ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Zunahme bei den Krankmeldungen

Wie eine gesetzliche Krankenkasse berichtete, waren 2017 Arbeitnehmer im Durchschnitt öfter krankgeschrieben als im Vorjahr. Über die Hälfte der Krankschreibungen wurde alleine durch drei Krankheitsarten verursacht.

(verpd) Laut einer Gesamtanalyse der DAK-Gesundheit, einer gesetzlichen Krankenkasse, stieg letztes Jahr der durchschnittliche Krankenstand bei den Arbeitnehmern von 3,9 Prozent in 2016 auf 4,1 Prozent in 2017. Leicht zurückgegangen ist jedoch die Anzahl der Krankheitstage je Krankheitsfall. Mehr als jede fünfte Krankschreibung erfolgte aufgrund von Beschwerden am Muskel-Skelett-System.

Das Iges Institut GmbH hat die letztjährigen Daten der etwa 2,5 Millionen Erwerbstätigen, die bei der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit versichert waren, hinsichtlich der Krankenstände und krankheitsbedingten Fehlzeiten analysiert. Ein Ergebnis ist, dass bundesweit fast jeder zweite Berufstätige letztes Jahr mindestens einmal krankgeschrieben war – konkret waren es 48,6 Prozent. Im Jahr zuvor waren es mit 44,6 Prozent der Erwerbstätigen noch deutlich weniger.

Insgesamt stieg der durchschnittliche Krankenstand in 2017 auf 4,1 Prozent an – 2016 waren es noch 3,9 Prozent. Somit waren von 1.000 Erwerbstätigen im Durchschnitt pro Tag 41 Beschäftigte und damit zwei Beschäftigte mehr als in 2016 krankgeschrieben. Pro Krankschreibung waren die Arbeitnehmer durchschnittlich 12,4 Tage arbeitsunfähig und blieben damit jeweils einen halben Tag weniger krankheitsbedingt von der Arbeit fern als im Vorjahr.

Die Hauptursachen für eine Arbeitsunfähigkeit

Nach den Daten der DAK-Gesundheit zufolge ist über die Hälfte aller krankheitsbedingten Fehltage, nämlich 53,9 Prozent, auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (21,8 Prozent), auf psychische Leiden (16,7 Prozent) und auf Krankheiten des Atmungssystems (15,4 Prozent) zurückzuführen. Diese drei Krankheitsarten waren auch bereits in 2016 der Grund für mehr als die Hälfte aller Krankheitstage.

Des Weiteren wurde in 2017 fast jeder achte Krankheitstag durch Verletzungen oder Vergiftungen (11,9 Prozent) verursacht. Die Gründe für jeweils rund jeden 20. krankheitsbedingten Fehltag waren Erkrankungen des Verdauungssystems (5,0 Prozent) und Infektionen (4,7 Prozent).

Auf Erkrankungen des Nervensystems sowie der Augen oder Ohren entfielen 4,5 Prozent, auf Neubildungen (Krebs) 4,4 Prozent und auf Kreislaufprobleme rund 4,1 Prozent der Krankheitstage. In 4,1 Prozent aller krankheitsbedingten Fehlzeiten waren unspezifische Symptome die Ursache.

Einkommenseinbußen im Krankheitsfall

Wer länger als sechs Wochen krankgeschrieben ist, muss als gesetzlich Krankenversicherter übrigens im Vergleich zu seinem bisherigen Gehalt mit Einkommenseinbußen rechnen. Denn nach der sechswöchigen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber zahlt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zwar ein Krankengeld als Einkommensersatz aus, allerdings entspricht dessen Höhe nicht dem bisherigen Einkommen.

Zur Berechnung der Höhe des Krankengeldes der GKV wird zum einen maximal das Einkommen bis zur Beitragsbemessungs-Grenze der GKV (monatlich 4.425 Euro in 2018) berücksichtigt. Das Gehalt oberhalb dieser Grenze wird nicht mit einbezogen. Zum anderen zahlt die GKV gesetzlich versicherten Arbeitnehmern bei einer Arbeitsunfähigkeit nur für maximal 78 Wochen 70 Prozent des Bruttolohns beziehungsweise höchstens 90 Prozent des Nettoeinkommens.

Das maximale Krankengeld beträgt 70 Prozent der GKV-Beitragsbemessungs-Grenze und beträgt somit pro Kalendertag höchstens 103,25 Euro in 2018. Arbeitnehmer, deren Einkommen über der GKV-Beitragsbemessungs-Grenze liegt, erhalten im Monatsdurchschnitt höchstens ein Krankengeld in Höhe von 3.097,50 Euro. Gut verdienende Angestellte, die GKV-versichert sind, müssen daher bei einer längeren Arbeitsunfähigkeit mit hohen finanziellen Einkommenseinbußen rechnen. Dieses Risiko lässt sich jedoch durch eine private Krankentagegeld-Versicherung absichern.



Zurück zu Versicherung + Vorsorge

© 2024 by ARNOLD & PARTNER

Diese Website verwendet Cookies zur Steigerung von Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Schließen