

In der Folge gibt es durch die Fusion aktuell, anders als im Vorjahr, keine Krankenkasse mehr, die auf einen Zusatzbeitrag verzichtet. Aktuell liegt der Zusatzbeitragssatz der günstigsten Krankenkasse bei 0,2 Prozent und der teuersten bei 1,7 Prozent; im Durchschnitt aller 109 Krankenkassen sind es 0,9 Prozent.

Fusionstempo hat sich verlangsamt

Anfang 2018 hatte es zwei Zusammenschlüsse von Krankenkassen gegeben. Seinerzeit waren die BKK Pfalz mit der BKK Vital zur BKK Pfalz sowie die Metzinger BKK und die BKK MEM zur Metzinger BKK vereinigt worden.

Das Fusionstempo der letzten beiden Jahre liegt weit unter dem der Jahre davor. So gab es im Jahr 2017 noch sechs Zusammenschlüsse. Hierzu gehörte unter anderem die kassenartübergreifende Fusion der Deutschen BKK mit der Barmer GEK zur Barmer.

Dadurch holte sich die Barmer die Spitzenposition im Mitgliederranking zurück. Diese hatte sie knapp zwei Jahren zuvor an die Techniker Krankenkasse (TK) verloren. Im Jahr 2016 lag die Zahl der Vereinigungen von Krankenkassen nach Daten des Bundesversicherungsamts bei vier; zum Teil waren dies Fusionen mehrerer Körperschaften. Im Jahr 2015 waren es acht – und 2010 sogar mehr als zwei Dutzend Zusammenschlüsse.

Über 73 Millionen Personen sind gesetzlich krankenversichert

Obwohl es immer weniger Krankenkassen gibt, ist die Zahl der Mitglieder und gesetzlich Versicherten auf einen neuen Höchststand gestiegen. Im Dezember 2018 waren nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) über 73,1 Millionen Menschen in der GKV versichert.

Davon waren rund 57,0 Millionen pflichtversicherte oder freiwillig versicherte Krankenkassenmitglieder und circa 16,1 Millionen mitversicherte Familienangehörige. Ein Jahr zuvor waren noch fast 72,7 Millionen und zehn Jahre zuvor rund 70,2 Millionen Personen bei den Krankenkassen versichert.

Übrigens: Wer die Krankenkasse wechseln möchte, hat unter anderem ein ordentliches Wahlrecht, aber auch, falls die Kasse den Zusatzbeitrag erhöht, ein Sonderkündigungs-Wahlrecht. Informationen rund um den Krankenkassenwechsel gibt es online im Webportal des BMG.



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