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Pflege: Zwei Drittel der Deutschen sind nicht vorbereitet

Eine Umfrage zeigt, dass sich nur ein geringer Teil der Bundesbürger für die spätere Pflegebedürftigkeit gut abgesichert fühlt. Viele sorgen trotzdem nicht vor, obwohl es sogar einen Pflegekostenschutz mit staatlicher Unterstützung gibt.

(verpd) Bei der Absicherung des Pflegerisikos herrschen bei den Bürgern nach wie vor viele Unsicherheiten. Die Kosten für den Ernstfall und die notwendige Vorsorge werden oft falsch eingeschätzt. Das zeigt eine Umfrage der Versicherungskammer Bayern.

Nur gut ein Drittel der Deutschen fühlt sich gut abgesichert, wenn sie im Falle einer Pflegebedürftigkeit auf Hilfe angewiesen sind. Fast zwei Drittel fühlen sich dagegen auf eine mögliche spätere Pflegebedürftigkeit nicht vorbereitet. Das ergab eine repräsentative bundesweite Online-Umfrage im Februar dieses Jahres bei über 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren des Marktforschungs-Instituts Toluna GmbH im Auftrag eines Versicherers.

Über 90 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass zur Absicherung von Pflegerisiken zusätzliche freiwillige Vorsorge notwendig ist. Trotzdem sorgt nur rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer tatsächlich vor.

Manche Vorsorgevariante ist nur bedingt geeignet

Die dabei verwendeten Vorsorgevarianten im Hinblick auf die möglichen Pflegekosten sind laut Umfrage vielfältig: von der eigenen Immobilie über Bargeldreserven und klassische Altersvorsorgeprodukte bis hin zu Zusatzversicherungen wie einer Berufsunfähigkeits-, Unfall- oder Pflegeversicherung. Allerdings sind manche dieser Vorsorgelösungen laut Experten nur bedingt geeignet. So springt eine Berufsunfähigkeits-Versicherung nur ein, wenn man noch im Erwerbsleben steht und wegen Krankheit oder Unfall den Beruf nicht oder nur noch eingeschränkt ausüben kann.

Eine solche Police ist in erster Linie dazu da, bei einer eintretenden Berufsunfähigkeit Einkommensausfälle abzusichern, nicht jedoch um die Pflegekosten, die zusammen mit den sonstigen Lebensunterhaltskosten weit über dem Einkommen liegen können, zu übernehmen. Eine Unfallversicherung hingegen leistet dagegen nur bei Unfällen, nicht jedoch, wenn wie in den meisten Fällen ein Pflegefall aufgrund einer Krankheit eintritt. Zudem unterschätzen viele das Kostenrisiko, das eine Pflegebedürftigkeit mit sich bringt.

Hohes Kostenrisiko bei einer Pflegebedürftigkeit

Sind jedoch die Bargeldreserven und sonstigen Vorsorgen zu gering, drohen im Pflegefall finanzielle Schwierigkeiten. Allein im Bundesdurchschnitt muss ein Pflegebedürftiger für die Kosten der vollstationären Versorgung in einem Pflegeheim über 1.800 Euro monatlich selbst zahlen, also zusätzlich zu den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. Dies zeigt eine Studie von 2018 des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. Im Bundesdurchschnitt heißt, dass in manchen Fällen Pflegebedürftige auch mehr als 1.800 Euro Kosten im Monat zu tragen hatten.

Für eine bedarfsgerechte Vorsorge eignet sich jedoch eine private Pflegezusatz-Versicherung. Im Gegensatz zur gesetzlichen Pflegeversicherung können in einer privaten Pflegezusatzpolice unter anderem auch individuelle Leistungshöhen je nach Pflegegrad vereinbart werden. Für einige dieser Policen erhalten die Versicherten zudem eine staatliche Zulage von 60 Euro jährlich. Ein Versicherungsfachmann erklärt auf Wunsch die Details der staatlichen Förderung und berät über die individuell passende Pflegeabsicherungs-Lösung.



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