ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Gestiegener Schaden durch Fahrraddiebe

Trotz eines neuen Tiefststandes wurden im vergangenen Jahr immer noch einige Hunderttausende Fahrräder gestohlen. Wie groß der Schaden bei den gegen Diebstahl versicherten Velos war, belegt eine aktuelle Statistik.

(verpd) Nicht ganz 280.000 Fahrräder wurden letztes Jahr bei der Polizei als gestohlen gemeldet, das ist seit über 30 Jahren der niedrigste Stand. Allerdings sind die geklauten Velos deutlich wertvoller als in den vergangenen Jahren. Denn die Schadenhöhe je gestohlenes versichertes Rad hat sich seit 1998 verdoppelt, wie eine entsprechende Schadenstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) verdeutlicht.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland laut der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2019 (PKS 2019) 277.874 Fahrraddiebstähle bei der Polizei angezeigt. Das waren seit 1987 – frühere Jahre sind in der PKS nicht aufgeführt – so wenige wie nie zuvor. Im Vergleich zu 2018 ist die Anzahl der Fahrraddiebstähle um rund fünf Prozent gesunken.

Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) kürzlich mitteilte, waren „rund 155.000“ der als entwendet gemeldeten Fahrräder versichert. Das entspricht nach wie vor etwas mehr als der Hälfte aller geklauten Velos.

Wertvolle Beute

Die Hausratversicherer, bei denen gestohlene Velos versichert waren, haben die Betroffenen mit rund 110 Millionen Euro entschädigt. Im Vorjahr lag der Schaden für die damals rund 160.000 gestohlenen und versicherten Räder noch bei rund 100 Millionen Euro.

Im Durchschnitt haben die Versicherer für jedes in 2019 gestohlene Fahrrad 720 Euro an Entschädigungsleistung ausbezahlt und damit neun Prozent mehr als im Jahr zuvor – 2018 lag die Entschädigungssumme je geklautes Velo noch bei 630 Euro. Nach GDV-Angaben betrug die Entschädigungsleistung je geklautes Fahrrad vor zehn Jahren im Schnitt nur 410 Euro und 1998 war die Entschädigungssumme mit 360 Euro sogar nur halb so hoch wie in 2019.

Dies dürfte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass die Bundesbürger immer mehr Geld für den Fahrradkauf ausgeben. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands e.V. (ZIV) kostete letztes Jahr ein Fahrrad unter Einbeziehung der verkauften E-Bikes im Durchschnitt 982 Euro und damit 30 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dabei sind nicht nur die E-Bikes, sondern auch die klassischen Fahrräder laut ZIV im Preis gestiegen.

Der passende Versicherungsschutz

Ein Fahrrad gegen einen Diebstahlschaden zu versichern kann man entweder über die Hausratversicherung oder eine spezielle Fahrradversicherungs-Police. Allerdings besteht in älteren Hausratversicherungs-Policen, sofern nichts anderes vereinbart ist, meist nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr kein Versicherungsschutz gegen Fahrraddiebstahl, sofern das Bike in dieser Zeit nicht genutzt wird.

Zudem sind oft auch Einschränkungen des Versicherungsschutzes auf die in der Hausratpolice genannten Orte wie Wohnung, Garage und Keller möglich. Allerdings kann man insbesondere in neueren Hausratversicherungs-Verträgen einen umfassenderen Versicherungsschutz für das Fahrrad gegen Aufpreis vereinbaren.

Spezielle Fahrradversicherungen bieten in der Regel generell einen umfassenden Versicherungsschutz. Unter anderen kann hier oft vereinbart werden, dass ein Fahrraddiebstahl fast an jedem Ort und rund um die Uhr versichert ist. Selbst Schäden am Fahrrad durch Vandalismus oder durch selbst verursachte Unfälle oder Stürze können zum Teil in einer solchen Police optional mitversichert werden.



Zurück zu Versicherung + Vorsorge

© 2024 by ARNOLD & PARTNER

Diese Website verwendet Cookies zur Steigerung von Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Schließen