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Gutes Zahlungsverhalten der Bürger

Eine Auskunftei analysierte das Kreditverhalten und die Zahlungsmoral der Konsumenten in Deutschland und kommt zu einem positiven Ergebnis.

(verpd) In einer aktuellen Datenauswertung von rund 67,5 Millionen volljährigen Privatpersonen kommt der Informations-Dienstleister Schufa zu dem Ergebnis, dass die Zahlungsmoral der Verbraucher hoch bleibt. Zudem wurde auch ermittelt, wie sich der Kreditbedarf der Bürger verändert hat.

Letztes Jahr umfasste der Datenbestand der Auskunftei Schufa Holding AG unter anderem Informationen zu 67,5 Millionen volljährigen Bürgern in Deutschland. Gespeichert waren neben personenbezogenen Daten wie Adresse und Alter auch kreditrelevante Angaben wie eventuell laufende Kredite und Zahlungsausfälle.

Die jährliche Auswertung der Daten im „Kredit Kompasses 2018“ ergab, dass die Verbraucher hierzulande zuverlässige Kreditnehmer sind, die sich mit Augenmaß verschulden und „ihre Finanzen fest im Griff“ haben, wie Dr. Michael Freytag, Vorstandsvorsitzender der Schufa, betont. Von 90,6 Prozent der gespeicherten Personen lagen nur positive Informationen rund um die Zahlungsmoral und Kreditwürdigkeit vor.

Zahl der Kleinkredite gestiegen

Nach den Daten der Auskunftei stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Verbraucherkredite – Hypotheken(Immobilien)-Kredite und Leasingverträge sind hier nicht mit einbezogen – von rund knapp 7,7 Millionen in 2016 auf rund 8,0 Millionen Ratenkredite in 2017, und damit um moderate 4,4 Prozent. Die durchschnittliche Kredithöhe betrug dabei rund 10.270 Euro pro in 2017 neu aufgenommenem Kredit, das waren nur rund 50 Euro mehr als im Vorjahr.

Jeweils ein Viertel aller neu abgeschlossenen Kredite hatten im Detail eine Kreditsumme bis 1.000 Euro oder zwischen 3.000 bis 10.000 Euro. Knapp 15 Prozent aller Kredite hatten eine Kredithöhe zwischen 1.000 und 3.000 Euro.

Mehr als ein Drittel aller Kredite hatten eine Kredithöhe von über 10.000 Euro, das waren anteilig die meisten Kredite. In den letzten zwei Jahren ist insgesamt aber nur der Anteil der kleineren Kredite bis 1.000 Euro im Vergleich zu allen neu abgeschlossenen Ratenkrediten gestiegen, nämlich von 23,0 Prozent in 2016 auf 24,1 Prozent in 2017. Bei allen anderen gab es einen leichten Rückgang.

Hohe Zahlungsmoral

Insgesamt ist von 2016 auf 2017 die Anzahl der im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Konsumerkredite, wie bereits genannt, um 4,4 Prozent gestiegen. Im gleichen Vergleichszeitraum hat die Zahl aller laufenden Ratenkredite um 3,5 Prozent auf 17,9 Millionen Kreditverträge zugenommen. Die durchschnittliche Restschuld aller laufenden Kredite betrug in 2017 11.355 Euro, 1.130 Euro mehr als noch im Vorjahr.

97,8 Prozent aller Konsumentenkredite wurden von den Verbrauchern in 2017 ordnungsgemäß abbezahlt. In jeder Altersgruppe – ab dem 20. Lebensjahr beginnt jeweils eine neue Altersgruppe mit einem Altersunterschied von fünf Jahren – hat sich die Rückzahlungsquote verbessert oder ist zumindest gleich hoch geblieben.

Bei den 18- bis 19-jährigen sowie den ab 45-jährigen Kreditnehmern lag die Rückzahlungsquote sogar zwischen 98,0 und 98,4 Prozent. Bei den 20- bis 44-Jährigen waren es je nach Altersgruppe zwischen 97,2 und 97,8 Prozent.

Sinnvolle Kreditabsicherung

Wer einen größeren Kredit aufnimmt, zum Beispiel für eine Baufinanzierung, sollte darauf achten, dass die Finanzierung auch für den Fall einer Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit, einer Arbeitslosigkeit oder im Todesfall abgesichert ist, um auch im Krisenfall finanzielle Probleme zu vermeiden.

Möglich ist dies mithilfe einer sogenannten Restschuld- oder Restkreditversicherung – eine besondere Form der Risiko-Lebensversicherung.

Je nach Vertragsvereinbarung übernimmt eine solche Police bei Tod, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und/oder Arbeitslosigkeit des Kreditnehmers die ausstehende Restschuld und/oder zahlt vorübergehend die anfallenden Kreditraten weiter.

Alternative zum Bankkredit

Übrigens muss es nicht immer ein Bankkredit sein, um eine bestimmte Geldsumme zu erhalten. Auch eine vorhandene Kapitallebens-Versicherung kann bei finanziellen Engpässen helfen. Denn nicht selten sind bei solchen Lebensversicherungs-Verträgen sogenannte Policendarlehen möglich. Der Versicherungsnehmer (Versicherungskunde) erhält dabei einen Teil des Vertragsguthabens als Vorauszahlung vom Versicherer überwiesen.

Je nach Vereinbarung kann der Versicherungskunde das geliehene Geld zuzüglich der Zinsen, die für die Beleihung verlangt werden, jederzeit wieder einzahlen. Alternativ kann er seine bisherige Ablaufleistung entsprechend der Beleihungshöhe und der dafür anfallenden Zinsen kürzen lassen.

Die Beitragszahlung und der Todesfallschutz werden hierbei in der Regel nicht berührt. Zudem sind beim Policendarlehen im Gegensatz zu einem normalen Bankkredit in der Regel keine Bonitätsprüfung und kein Schufa-Eintrag notwendig.



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