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Sofort reagieren bei Herzinfarkt- oder Schlaganfallsymptomen

Aus Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, verzichten viele auf eine ärztliche Versorgung. Gesundheitsexperten raten jedoch dringend, beim Auftreten typischer Symptome eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles sofort den Notruf 112 anzurufen, um Hilfe zu holen.

(verpd) Nach Angaben der Bundesärztekammer gibt es seit einiger Zeit einen deutlichen Rückgang von Personen, die wegen Herzinfarkt- oder Schlaganfallsymptomen eine ärztliche Notfallversorgung in Anspruch nehmen. Dabei, so Gesundheitsexperten, zählt bei solchen Krankheitsanzeichen jede Minute, um gesundheitliche Folgeschäden abzuwenden oder zu minimieren oder auch das Leben des Betroffenen zu retten.

Aktuell kommen nach Angaben der Bundesärztekammer (BÄK) weniger Menschen aufgrund typischer Anzeichen für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall in die Notfallaufnahmen der Kliniken als noch vor der Coronakrise. „Es liegt die Vermutung nahe, dass viele Menschen im Moment trotz beunruhigender Schlaganfallsymptome aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus nicht ins Krankenhaus gehen“, sagt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, ein Sprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).

„Chronisch kranke Patienten sowie Menschen mit Anzeichen zum Beispiel auf Schlaganfall und Herzinfarkt dürfen sich trotz Corona-Krise nicht davor scheuen, notwendige medizinische Behandlungen in Anspruch zu nehmen“, erklärt auch die BÄK. Sie betont weiter, dass die ausbleibende Behandlung möglicherweise gefährlicher ist „als die verhältnismäßig geringe Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Coronavirus bei einem Besuch einer Praxis oder Rettungsstelle zu infizieren“.

Typische Symptome eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles

Beim Herzinfarkt kommt es beispielsweise durch Ablagerungen zu einem Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Bei einem Schlaganfall ist nicht das Herz, sondern das Gehirn betroffen. Auch hier kann es zu Verstopfungen von wichtigen Arterien oder zum Reißen eines Gefäßes kommen. Nach Angaben von Gesundheitsspezialisten ist ein Herzinfarkt unter anderem daran zu erkennen, dass ein oder mehrere der folgenden Anzeichen auftreten:

  • Schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen können – ein besonderes Alarmzeichen ist nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb,
  • ein starkes Engegefühl, ein heftiger Druck oder ein Brennen im Brustkorb,
  • Kurzatmigkeit,
  • Beklemmungsgefühle,
  • Übelkeit, Schwindel, Brechreiz und/oder
  • Schwächegefühl auch ohne Schmerz bis hin zur Bewusstlosigkeit, eine blasse, fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß.
  • Anders als bei Männern sind bei Frauen Atemnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, Brechreiz und Erbrechen häufig bereits alleinige Alarmzeichen.

Einen Schlaganfall erkennt man an einem der folgenden Symptome:

  • Lähmungserscheinungen oder ein Taubheitsgefühl beispielsweise im Gesicht (zum Beispiel durch einen plötzlich herunterhängenden Mundwinkel) oder bei anderen Körperteilen wie Armen oder Beinen,
  • Störungen des Gleichgewichts beim Gehen und Stehen oder Koordinationsprobleme beim Greifen, schlagartig einsetzende sehr starke Kopfschmerzen,
  • plötzliche Sehstörungen oder verminderte Hörfähigkeit,
  • Probleme beim Sprechen oder beim Sprachverstehen, aber auch
  • Benommenheit und Schwindel.

Mit dem sogenannten FAST-Test lässt sich nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe schnell feststellen, ob ein Verdacht auf einen Schlaganfall vorliegt. FAST kommt aus dem Englischen und steht für:

  • Face (übersetzt Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • Arms (übersetzt Arme): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
  • Speech (übersetzt Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • Time (übersetzt Zeit): Zögern Sie nicht, wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Symptome.

Sofort ärztlich Hilfe mit der Notrufnummer 112 anfordern

Grundsätzlich ist beim Auftreten der genannten Anzeichen eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles sofort der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 zu rufen und beim Gespräch bereits darauf hinzuweisen, dass es sich um einen möglichen Herzinfarkt oder Schlaganfall handelt.

Das gilt auch, wenn die Symptome nachts oder an Sonn- und Feiertagen auftreten. Man darf also auf keinen Fall abwarten und sollte auch nicht erst versuchen, seinen Hausarzt zu kontaktieren, da hier wertvolle Zeit verloren geht.

Jede Minute ist nämlich wichtig, um mit einer ärztlichen Notfallversorgung das Leben zu retten, aber auch um mögliche Folgeschäden abzuwenden oder zumindest zu minimieren.

Die richtigen Sofortmaßnahmen

Ist der Betroffene bei Bewusstsein, sollte er bist der Notarzt eintrifft, mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden, da dies zum Beispiel das Herz entlastet. Kleidung, die den Kranken einengt, ist zu öffnen. Liegt der Patient, sollte er in eine stabile Seitenlage gebracht und abgeschirmt werden, um Unruhe, Aufregung und Anstrengung zu vermeiden. Einem Betroffenen, der vermutlich einen akuten Schlaganfall hat, darf zudem nichts zu essen oder zu trinken gegeben werden, da sein Schluckreflex gestört sein könnte und Erstickungsgefahr besteht.

Ist der Betroffene bewusstlos und atmet nicht oder nicht normal, muss von einem plötzlichen Herzstillstand ausgegangen werden. Man muss nicht nur den Notarzt rufen, sondern sofort auch mit einer Herzdruckmassage beginnen, bis der ärztliche Hilfe eintrifft, um die Überlebenschancen für den Herzinfarkt-Betroffenen zu verbessern. Ausführliche Tipps, teils mit Bebilderung zur Ersten Hilfe speziell auch für den Fall eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles enthält das Webportal des Deutschen Roten Kreuz e.V.

Wenn ein Defibrillator zur Verfügung steht, wie dies häufig auf Flughäfen, Bahnhöfen oder auch in öffentlichen Gebäuden der Fall ist, sollten die Anwesenden diesen nutzen und entsprechend den Anweisungen darauf folgen.

Weiterführende Informationen

Was bei einem Herzstillstand zu tun ist, steht auch auf der Webseite der Deutschen Herzstiftung e.V. Zudem bietet der Verein ein kostenlos bestellbares Herznotfall-Set an. Darin enthalten sind kleine Notfallkarten und Faltblätter, welche die Alarmzeichen für einen Herzinfarkt beschreiben und Anleitungen zur Herzdruckmassage und Herz-Lungen-Wiederbelebung geben.

Für Smartphone-Besitzer gibt es von der Deutschen Herzstiftung zudem eine kostenlos herunterladbare App über das richtige Verhalten bei einem Herzinfarkt sowie eine Anleitung zur Herzdruckmassage bei plötzlichem Herzstillstand.

Detaillierte Informationen, wie man einen Schlaganfall erkennt und welche Sofortmaßnahmen sinnvoll sind, erklärt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in ihrem Webauftritt.



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