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Gefährliche Giftfallen für Kinder

Jedes Jahr müssen mehrere Tausend Kinder hierzulande wegen einer Vergiftung medizinisch behandelt werden. Was Eltern beachten sollten, um das Vergiftungsrisiko möglichst klein zu halten.

(verpd) Ein unbeobachteter Augenblick reicht aus, dass sich ein Kleinkind mit herumliegenden Medikamenten, einem Reinigungsmittel oder sonstigen schädlichen Substanzen vergiften kann. Eltern und auch andere Personen, selbst wenn sie nur hin und wieder Besuch von kleinen Kindern bekommen, sollten daher darauf achten, giftige oder unverträgliche Substanzen nicht im Haus zu haben oder zumindest diese kindersicher aufzubewahren.

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind von den circa 30.000 Vergiftungsunfällen im Jahr in rund 90 Prozent der Fälle Kleinkinder im Alter zwischen zehn Monaten und fünf Jahren betroffen. Acht von zehn dieser Unfälle ereignen sich zu Hause. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) werden die meisten Vergiftungsunfälle bei Kindern durch die Einnahme von Haushaltsmitteln wie Reinigungsmitteln und Körperpflegeprodukten verursacht.

Häufig kommt es auch zu Giftunfällen durch die versehentliche Einnahme von herumliegenden Medikamenten oder durch giftige Wohnungs- oder Gartenpflanzen.

Gefährliche Substanzen

Wie man Kinder vor Vergiftungsunfällen schützen kann und was im Notfall zu tun ist, darüber informieren der Webauftritt des BZgA www.kindergesundheit-info.de und die kostenlos herunterladbare BFR-Broschüre „Risiko Vergiftungsunfälle bei Kindern“. Entsprechende Ratschläge bietet zudem die Bundesarbeits-Gemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) in ihrem Webauftritt, im Flyer „Sicher aufwachsen“ und in der App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“.

Auch das Webportal der Aktion das Sichere Haus sowie deren Ratgeber „Achtung! Giftig! Vergiftungsunfälle bei Kindern“ wartet mit Präventionstipps zum Thema auf. Alle Informationsmaterialien sind kostenlos beim jeweiligen Herausgeber unter anderem als Download erhältlich. Grundsätzlich sollte man Substanzen, die für Kinder gefährlich werden können, im eigenen Haus vermeiden, oder, falls dies nicht möglich ist, zumindest kindersicher, beispielsweise eingeschlossen in einem nicht erreichbaren Hängeschrank aufbewahren.

Gefährliche Mittel für Kleinkinder sind unter anderem: Zigaretten, Tabak, Medikamente, Wasch- und Spülmittel, Badezusätze, sonstige Körperpflegeprodukte, Parfüm, flüssige Grillanzünder, Laugen, Säuren, auch Essigsäure, Fleckenwasser, Alkohol, diverse Reiniger wie WC-, Backofen-, Rohr- und chlorhaltige Reiniger, Lösungsmittel, Blumendünger, Benzin, Schädlingsbekämpfungs-Mittel, Farben, Lacke, Möbelpolitur sowie Lampenöle. Auch diverse Wohnungs- und Gartenpflanzen sowie Früchte, Samen und Pilze können giftig sein.

In Ernstfall richtig handeln

Wer vermutet, dass ein Kind eine gefährliche Substanz zu sich genommen hat, sollte sofort aktiv werden und nicht abwarten. Per Anruf bei der nächstgelegenen Giftnotrufzentrale kann man sich bei Spezialisten informieren, was zu tun ist. Sind Vergiftungssymptome wie Atemnot, Krampfanfälle, Verätzungen Lähmung oder Bewusstlosigkeit schon eingetreten, sollte man umgehend den Notarzt unter der Notrufnummer 112 verständigen und entsprechend der Situation Erste Hilfe leisten.

Grundsätzlich ist es für den Notarzt wichtig zu wissen, was das Kind (vermutlich) eingenommen hat und wie viel davon. Ein Handyfoto und anderes Material, das zeigt, um welche giftige Substanz es sich handelt, kann hilfreich sein. Prinzipiell sollte man bei einer Vergiftung kein Erbrechen herbeiführen, denn eine ätzende Substanz könnte anderenfalls zu einer weiteren Verätzung der Speiseröhre und des Mundraumes führen. Übergibt sich das Kind von selbst, sind jedoch unbedingt die Atemwege freizuhalten. Das Kind darf in diesem Fall nicht auf den Rücken gelegt werden.

Hat das Kind bereits Verätzungen im Mund- und Rachenraum, sollte der Mund ausgewischt und durch Ausspucken entleert werden. Kohlensäurefreies Wasser kann getrunken werden, solange der Patient bei Bewusstsein ist und keine schäumenden Substanzen geschluckt hat. Milch ist hingegen problematisch, da sie die Aufnahme von vielen Giftsubstanzen sogar noch fördern kann, sodass Vergiftungs-Erscheinungen noch schneller eintreten könnten.



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