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Wie sich Corona 2020 auf die Sterblichkeit auswirkte

Die Pandemie hat 2020 auf nahezu alle Lebensbereiche durchgeschlagen. Dies gilt auch für die Lebenserwartung und insbesondere die Anzahl der Todesfälle im Rentenalter, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen.

(verpd) Neben kalendarischen und demografischen Gegebenheiten hat auch die Corona-Pandemie zum deutlichen Anstieg der Sterbefälle im vergangenen Jahr beigetragen. Vor diesem Hintergrund haben nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes die Sterberaten insbesondere in hohen Altersjahren kräftig zugenommen.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im Corona-Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund 46.000 auf etwa 986.000 gestiegen. Da sich gleichzeitig die Geburtenzahl leicht und die Nettozuwanderung deutlich verminderten, gab es hierzulande erstmals seit 2011 wieder einen Rückgang bei der Bevölkerungszahl, nämlich von 83,167 Millionen auf 83,155 Einwohner.

Den aktuellen Anstieg bei den Sterbefällen in der Bundesrepublik führt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach neuesten Erkenntnissen auf mehrere Faktoren zurück.

Hintergründe zu dem Anstieg

Zu einem nur kleinen Teil ist der Anstieg der Sterbefälle, nämlich für rund 3.000 Fälle, das Schaltjahr und damit der zusätzliche Tag in 2020 gegenüber dem Vorjahr verantwortlich. Etwa 20.000 Fälle und damit weniger als die Hälfte der Sterbefallzahlen-Erhöhung beruhen auf demografischen Hintergründen. Sie ist mit dem höheren Anteil älterer Menschen zu erklären, erläuterte Destatis unter Berufung auf die nun vorliegenden endgültigen Daten.

Derzeit werde aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung von Jahr zu Jahr mit einer steigenden Zahl der Sterbefälle in Deutschland gerechnet, so die Statistiker weiter.

Darüber hinaus teilte Destatis mit: „Die Entwicklung der Sterblichkeit im Jahr 2020 lässt sich zudem nur vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie interpretieren.“ Vor Kurzem vermeldet Destatis, dass Covid-19 im vergangenen Jahr bei über 30.000 Todesfällen die Todesursache war.

Höhere Sterblichkeit bei den ab 75-Jährigen

Die Maßnahmen und Verhaltensänderungen könnten neben der Vermeidung von Covid-19-Todesfällen „auch dafür gesorgt haben, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Grippe verursacht wurden, was sich ebenfalls auf die hier betrachteten Maßzahlen auswirkt. Rückgänge oder Anstiege bei anderen Todesursachen können ebenfalls einen Effekt auf die Entwicklung der Lebenserwartung und der Sterbeziffern haben“, so Destatis anlässlich der Veröffentlichung der neuen Sterbetafel 2018/2020, die die aktuelle Lebenserwartung verdeutlicht.

Laut Destatis ist mit der Berücksichtigung des Jahres 2020 bei der Sterbetafel 2018/2020 erstmals ein Jahr in die Berechnung der Lebenserwartung eingeflossen, in dem sich die Corona-Pandemie auf das Sterbegeschehen ausgewirkt hat. Zum Teil kräftige Auswirkungen sind bei den altersspezifischen Sterbeziffern zu beobachten. So ist die Sterblichkeit im Jahr 2020 gegenüber 2019 insbesondere für über 75-Jährige bei beiden Geschlechtern gestiegen. Demnach waren in der Altersgruppe von 75 bis 79 Jahre aktuell 42,9 männliche Verstorbene pro 1.000 Personen zu verzeichnen.

2019 waren es noch 41,6 Todesfälle. Bei den 75- bis 79-jährigen Frauen erhöhte sich die Sterbeziffer von 25,0 auf 25,8 Verstorbene pro 1.000 Personen dieser Altersklasse. Noch deutlicher erhöhte sich die Sterblichkeit bei den Hochbetagten: Bei den 90- bis 94-jährigen Herren stiegen die Sterbefälle von 2019 auf 2020 um 5,9 Prozent, nämlich von 229,4 auf 243,0 Gestorbene pro 1.000 Personen. Bei den Damen in dieser Altersgruppe betrug der Zuwachs der Sterbeziffer 3,5 Prozent, nämlich von 192,2 auf 198,9 Verstorbene pro 1.000 Personen.



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